CeBIT 04 PreView

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 6. Februar 2004 um 07 Uhr 50 Minuten

 

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Auch in diesem Jahr wurden jeweils 2 volle Tage lang die Neuigkeiten der CeBIT einem ausgewählten Kreis von Journalisten vorgestellt. Zunächst in München, dann in Hamburg. Dabei sei Hamburg, so die, die an beiden Verantaltungen teilgenommen haben, einmal mehr der kommunikativere Standort gewesen, hier würde es nicht so formell zu gehen wie in München und vor allem "nicht so steif" [sic!].

Was am zweiten Tag von Fujitsu-Siemens, Hitachi, Intel, O2, Kyocera, Sharp, Samsung, T-Online und Anderen im Stundentakt den aus nah und fern angereisten Journalisten vorgeführt wurde, soll hier nicht im Detail vermittelt werden. Stattdessen einige Hinweise, die über die aktuellen Produktupdates hinaus von Bedeutung sein könnten:

 T-Online kommt nun doch noch vor der CeBIT mir ihrer Fujitsu-Siemens Box auf den Markt und bietet dann dem Endkunden auf dem hauseigenen Fernseher Filme an, die über das DSL-Netz eingespeist und für 24 Stunden zur beliebigen Wiederholung zur Verfügung gestellt werden. Die T-Vision-Plattform, auf den Rechnern bereits in einem „Softlaunch" im letzten Jahr 2003 gestartet, wird nun auch mit der entsprechenden systemeigenen Hardware angeboten. Damit wird T-Online nun endgültig zum Inhalteanbieter oder, wie die Fachsprache es sagt, zum "Contentprovider".

 O2 bietet Ihrer Klientel heute schon in besonders hohem Umfang Dienste an, die, in einfachen Paketen gebündelt, das Nutzerverhalten auf den zukünftigen UMTS-Start vorbereiten sollen.
Allein mit dem Herunterladen von Klingeltönen, ja K l i n g e l t ö n e n, habe man einen Umsatz von 200 Millionen Euro einfahren können. Auf dieser Erfolgsstrecke wolle man weitermachen: mit Musikangeboten. Zu einem Preis ab 1 Euro könne man Musikstücke in der Größenordnung von einem Megabyte herunterladen, nachdem man sie sich zuvor für 30 Sekunden habe kostenfrei anhören können.

 Sharp, die Nummer 1 bei den Fachbildschirmen, belässt es nicht bei allerlei werblichem Schnickschnack, sondern schickt den Deutschland-Geschäftsführer himself, der mit Barry Young wiederum einen aus den USA eingeflogenen Spezialisten von "Displaysearch" vorstellt, der sehr kenntnisreich und detailliert erläutert, wie sich der Falchbildschirm-Markt sowohl weltweit, als auch in den unterschiedlichen Regionen dieser Erde weiter entwickeln wird. Interessant vor allem, wie er in der Zeitachse von wenigen Jahren den Umstieg von TFT auf LCD Bildschirmen vorhersieht und beschreibt, wie dann allmählich im Verlauf dieses Systemwechsels die TFT-Technologie in die „less developed regions" abverkauft werden werden.

 intel hält sich in der Präsentation mit aktuellen Daten und neuen Produkten deutlich zurück. Der Start der Centrino Chipsätze für mobile Anwendungen sei so durchschlagend gut gewesen, dass man so große Werbe-Nummer nicht allzu oft wiederholen könne und wolle. Vielmehr wird ausführlich darüber berichtet, dass man in den USA den gesamten Bereich der Consumer Electronics erstmals ein einer eigenen Einheit zusammengefasst und neu koordiniert habe. Als Ergebnis kommt es zu neuen Finanzspritzen für solche, auch kleineren Unternehmen, die hier interessante neue Anwendungsfelder entwickeln, die wiederum den neuen Chipsätzen neue Wirkungsfelder erschließen. Und es kommt zu bis zum Labormuster durchentwickelten Prototypen, die ein zukünftiges Multi-Media-Entertainment-Center aus einem Guss repräsentieren könnten. Und - und das vor allem - es kommt zur Entwicklung von bis ins Detail umgesetzten Studien, in denen die Lebenswelten von Morgen als der „digital lifestyle" von heute konkret umgesetzt worden sind.

Bezeichnend in der Summe all dieser Präsentationen, dass nur noch die Fujitsu-Siemens-Welt das grosse Corporate-Kunden-Geschäft in den Vordergrund stellte und selbst die im Foyer präsentierte TV-Box außen vor ließ, während in allen Fällen das Endkunden-Nutzer-Profil von den Sprechern wieder stärker in den Vordergrund gerückt wurde. Das gilt auch dann, wie im Fall von intel, das Business- to Business-Modell das einzig gültige ist und (wie auf Nachfrage bestätigt) auch bleiben wird.

Die CeBIT, so wurde fast nebenbei deutlich, wird sich mehr und mehr vom Vorzeigen der Tools zur Präsentation von Themen-Clustern hin weiterentwicklen, von den Technologien auf die Mehr-Wert-Trends, von den Hard- und Software-Resourcen hin zur Vermittlung von Diensten und Inhalten.
Jetzt, wo in den nun noch ausgebauten Hallen neuer Platz geschaffen worden ist, wird auch ein neues Denken Platz greifen (müssen)!

WS.


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