Die Aufnahme der Arbeit am Bürorechner ist immer wieder mit Überraschungen verbunden. Dabei sollten wir uns doch inzwischen daran gewöhnt haben - und gelernt, damit umzugehen - dass "der Rechner" schon längst kein "stand-alone"-System mehr ist, sondern eingebunden in ein weltweit funktionierendes und operationalisiertes Netzwerk. [1]
Hier nur diese aktuellen Beispiel aus der all-täglichen Praxis:
1. Das Java Auto Update:
Gewiss, es ist eine Grundsatzentscheidung, ob "man" seinen Rechner, seine Webseiten und seine externen Tools und Boxes mit dem Einsatz dieser Software aufwerten will oder nicht. Einmal die Entscheidung für den Java-Einsatz getroffen - und das schon lange vor der Übernahme durch Oracle - bleibt hier kaum eine Alternative:

2. Das Adobe Flash Update:
Auch hier geht die Entscheidung für den Einsatz von Flash auf eine Zeit von mehr als zwei Rechnergenerationen zurück. Aber nicht erst durch die Zurückweisung dieser Software auf den Apple-Produkten ist klar, dass es in Zukunft ein anderes Format für den gezielten Einsatz von audiovisuellen Multi-Media-Dokumenten geben könnte - die Basis der Programmiersprache (auf der Basis von) html5 sei hier nur als Stichwort genannt. [2]
Dass der mit seinem PDF-Dokumenten-Format erfolgsverwöhnte Konzern auch hier weiterhin im Kampf um den Nutzer obsiegen will, ist klar, aber wie dieses gemacht wird, das wird hier jetzt offensichtlich exemplarisch vorgeführt - und in Frage gestellt: Denn, was, bitteschön, solle eine Spiele-Applikation auf Flashbasis auf einem Bürorechner - die installiert werden wird, ob nun will oder nicht - solange man überhaupt noch weitere Updates fahren will! [3]

3. Hack-Attacks
Die New York Times, von einem Jahr noch selber Ziel von Hacker-Angriffen [4] macht mit ihren wenigen Zeilen auf dem Titel der Seite Eins vom 5. August weltweit Schlagzeilen:
Russian Gang Amasses Over a Billion Internet PasswordsBy NICOLE PERLROTH and DAVID GELLES
Hacked records discovered by a Milwaukee-based security firm include 1.2 billion username and password combinations and more than 500 million email addresses.
Fälle dieser Art sind wahrlich weder neu noch besonders originell, sie beziehen sich nach wie vor nicht länger nur auf die grossen Untenehmen, die "Fortune 500" genannt, sondern selbst auf Nutzer Profile "wie Du und ich", "Deines und Meines".
In dem Artikel ist von 40 Millionen Kreditkarten- und 70 Millionen Telefonnummern die Rede, die im Dezember letzten Jahres bei Target gestohlen werden konnten, oder von 200 Millionen Datensätzen im Oktober letzten Jahres, inklusive den in den USA so wichtigen Social Security numbers... allein die Zahl von über einer Milliarde Datensäzen sollte nun endgültig klar gemacht haben, dass es hier um ganz andere Dinge geht als die sogenannten Kavaliersdelikte. [5]
4. amazon’s bots
Dass dies ein Wortspiel ist, will erklärt sein: unter anderem wurden auf der amazon-Seite ein bestimmtes Paar Motorrad-Stiefel gesucht - bots halt - und im Verlauf dieses Suchprozesses hatten die Amazon-Server schon ihre Bots - ihre Spähprogrämmelchen - ausgesandt um die Anfrage zu identifizieren und dem Nutzer - sprich der IP-Nummer der Anfrage - zuzuordnen.
Als am Abend des gleiche Tages auf der PoetrySoup.com - Seite ein neues Haiku-Gedicht eingestellt werden sollte, tauchten dort schon in der Werbung die zuvor bei amazon angeklickten - wenn auch nicht gekauften - Schuhe auf.

Super-clever - und ein Grund mehr, sich dieser Angebote nicht weiter zu bedienen.
4.a. amazon’s books
Wir reden hier weder über Peanuts noch über nur Persönliches. Andererseits macht das - eben nicht nur - Persönliche beim Thema der Bücher-Nutzung klar, dass in vielen Fällen der sogenannte "Bildungsbürger" zwar "ein Bildungskäufer, nicht aber ein Bildungskonsument" sei. Grund dafür, so die junge Anna Sauerbrey im berliner Tagesspiegel vom 5. August 2014 über das Lesen im digitalen Zeitalter, sei das durchanalysierte Leseverhalten bezüglich derjenigen Bücher, die auf die Kindle-Lesegeräte aufgespielt und darauf dann - mehr oder weniger - intensiv auch genutzt werden.
5. TSDB & Co.
Ist es da eine Beruhigung zu wissen, dass "i n t e r c e p t" auch weiterhin mit aktuellen Informationen über die Tätigkeiten der US-Geheimdienste versorgt wird, etwa über all die Menschen, die auf den "no fly"-Listen stehen oder in der TSDB, der Terrorist Screening Database?
