An dieser Stelle kann nur auf die Einladung zur Vorstellung der Zukunftsstudie verwiesen werden, da die eigene Teilnahme zwecks Berichterstattung wegen der an diesem Tag noch nicht abgeschlossenen Rückreise aus den USA nicht möglich sein wird. [1]
Auch die Teilnahme an der 49. Verleihung des Grimme-Preises in Marl wird nun doch nicht möglich sein - nach 11 Stunden Flug war dann von Frankfurt aus Berlin doch das näherliegende Ziel.
Sorry!
In der um 11:06 zugestellten Pressemitteilung von Till Breitung, Sky Communications, ist u.a. zu lesen:
Bereits zum fünften Mal veröffentlichte heute der MÜNCHNER KREIS gemeinsam mit seinen Partnern die Zukunftsstudie zur Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie Medien.
Mit 7.278 Befragten aus Deutschland, USA, Brasilien, China, Südkorea sowie Indien vermittelt die Studie über nationale Grenzen hinweg einen tiefgehenden und einzigartigen Blick auf die Wünsche und Anforderungen der Menschen an die digitale globalisierte Welt von übermorgen.
Dabei wird deutlich, dass die Befragten bereits sehr genaue Vorstellungen von den Möglichkeiten digitaler Technologien und Anwendungen haben.
Erkennbar wurden aber auch offensichtliche Lücken zwischen der Ideallösung aus Anwenderperspektive und dem derzeitigen Angebot, denn aus Nutzersicht kann die aktuelle Technologie die zukünftigen Bedürfnisse und Erwartungen nur teilweise erfüllen.
Die Studie identifiziert wichtige Bedürfnismuster einer zukünftigen Arbeitswelt. So wünschen sich über alle Länder, Kulturen und Altersgruppen hinweg 22 Prozent der Befragten einen immer und überall verfügbaren Zugang zu den Arbeitsmitteln sowie deren intuitive und personalisierte Nutzbarkeit. 21 Prozent möchten ihre beruflichen Erfahrungen stärker persönlich austauschen und wünschen sich bessere Möglichkeiten der Mitgestaltung. Auch das stressfreie Arbeiten lässt sich als großes Bedürfnis eindeutig identifizieren.
International stechen einige Gegensätze deutlich heraus: In Deutschland wünschen sich nur 26 Prozent der Befragten eine zukünftig stärkere Trennung zwischen Berufs- und Privatleben, während dies in Indien fast doppelt so viele Menschen tun (49 Prozent). Mehr als jeder dritte Inder (38 Prozent) wünscht sich einen beruflichen Neustart, während es in Deutschland nur 22 Prozent sind. Doch die Zufriedenheit mit dem eigenen Beruf deckt sich nicht unbedingt mit der zur Arbeitsstelle: 55 Prozent der Deutschen haben schon mindestens einen Jobwechsel hinter sich.
Finanzstaatssekretär Franz Josef Pschierer, IT-Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung, sieht darin wichtige Anhaltspunkte für die zukünftigen politischen Weichenstellungen. „Wirtschaft und öffentliche Verwaltung sind ohne digitale Medien heute nicht mehr denkbar. Die Zukunftsstudie des MÜNCHNER KREIS vermittelt elementare Informationen, wie die neuen Medien konkret an den Interessen und Bedürfnissen der Nutzer ausgerichtet werden können. Der Freistaat Bayern nimmt diese Ergebnisse aktiv auf und lässt sie in seine ressortübergreifende IT-Strategie einfließen“, so Pschierer anlässlich der Präsentation der Zukunftsstudie des Münchner Kreises.
Prof. Arnold Picot, Vorstandsvorsitzender des MÜNCHNER KREIS, sieht dabei mit Blick auf die Vermittlung von Medienkompetenz großes Potenzial: „Besonders im Hinblick auf die Auswahl und den Kontext des Einsatzes digitaler Arbeitsmittel gibt es noch viele Möglichkeiten zur Förderung und Optimierung. Für ein selbstverantwortliches, sicheres und effizientes Arbeiten könnte das zahlreiche positive Effekte haben.“
„Für uns bestätigt sich hier das Phänomen, dass die heranwachsende Generation das Freiheitsgefühl des Individualverkehrs nicht mehr unbedingt mit einem eigenen Fortbewegungsmittel verbindet. Die Mobilitätsanbieter, und dabei besonders die Automobilhersteller, sollten dies bei der Planung zukünftiger Lösungen unbedingt berücksichtigen“, bilanziert Tanja Kessel, Geschäftsführerin der EICT GmbH. Besonders in Indien ist CarSharing bereits weit verbreitet (60 Prozent der Befragten, Deutschland acht Prozent), während in Brasilien 81 Prozent der Befragten bereits Mitfahrgemeinschaften nutzen (Deutschland 25 Prozent).
