Anstelle der sonst üblichen Hof- und Flug-berichterstattung in diesem Jahr nur einige wenige Streiflichter auf dieses Mega-"Event":
ILA 2016 würdigt 125 Jahre Menschenflug
DLR präsentiert mit Lilienthals Normalsegelapparat das erste
originalgetreu nachgebaute Serienflugzeug der Welt –Gesellschaft zur Bewahrung von Stätten deutscher Luftfahrtgeschichte zeigt Lilienthal-Ausstellung in Halle 4
Die ILA Berlin Air Show würdigt vom 1. bis 4. Juni ein bemerkenswertes Jubiläum der Luftfahrt. Vor 125 Jahren flog Otto Lilienthal als erster Mensch in einem Flugzeug. Auf der zentralen ILA-Plaza zeigt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erstmals in der Öffentlichkeit einen originalgetreu nachgebauten Lilien-thal-Gleiter. Die Gesellschaft zur Bewahrung von Stätten deutscher Luftfahrtgeschichte e. V. (GBSL) dokumentiert die Leistungen des Luftfahrtpioniers in einer Ausstellung im Restaurantbereich der Halle 4.
Nachbau des Lilienthal-Gleiters
Lilienthal gilt als „erster Flieger der Menschheit". Ihm gelangen im Jahr 1891 Gleitflüge mit einem selbstgebauten Flugzeug. Ballone, mit denen sich Menschen bereits zuvor in die Luft erhoben, gelten nicht als Flugzeuge, da sie leichter als Luft sind. Die Arbeiten Lilienthals waren Grundlage für den ersten Motorflug der Gebrüder Wright in den USA oder für das spätere Wirken von Luftfahrtpionieren wie Hugo Junkers. Möglich machte dies das wissenschaftliche Publizieren Lilienthals und teils sensationelle Fotografien, die im In- und Ausland für Aufsehen sorgten.
Das DLR hat das erste Serienflugzeug der Welt erstmals originalgetreu nachgebaut und wissenschaftlich im Windkanal untersucht. Dieser so genannte „Normalsegelapparat“ ist auf der ILA 2016 zum ersten Mal für die Öffentlichkeit zu sehen. Mit dem Nachbau soll das Wirken des Luftfahrtpioniers Otto Lilienthal, der vor 125 Jahren als erster Mensch in einem Flugzeug geflogen ist, gewürdigt werden. Die wissenschaftlichen Untersuchungen wurden vom DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik in Göttingen durchgeführt. Nachgebaut wurde von den vielen Entwürfen Lilienthals der so genannte Normalsegelapparat, weil er das erste in Serie gebaute Flugzeug der Welt war. Zudem erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse über den tödlichen Absturz Lilienthals.
Den Nachbau führte das Otto-Lilienthal-Museum in Anklam nach den Original-Konstruktionszeichnungen Lilienthals aus. Lilienthal-Gleiter sind schon häufiger nachgebaut worden. Zum ersten Mal wurde dies jetzt historisch korrekt durchgeführt. Dafür erfolgten eine Reihe an Voruntersuchungen und Recherchen. So wurden Stoffproben von erhalten gebliebenen Original-Lilienthal-Gleitern genauestens untersucht, um die Qualität der Bespannung zu ermitteln.
Ausstellung zeigt die Arbeit Lilienthals
Die Gesellschaft zur Bewahrung von Stätten deutscher Luft-fahrtgeschichte e. V. (GBSL) zeigt in einer Ausstellung im Restaurantbereich der Halle 4 anschaulich die Leistungen von Otto Lilienthal als Ingenieur, Flugzeugbauer und Aviatiker. Aufgrund der Erkenntnisse bei der Erforschung des Vogelfluges und der wissenschaftlichen Auswertung der Beobachtungen gelang es den Brüdern Lilienthal, bahnbrechende Erkenntnisse für den sicheren Flug eines Menschen mit Fluggeräten „schwerer als Luft“ zu gewinnen.
Die Ausstellung zeigt die einzelnen Etappen des Wirkens von Otto Lilienthal: seine Leistungen als Erfinder und Unternehmer im Maschinenbau, die Erarbeitung der wissenschaftlich-theoretischen Erkenntnisse in der Aerodynamik und im Bau von Fluggeräten sowie deren praktische Umsetzung in der Produktion, der Erprobung und der internationalen Vermarktung seiner Flugapparate. Bestandteil der Ausstellung ist auch ein Blick auf die Flugpioniere in England, den USA, in Frankreich, Österreich, Russland und Deutschland, die allesamt Lilienthals Erkenntnisse in der Folgezeit in ihrem eigenen Wirken umsetzten und somit insgesamt Wegbereiter für die Luftfahrt wurden.
Hier ist zu sehen - das in Ergänzung, nicht als Korrektur der hier zitierten Meldung - dass die Wright’s auch schon mit Gleitflugzeugen Flüge unternommen hatten:
Und: Es sei erinnert an die ILA-Ausstellung aus dem Jahr 2010 zum Thema "ILA Berlin Air Show: 100 Jahre Motorflug", auf der auch ein Foto von dem fliegenden Grossvater - vom "Aviatiker", wie aus der Pressemeldung zu entnehmen - Wilhelm Siegert gesichtet worden war:
[1]
Das Flugprogramm dieses Tages ist wie folgt angekündigt:
Aber weder an diesem noch an irgendeinem anderen Tag gibt es einen Slot für eines der Ultraleichtflugzeuge unserer Tage: Von den Maschinen dieses Typs ist in dem elektronischen Katalog unter dem Stichwort "Ultraleichtflugzeuge" nur dieser eine Eintrag zu finden:
"Rider MD-3 (ILA Nr. 308) Ultraleicht Flugschule Hannover".
Auch der Überblick über die Veranstaltungen - pardon "Events" - dieses Tages:
führt in die Irre. So stellt sich erst im Nachherein heraus, dass der in der Ankündigung nicht erwählte Start-up-Kandidat Wingly
an diesem Nachmittag einen "Preis entgegengenommen" habe [2]. Ein Foto mit den Preisträgern ist auf der Messe-Berlin-Seite mit den Pressefotos nicht zu finden. Da hilft nur ein Blick in die sogenannten "sozialen" Medien bei @Wingly_DE: .
Einziger Lichtblick dieses Tages bleibt daher der Empfang zum "SAKE-Evening" des "Tokyo Metropolitan Government" auf dem wir die grosse Luftfahrt-Nation im Kleinen wiedererkennen können und dürfen.
Ein echtes Geschenk für jemanden, der immer wieder und immer wieder gerne diese Region angeflogen hat [3].
Beim Verlassen des Geländes stellt sich heraus, dass die Region erneut von einem dicken Regenschauer überzogen worden war, und nicht nur die Parkplätze unter Wasser standen,
sondern auch der eigene Motorradhelm,
der dort an dem eigenen japanischen Oldtimer angeschlossen worden war.