0.
in den nachfolgenden 10 Punkten werden einige Eindrücke und Ereignisse beschrieben, die das Besondere dieses TagesausFLUGes nach London - mit BA und Rail, Tube und Taxe - ausgemacht haben.
1.
Bereits morgen um 6 Uhr vor dem Gate 5 auf dem Flughafen Tegel auf den Einlass und die Abfertigung gewartet. Bei der Online-Buchung des British Airways Fluges wäre die Verlegung des vom System automatisch ausgewiesenen Sitzplatzes kostenpflichtig gewesen, am Schalter dagegen nicht. Aber in beiden Fällen waren die Sitze mit der extra Beifreiheit, die Sitze in den EXIT-Reihen, schon belegt. Kein Wunder, da bei der BA die Nutzung dieses Angebotes noch nicht mit einem Aufpreis versehen ist.
2.
Und schon dort und zu dieser frühen Stunde geschieht etwas Unerwartetes: Eine Gruppe von Vietnamesen kommt vorbei, bleibt stehen, und es ist geboten, mit für diese sich ebenfalls auf den Abflug vorbereitenden Gästen für mehrere Fotos zur Verfügung zu stehen. Nur zwei Tage zuvor waren wir uns das erste Mal im Zusammenhang auf einer Vortragsveranstaltung begegnet [1] die speziell für diese Studiengruppe mit Journalisten und Redakteuren und Leitungskräften vorbereitet worden war. Die in diesem Zusammenhang getätigte Aussagen, mehrere Jahren u.a. für die BBC gearbeitet und auch jetzt noch gute Kontakte in das Vereinigte Königreich zu haben, fand also nun ihre eindeutige Bestätigung.
3.
Das nächste bemerkenswerte Ereignis geschieht am neuen Terminal 5 am Flughafen Heathrow. Es gibt (wieder?) Einreisekontrollen. Und in diesem Fall wird man von dafür bereitgestellten uniformierten Kräften vor eine Art verschlossene Pforte gestellt, wobei die Füsse an einem bestimmten an diesem Punkt markieren Ort einzustellen sind. Dann gilt es - in diesem speziellen Falle - die Brille abzunehmen. Irgendwelche elektronischen Funktionen werden ausgelöst, die man nicht erklärt bekommt, bis dass sich dann die Pforte öffnet und ohne weitere Kontrollen die Sperre passieren kann.
4.
In der Ausgangshalle des Terminals 5 kommt es dann zu einem echten weiteren kleinen "Wunder", das so nicht zu erwarten war. Dort gibt es einen offenen langen Schalter, an die die Tickets für die U-Bahn, den Heathrow-Connect- und den Heathrow-Express-Zug gekauft werden können.
Für die U-Bahn wird zunächst die vorgelegte "Oyster Visitor Card" geprüft und festgestellt, dass auf dieser noch ein Guthaben eingestellt sei, mit dem man noch einmal in die Stadt fahren könne und am Abend wieder zurück. [2]
Ob es denn nicht günstiger sei, stattdessen ein off-peak-day-traveller-ticket zu kaufen. Nein, so die Antwort, seit der letzten Preiserhöhung für dieses Produkt leider nicht mehr.
Ob denn meine Visa-Carte schon ein WiFi-Symbol habe? Nein, die Antwort.
Allerdings läge mir noch ein Heathrow-Express-Return-Ticket vor, das erst einmal Verwendung gefunden habe, aber am 9. November 2015 ausgestellt worden und laut Aufdruck einen Monat gültig sei.
Bei der Vorlagen des Tickets schreibt der Mitarbeiter einen Text für die On-Board-Kontrolle, der zur nochmaligen Nutzung berechtigt [3] - und dann bei der entsprechenden Kontrolle im Zug so anerkannt wird.
5.
Das nächste "kleine Wunder" ist kulinarischer Art. Obwohl man zunächst nicht auf die Idee käme, dieses Wort zu verwenden, wenn man diesen langgestreckten engen Speiseeraum betritt, der zu beiden Seiten mit Tischen und Stühlen vollgestellt und an dessen Stirnseite die "Küche" eingebaut worden ist.
An einem dieser Tische sitzen wir zu Viert, zwei der Personen hatten schon am Ausgang der Underground-Station gewartet, die Vierte einen der Tische besetzt gehalten.
Angeboten werden nicht nur der Tost mit Ei oder die Fritten - und, selbstredend, der Tee - sondern auch einige Scheiben vom Black Pudding angeboten. Ein Besonderheit, die es angeblich nur zu Weihnachten gibt und offensichtlich dort auch in eben dieser Küche vorbereitet worden war.
