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VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 29. April 2014 um 10 Uhr 11 Minuten

 

Abflug von El Hierro:

Und so könnte der Abflug vom kleinsten Flughafen Spaniens von der anderen Seite der Bucht ausgesehen haben:

Erst so ...

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

... und dann so:

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Aus der Perspektive des Mitreisenden nahm sich der Blick so aus:

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Abflug von Teneriffa:

Für die Rückreise gab es die Entscheidung zur treffen, sich noch für einen Tag Teneriffa einen Wagen zu mieten und tagsüber die Insel zu „besichtigen“, oder stattdessen mit dem lokalen Schnellbus nach einer guten Stunde Wartezeit die Flughäfen zu wechseln und dann im Süd-Flughafen bis zum Abend zu warten.

Die Entscheidung fiel für die zweite Alternative. Und so ist Zeit, nochmals die letzten zwei Wochen Revue passieren zu lassen und sich – langsam aber sicher – wieder auf die Arbeit einzustellen.

Dabei stellt sich sehr schnell heraus, dass der Süd-Flughafen über viele Faszilitäten verfügen mag, aber nicht über geeignetes Personal, das in der Lage gewesen wäre, irgendwelche qualifizierte Auskünfte abzugeben, geschweige Empfehlungen.

Schon auf der Hinreise bei der Schiffsüberfahrt von Teneriffa nach El Hierro wurden ähnliche Erfahrungen gemacht: Die Frauen, die an den Abfertigungsschaltern „arbeiten“ schienen wie in Trance verfallen zu sein und waren allenfalls sehr engagiert dabei, Dinge zu tun, die nicht zu ihren eigentlichen Aufgaben hätten gehören sollen (oder haben wir hier nur die Landeskultur noch nicht richtig verstanden). [1]

Es gab in dem Abfluggebäude zwei Info-Schalter. Der erste war gar nicht besetzt. Als dann eine Frau ankam und nicht verstand – weder auf deutsch, auf französisch, noch auf englisch – was Gegenstand der Frage war, reagierte sie schon unwirsch, weil sie sich wieder in ihr Glashäuschen setzen und den Computer befragen musste.

Das Ergebnis war fast eine verbale Rauferei zum Thema Service“qualität“, bei dem der Autor Mangels ausreichender Spanischkenntnisse schnell der Kürzeren zog.

Viel weiter unten, am Ende des Ganges, gab es einen zweiten Info-Counter. Dieser war besetzt. Aber auch hier war selbst Englisch eine Fremdsprache, mit deren Hilfe kein Dialog in Gang gesetzt werden konnte.

Später, auf dem Weg zur Post, führt der Weg erneut an einem dieser Info-Schalter vorbei, hinter dem mit einem grossen Plakat drauf aufmerksam gemacht wird, dass mich sich an dieser Stelle um behindert Passagiere kümmern werde. Und vor diesem – nun wieder unbesetzten – Schalter hat sich gleich eine ganze Schlange von Rollstuhlfahrern eingefunden. [2]

Auf dem Weg zur Post schliesslich das Ziel erreicht, und alle Tore waren geschlossen. Nicht einmal ein Briefkasten ist weit und breit zu sehen. So blieb dann nur in der Not der Weg zu den Schaltern von zwei Servicegesellschaften, die zumindest eine Brücke haben bauen können, um die anstehenden Fragen einer möglichen Lösung zuzuführen. Und schliesslich ist die „Lösung“ gefunden: wie von allen anderen Postkunden zuvor werden die – Gott sei Dank schon frankierten – Ansichtskarten unter die Eingangstür durchgeschoben, womit sie sich zu einem ganzen Haufen anderer Karten aus den Canaren hinzugesellen. [3]

Schliesslich kann nach all den Irrungen und Wirrungen sogar die Chance auf ein Pre-Check-in wahrgenommen werden: schon ab 13:45 Uhr für einen Abflug der für 18:45 avisiert war.

Der Tip dazu kam vom Schalter des Sky-Miles-Teams. Und der Mann am Schalter war nun das genauer Gegenteil von alledem, was bisher zu ertragen war: vorbildlich in der Sprache, kompetent, zuvorkommend – und das Ganze noch ein einem vergleichsweise guten Englisch. Als im zum Abschluss dieses Lob auch als krasser Gegensatz zu all dem bisher erlebten mitgeteilt wurde, kam, unaufgefordert und klar die Antwort: „ja, wir wissen hier, dass diese Leute nicht ihren Job machen.“ [4]

In der Zwischenwartezeit konnte vor diesem Schalter eine Art Arbeitsplatz eingerichtet werden: Sitzreihen, die für diejenigen Passagiere aufgestellt wurden, die vor der Zeitpunkt der Abfertigung schon an den Check-in-Schaltern auftaucht sind.

Und so wurde während der Wartezeit zunächst eine kurze Vergleichsliste geschrieben, die wenn auch sehr subjektiv „beweist“, warum sich trotz all der Umstände eine Weiterfahrt von Teneriffa nach El Hierro auf jeden Fall lohnt.

Denn auf El Hierro gibt es: Und auf Teneriffa dagegen:
   
… Menschen, die versuchen, Dich zu verstehen … Informationsschalter wo das Personal unwirsch wird, wenn Du ihr Spanisch nicht verstehst
   
… Deutsche, die Ziegenkäse machen, Vollkornbrot und Biowein … Deutsche im Bus, die zu zweit mit ihrem Gepäck alle 4 Sitze der ersten Reihe blockieren [5]
   
… alle naselang ein anderes Wetter und eine andere Landschaft … blauer Himmel und viel verbauter Beton
   
… einen Flughafen mit Meeresbrandung am kostenfreien Parkplatz … eine Autoabschleppwarnung an den Minitaturpalmenstämmen
   
… Free Wi-Fi-Spots verteilt über die ganze Insel … 15 freie Minuten (nach Angabe aller persönlichen Daten), 1 Stunde für € 5,50 [6]
   
… keine Ampeln … Autobahnen
   

Anmerkungen

[1Schliesslich legte das Schiff sogar vorzeitig ab. Der Schrecken sass tief. Es war keiner da, der hätte erklären können, dass dieses ein notwendiges Zwischenmanöver war, nach dem dann auf einem neuen Niveau erneut angelegt wurde, um weitere Lasten – vor allem in Form von Kraftfahrzeugen aller Art – aufnehmen zu können.

[2

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[3

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[4Abschliessend noch zwei positive Dinge, die aufgefallen sind: Dass überall in den Automaten Trinkwasser in ½ Liter-Flaschen zum Preis von Euro 1.20 angeboten wird. Und dass die Abflüge alle noch aufgerufen werden, und das in klarer, lauter Stimme.

[5

[6... auch beim Burger King gab es hier keinen kundeneigenen Internet-Zugang


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