Kollektive Verkehrsmittel wie Bahn, Bus oder Flugzeug können Anforderungen der anderweitigen Nutzung der Reisezeit oder der stress- und sorgenfreien Reise bereits relativ gut abdecken. Doch auch das Auto wird durchweg als zukunftsträchtiges Verkehrsmittel gesehen, wenn es den Anforderungen zeitgemäßer Mobilität gerecht wird: So soll es idealerweise automatisch fahren und das Ziel selbstständig finden können sowie in stärkerem Maße umweltgerecht sein. Dies impliziert auch andere Fahrzeugkonzepte als die heute gängigen Pkws.
Die sichere Mediennutzung ist den Nutzern besonders wichtig. Denn über alle Bevölkerungsgruppen hinweg ist bei den Befragten eine große Unsicherheit hinsichtlich eines möglichen Datenmissbrauchs zu erkennen. Gleichzeitig wird allerdings auch deutlich, dass die zukünftige Mediennutzung nicht nur intelligent und selbstbestimmt sein soll, sondern die Nutzer sich auch einen ortsunabhängigen Zugang, individuell relevante Informationen und interaktive Kommunikationsmöglichkeiten wünschen.
Dr. Bernhard Engel, Medienreferent ZDF Medienforschung, dazu: „Technologische Innovationen, hochwertige Medieninhalte und immer häufiger auch die Berücksichtigung verschiedener Lifestyles machen neue Angebote erfolgreich. Doch die klassische Trennung zwischen Medien und Kommunikation löst sich immer weiter auf. Dies ermöglicht maßgeschneiderte, individualisierte Angebote, die allerdings gleichzeitig das Thema Datenschutz nicht außer Acht lassen dürfen.“
In Konsequenz bedeutet dies nicht nur, geeignete Infrastrukturen bereitzustellen, sowie die Neu- und Weiterentwicklung intelligenter Medien und deren Anwendungen zu forcieren, sondern es zeigt sich auch hier die Notwendigkeit, die Medienkompetenz und die Urteilsfähigkeit in Bezug auf Inhalte und ihre Quellen stärker zu fördern.
Kommunikation zwischen Bürger und Staat soll einfacher werden
Einfache, schnelle und vor allem vertrauenswürdige Kommunikation zwischen Bürger und Staat stehen auf der Wunschliste der Befragten beim Thema Verwaltung der Zukunft ganz oben, auch wenn es hier zum Teil deutliche länder- und altersgruppenübergreifend zum Teil deutliche Unterschiede gibt. Hauptsächlich mehr Kundenfreundlichkeit und eine einfachere Zugangsart zu den Diensten, beispielsweise zu virtuellen Rathäusern, sind dabei von Bedeutung.
Allgemein erwarten die Bürger zunehmend, dass die aus dem Privat- und Berufsleben bekannten Gestaltungs- und Interaktionsmöglichkeiten auch in der Kommunikation mit den Behörden zur Verfügung stehen. Dafür sind neben strukturellen Veränderungen auch neue, innovative Serviceleistungen notwendig, die den Bürger von den Möglichkeiten der direkten Kommunikation mit dem Staat überzeugen, und ihn dazu einladen, diese Dienste häufiger zu nutzen.
Dabei zeigen sich die Deutschen hinsichtlich der Technik noch von einer eher konservativen Seite. So können sich hierzulande beispielsweise nur 16 Prozent vorstellen, Ausweisdokumente zukünftig auf dem Smartphone zu haben, während in China (65 Prozent der Befragten) und besonders in Indien (73 Prozent) eine deutlich andere Meinung dazu herrscht.
Robert A. Wieland, Geschäftsführer der TNS Infratest GmbH, zieht dabei aus den Ergebnissen folgendes Fazit: „Die Zukunftsstudie zeigt, dass sich das Verständnis von Arbeit, Mobilität, Medien und Verwaltung weltweit teilweise drastisch wandelt. Der Nutzer hat neue Erwartungen an Angebote und Lösungen aus den Informations-, Telekommunikations- und Medienbranchen, die von den Anbietern aufgegriffen werden sollten.“
Denn zukünftig lösen sich Unternehmensgrenzen und Wertschöpfungsketten zusehends auf und Kompetenzen finden sich in neuen Kooperationsmustern sowie Partnerschaften wieder. Nutzer entwickeln sich zunehmend zu aktiven Mitgestaltern von Problemlösungs- und Wertschöpfungsprozessen. Die Zukunftsstudie gibt wichtige Impulse für Politik und Wirtschaft. Ihre Ergebnisse werden, wie in den vorhergehenden Jahren, auch 2013 in den IT-Gipfel der Bundesregierung einfließen.
Die Studie ist HIER als PDF einzusehen, oder unter der URL: www.zukunft-ikt.de mit allen Arbeiten der vorangegangenen Jahre aufzufinden.