Es ist 10 Ortszeit - und was für ein zweites leckers königliches Frühstück...
6.
Ein weiteres Wunder: Eine gute alte Freundin stellt mir erstmals ihre zwei Schwestern vor. Und die Begrüssung durch diese ist so, als würden wir und alle schon über viele Jahre gekannt haben. Das klingt unglaublich und ist doch - schlicht und einfach - wahr. Manchmal scheint es, dass ihr US-amerikanischer Hintergrund und die dort gelebte "Beziehungs-Kultur" mit dazu beiträgt, an diesem Tag als Deutscher dieses in England so erleben zu dürfen - und zu können. Denn sicherlich gehört auch eine gewisse Kompatibilität mit diesen unterschiedlichen Welten und Kulturen vor [4]
7.
Und das ganze interkulturelle Beziehungsgeflecht entfaltet sich dann noch über eine weitere Bandbreite, als wir alle als Gäste in den Cellar Gascon eingeladen werden.
In der Tat, typisch Französisch: eine knappe viertel Stunde vor dem vereinbarten Zeitpunkt der Eröffnung standen selbst die Barhocker noch umgekehrt auf den Tischen und das Personal war gerade dabei, so nach und nach einzutrudeln... um dann doch eine knappe halbe Stunde schon im vollem Betrieb mit warmen Wachteleier- und edlen Foie-Gras-Häppchen aufwarten zu können.
8.
Und auch jetzt wieder, ein erneutes "kleines Wunder": Inmitten der Ansammlung illustrer Gäste findet sich eine Person, die sich an die Zeit Zeit des gemeinsamen Engagements bei der BBC erinnert... und das ein gutes Vierteljahrhundert her. Leider bleibt in diesem Moment nicht mehr viel Zeit für ein längeres Gespräch. Denn es wird Zeit zu gehen, der Flieger wartet nicht, und dieses Mal, so der Wunsch, soll zumindest eine der beiden Strecken wieder mit der Piccadilly-Line zurückgelegt werden, genauso wie in den viele, vielen Jahr zuvor so viele, viele Male, als es halt noch nicht die Express-Line vom Flughafen bis zur Paddington-Station gab.
9.
Und wieder dieses Wunder, wie schon früher so viele Male zuvor, dass es dann doch noch geklappt hat (auch) mit dieser Linie (noch) rechtzeitig am Flughafen angekommen zu sein. Heute, an diesem Sonnabend, war es notwendig, nicht weniger auf der gleichen Strecke von einem Zug in einen anderen umzusteigen: der erste fuhr zwar ab dem Abzweig Acton Town in die richtige Richtung weiter, aber nur bis Northfields. Der zweite fuhr nicht, wie angezeigt, bis zum Terminal 5, sondern nur bis zum Terminal 1-3 und der dritte - Umstieg Hatton Cross - blieb mitten auf der Strecke stehen, weil der Zug, der zuvor am Bahnsteig des Terminal 1-3 angekommen war, sich von dort nicht mehr wegbewegen wollte. Wofür sich der Fahrer mehr als aus seinem Führerstand beim den Reisenden entschuldigte und schliesslich sogar (zug-)öffentlich bekannte, dass ihm so was bislang auch noch nicht vorgekommen sei...
10.
Das Terminal 5 in Heathrow: eine riesige Shopping-Mall mit angeschlossenen Abflugsteigen. Wer sich dort nicht auskennt und/oder die Entfernungen nicht richtig eingeschätzt hat, kommt garantiert zu spät am Gate an. Die auf der Boarding-Card genannten empfohlenen Zeiten, zu denen man am Gate bzw. am Terminal, bzw. an der Sicherheitskontrolle erscheinen sollte, sind - zumindest für diesen Tag, und das war ein Samstag - total unrealistisch.
Welche funktional-angenehme Alternative ist da der Flughafen in Tegel: praktisch, oktagonal, gut. Auch wenn der Taxifahrer, der von dort losfährt, berichtet, dass die Abfahrt von diesem Flughafen dem Fluggast mit einem Betrag von je Euro 0,50 extra belastet wird, ein Betrag, der jedem Taxler bei jeder Anfahrt auf diesen Flughafen in Rechnung gestellt werde und von diesem - oder seiner Verwaltung - an die Betreibergesellschaft auszuzahlen sein. [5]