CES: The Bigger the Better!?

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 17. Januar 2013 um 22 Uhr 07 Minuten

 

Zum Auftakt der diesjährigen International CES in Las Vegas berichtet Mat Smith in seinem engadget-life-blog live von der Panasonic’s opening keynoteat CES 2013. [1]

Er macht es wie viele andere auch. Er schreibt immer noch von der "CES" und nicht, wie uns Journalisten aufgetragen wurde, von der "International CES". Damit hat er ein Wort und Zeit gespart. Und das ermöglicht ihm, fast zeitgleich aus dem Ballroom im 5.Stock des Venetian zu berichten. [2]

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Präsident Kazuhiro Tsuga gelingt es, den Amerikanern klar zu machen, dass es ihnen in Zukunft nur noch dann gelingen kann, der Nabel der Welt zu bleiben - oder sich zumindest dafür zu halten - in dem er ihnen die in Japan entwickelten Technologien zur Nutzung anbietet.

Schliesslich sei er Ingenieur, aber vor allem dafür da, es den Menschen in ihrem Leben einfacher zu machen, bei der Arbeit ebenso wie zu hause, im Miteinander mit der Familie und mit Freunden.

In all den eingespielten Video- und Nutzungsbeispielen ist kein einziger Mitarbeiter seiner Firma zu sehen, und auch ein ausführlicheres Aufzeigen der Produkte unterbleibt - mit Ausnahme der Neuerscheinungen - sondern es werden fast ausschliesslich Beiträge der Nutzer gezeigt: vom Jungster, der sein Kabelmodem zu Gunsten einer internetbasierten Tablet-Nutzung abgestellt hat bis hin zur einem Ehepaar, das sich fragt, wozu all diese Anpreisungen einer "smarten" Technologie wirklich gut seien.

Die ganze Präsentation folgt - das Beispiel der Qualcomm-Keynote am Abend zuvor hatte den Massstab gesetzt - den typischen US-amerikanischen Formatvorgaben des Geschichtenerzählens. Immer wieder neue Themen mit immer wieder neuen Protagonisten, bis hin zur ecologiebewussten Journalistin, die mit ihrem Mann "Paul" ein neues Haus unter Verwendung all der Panasonic-Technologie gebaut hat, in dem sich die erwarteten Zwillinge nach ihrer Geburt wohlfühlen wollen - ebenso wie die Eltern.

Insgesamt gewinnt die Präsentation dadurch, dass sie sich auf die zentralen Themen des Auftritts und wenige Neuerscheinungen - LAS VEGAS — ein 56-inch 4K OLED display sowie ein 4K 20-inch tablet - beschränkt, vor allem aber durch das Leitmotiv, dass die Firma für die Menschen da sei. Und sich in diesem Sinne nach fast 100 Jahren wieder neu zu erfinden habe. [3]

Den Kunden in den Mittelpunkt des Geschäftes stellen. Diese Nachricht ist keineswegs neu. Und ob sich die Lebensqualität wirklich dadurch verbessert, dass in diesem Jahr an allen Orten versucht wird, Technologien vorzustellen, die das hochauflösende Fernsehsignal noch weiter verfeinern wollen, bleibt dahin gestellt.

Auch wenn "alle Welt" nun von 4K-Geräten spricht, die den Markt der Zukunft bestimmen würden - Panasonic genauso wie´LG, Samsung, Sharp oder Sony - so werden auch ganz andere Tendenzen deutlich, zumindest für den Markt in den USA.

Wichtiger noch als die Auflösung - obwohl das zusammengehört - ist die Grösse der Displays. Auf Nachfragen bei den Chef-Marketing-Personen bei Sharp wird ausdrücklich bestätigt, was auf der Pressekonferenz behauptet wurde: "Size matters. The bigger - the better."

Dass in Zukunft in diesem Zusammenhang statt der Bildschirme die Projektoren fürs Heimkino eine immer stärkere Rolle spielen könnten, wurde zwar von all den hier genannten Firmen nicht ausgeschlossen, aber als Perspektive nicht in das aktuelle Portfolio eingeschlossen.

Erstaunlich auch, dass auf dieser Keynote das Thema 3D in den Beiträgen der Redner nicht mehr vorkam - im Gegensatz zu den Rugby-Frauen, die in ihrem Videostatement ausdrücklich auf die 3D-Aufzeichnungen ihrer Spiele verwiesen.

Anmerkungen

[1... posted Jan 8th, 2013 at 11:15 AM

[2Mit Zimmerpreisen, die in Zeiten dieses Kongresses die $ 500-Marke noch übersteigen...

[3PS. Natürlich haben aus Sicht des Berichterstatters besonders die Hinweise auf den Fernsehturm in Tokyo gefallen, der mit den Lichtelementen der Firma Nachts zu einem Highlight wurde, und das Bild aus den Jugendtagen des Kazuhiro Tsuga, als er in Kalifornien die Universität besuchte und während seiner Zeit in den USA mit einem Mustang Convertible unterwegs war.


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