My HFF-Favorites / PS. 1-4

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 2. April 2004 um 15 Uhr 11 Minuten

 

Am Donnerstag, den 1. April und am Freitag, den 2. April findet in den Räumen der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" wieder einmal die HFF-Filmmesse statt. Eine gut arrangierte Gelegenheit, "Werke, Macher und Mitwirkende" kennen und schätzen zu lernen.

Sehr angenehm auch, mit zu erleben, wie die Lehrenden die Arbeiten "ihrer" Studenten vorstellen. Sowohl Birgit Johnson, aber auch Rosa von Praunheim und Klaus Stanjek beliessen es nicht bei trockenen "Announcments", sondern liessen in ihren Moderationen und Fragen eine persönliche Wertung mit einfliessen. Das kam gut an und war eine gute Promotion. Und es war gut für die Macher und Mitwirkenden, von denen viele persönlich anwesend waren, um die Chance für Kontakte mit den angereisten "Multiplikatoren" auch nutzen zu können.

Meine persönlichen Favoriten an diesem Tag:

 "Menschen brauchen Hobbies." Dieser Film von Matthias Luthardt und seinem Kameramann Paul Hadwiger (Schnitt: Sven Teebken) zeichnet sich durch jene Aufrichtigkeit in der Umsetzung aus, die die abgefilmten Akteure selber als Hobby-Köche, Sänger und Journalisten an den Tag gelegt und von dort aus auf die Mattscheibe verlegt hatten. Als "Film im Film" werden Protagonisten aus drei Offenen Kanälen in Oldenburg, Braunschweig und Bremen vorgestellen, so wie sie leb(t)en und arbeite(te)n.
PS.: Das ist jetzt 20 (zwanzig) Jahre her, dass "wir" uns für Gründung, Betrieb und Finanzierung solcher Einrichtungen eingesetzt hatten...

 "Heartbreak Hotel." Ein Film über die Einsamkeit und die Suche nach dem "anderen Geschlecht". Eine ganz neue Sicht auf ein ganz altes Sujet. "Nur" die Fingerübung der Dramaturgiestudentin Annette von der Mülbe und ihrem Team. Mit vielerlei Anspielungen auf die Szenen-Bilder der Malerei (Spitzweg-Zitat vom "armen Poeten") bis hin zu den Texten der beiden Handlungsträger, Gast und Zimmermädchen ("Years May come and years may go"), die sich solange nicht begegnen werden, solange nicht einer ihnen einen ersten Schritt machen wird.

WS.

PS. 1-4

PS.1: Leider kann ich den geneigten Netz-Nutzern keine weiteren Infos Online anbieten: auf der hff-potsdam.de-Website liegen dazu keine aktuellen Informationen vor (schade zumal deshalb, da diese in einem ansprechenden gedruckten Katalog zusammengefasst worden sind).

PS.2: Leider gab es anlässlich dieses Besuchs keine Gelegenheit, mehr über die Zukunft von n_space, dem "Innovationszentrum nonlineare Medien" zu erfahren, nachdem die Website an diesem Punkt mit aktuellen Informationen nicht gerade verschwenderisch umgeht.

PS.3: Während der Vorführung bittet im Dunkeln neben mir eine Studentin für sich und eine Frau in ihrer Begleitung um einen Sitzplatz. Ich räume so gut es geht Tasche, Rechner, Akku, Katalog und Mantel beiseite - und begegne beim Wiederaufscheinen der Saalbeleuchtung auf der Lehne des Sitzes vor mir zwei durchlöcherten Socken und den darin verborgenen aus den Schuhen entschlüpfen Füssen.

PS.4: Menschen und Mit-Menschen. Mehrmals werden Filmemacher vorgestellt und sie erzählen, wie sie sich persönlich schätzen - und in zwei Fällen auch lieben - gelernt haben. Sie zeigen sich vor der Leinwand mit ihren noch ungeborenen Kindern und wir hören die Neugeborenen im Publikum.


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