Zweimal "rot" gesehen

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 14. Dezember 2015 um 18 Uhr 11 Minutenzum Post-Scriptum

 

Marion Maréchal-Le Pen zum Thema Kultur- und Kunst-Rezeption, zitiert in der Anmoderation der Sendung FAZIT auf Deutschlandradio Kultur am Abend des 6. Dezember 2015 von Eckhard Roelke

War es diese Bild,

auf das die junge Politikerin verwies, als sie von einem Bild mit zwei roten Punkten sprach, vor dem sich zehn Intellektuelle versammelten, um es bewundernd in Augenschein zu nehmen, "nur" weil der Künstler im Kunstmarkt eine hohe "WERT"schätzung erfahre?

Wohl kaum, da für diesen zum Verkauf im Internet angebotenen "Digital Art Print" nicht einmal ein Urheber genannt wird [1].

P.S.

Der "FIGARO" macht mit der Schlagzeile "Le Choc" auf:

In der Online-Ausgabe wird über die befürchteten Auswirkungen dieser Wahlentscheide auf die Kultur wie folgt berichtet: "Élections régionales : le monde de la culture réagit aux résultats du FN"

Die Zeitung "l’Humanité" macht an diesem 7. Dezember 2015 mit dem gleichen Titel auf: "LE CHOC"

http://www.humanite.fr/lombre-brune-portee-sur-le-premier-tour-des-regionales-591784

Darin ist die Rede, dass sich die Parteien des bürgerlichen Lagers und die Sozialisten zusammenschliessen, und dass unter dem Stichwort der "identité francilienne" sich in der Region Île-de-France auch die PS mit den " radicaux et citoyens", den Kommunisten und den "Grünen" - in Frankeich "écologistes" genannt - zusammenschliessen wollen:

Régionales. Île-de-France: accord de fusion des listes de gauche et des écologistes.

Diese Entwicklung vorhersehend hatte "La Voix du Nord" deutlich und überaus engagiert reagiert, wie der aufschlussreiche Bericht von Barbara Kostolnik im Bayerischen Rundfunk dokumentiert:" Nordfrankreich. Presse gegen Front National "

Eine Woche später schreiben nach der Auskunft des Deutschlandfunks vom 14. Dezember 2015 "die Zeitungen" u.a. dieses:

CORRIERE DELLA SERA: "Der Front National steht nach seinem Triumph in der ersten Wahlrunde mit leeren Händen da. Die Sozialisten, im Angesicht einer Niederlage, bleiben zwar in einigen Regionen an der Regierung, verlieren aber die historische Arbeiter-Hochburg Nord-Pas de Calais und die Region Paris. Die Republikaner fahren dank der Linken, die ihre Kandidaten zurückgezogen haben, um den Weg für Marine Le Pen zu verbauen, einen unerwarteten Erfolg ein. Aber es wird kein gutes Ende nehmen. Die Krankheit des französischen Systems und der Gesellschaft ist tiefgreifend und läuft Gefahr, sich mit Blick auf die Präsidentenwahl 2017 noch zu verschlimmern."

LA CROIX: "Bei den gemäßigten Wählern ist die Erleichterung groß. Allerdings wurde nur ein unmittelbares Risiko abgewendet. Wenn man sich ernsthafte Fragen über die Zukunft stellt, wurde alles nur aufgeschoben. Wenn den Franzosen keine Antworten auf ihre Sorgen gegeben werden, wird der Front National seinen Vormarsch bis zur Präsidentschaftswahl im Frühjahr 2017 fortsetzen."

LE FIGARO: "Die Franzosen sehen in dem Front National keine glaubwürdige Alternative zu den traditionellen Parteien. Für Marine Le Pen ist das eine schlechte Nachricht, die in ihrer Partei Zweifel aufkommen lassen könnte. Doch Linke und Rechte sollten sich davor hüten, zur Tagesordnung überzugehen. Der FN ist nicht verschwunden, keineswegs. Ihre Gegner sollten sich des Vertrauens würdig erweisen, das ihnen gegenüber gezeigt wurde"

RZECZPOSPOLITA: "Noch nie war der Graben zwischen den Erwartungen der Gesellschaft und der traditionellen politischen Klasse in Frankreich so groß wie bei diesen Regionalwahlen. Die Gründe liegen in einer seit Jahrzehnten ungelöst hohen Arbeitslosigkeit, in wachsender Kriminalität und im Mangel neuer Gesichter – die Konservativen zum Beispiel haben nur ihren Ex-Präsidenten Sarkozy zu bieten. Marine Le Pen gelingt es unter diesen Bedingungen, die Franzosen davon zu überzeugen, dass ihr Front National die einzige reale Alternative zum ‚kompromittierten System‘ ist."

Anmerkungen

[1Über diese Adresse Bilder-24.ch kann dieses Bild - ein "Digital Art Print" ohne Urhebervermerk - für 199,90 schweizer Franken bestellt und, für schweizer Kunden, kostenlos zugeschickt werden