Noch während die transmediale 2013 in vollem Gange ist, erscheint es als eine folgerichtige Reaktion, vor dem Hintergrund all des Gehörten und Gesehenen, des Erlebten und des Vermissten, des Ansprechenden und des Unverstandenen, über Lob und Kritik einzelner Ereignisse hinauszugehen - und in Form eines neuen Titel- und Themen-Vorschlags zur Diskussion zu stellen.
In all den Beiträgen, Einlassungen, Kommentaren zogen sich einige Stränge wie ein roter Faden hindurch, die im folgenden genauer thematisiert werden sollten.
Einige von diesen Beziehungsebenen klingen scheinbar banal. Dabei sind auch sie das Ergebnis von etwas Einfachem, dass so schwer zu machen ist.
Hier einige Beispiele:
– Vergangenheit | Zukunft: Hier und Jetzt
– analoge Welt | digitale Welten: hybride Hemisphären
– Realität | Virtualität: Augmented Perception
– überall | nirgends: Standpunkte der Verortung
– These | Antithese: Synthese
– Alles | Nichts: Das Mögliche
– Unkenntnis | Wissen - Weisheit
– suchen | finden: beantworten
– Schwarz | Weiss: Farbe
– Höhe | Breite: Tiefe
– Zahlen | Sprachen: Bilder
– Astronomie | Astrologie: Welt und Wirkung
– Wissen | Eingebung: Crowdsourcing
– Armut | Reichtum: Wohlstand
– USA | Asien: Europa
diese Liste kann durch die Partizipation der Teilnehmer als auch der gesamten "Netzgemeinde" immer weiter fortgeführt werden.
Aus diesen Spannungspolen werden thematische Themencluster erstellt, die den Vorteil haben, offen für den Diskurs und die Diskussion zu sein, sich aber auf bezugsrelevante Ausgangspositionen zu beziehen.
Damit kehrt die Diskussion vom Pluto wieder auf unsere Erde - ja bis in uns selber zurück.
3D
Und eine Jede, ein Jeder von uns ist Bestandteil dieser gegensätzlichen Spannungsmomente: Und ihrer Projektion auf einen dritten Pol, den es zu erörtern gilt.
– Es | Über-Ich: Ich
Das, was die Filmtechnik wie ein trojanisches Pferd aufgesattelt hat, um die Kinos von der analogen in die digitale Welt zu überführen, geht nun weit über die technizistische Sicht der Dinge hinaus.
3D ist nicht nur eine Aufnahme und Wiedergabetechnik. Das 3D-Modell ist die beständige Er-Findung von Möglichkeiten, wie sich aus den umgebenden Widersprüchen Lösungen ableiten lassen. Und: Es ist die Repräsentanz der scheinbaren Allgegenwart von Zeiten und Räumen in der digitalen Welt, die in ein neues zeitliches und räumliches Bezugs-, Orientierungs- und Referenz-Modell zu überführen sein wird.
Ein Rückblick auf die 26. transmediale anno 2012 zeigt, dass und wie dieses 3D-Modell bereits exemplarisch umgesetzt wurde:
1D
2D
![](local/adapt-img/596/10x/IMG/jpg/pluto-disney-colorato.jpg?1683091463)
3D
![](IMG/jpg/transmediale_2013_bwpwap.jpg)
WS.