"ePiraten – Freibeuter, Wegelagerer, Innovatoren? Verlage im Widerstreit von Kundenorientierung und Rechteschutz“ [1]
Wer auf dieser Seite eine ausführliche Kommentierung der Ereignisse dieses Tages erwartet, möge sich sogleich auf die hier zitierten Links anderer Kommentatoren und Berichterstatter beziehen.
Nach einem durch einen Glassplitter zerstörten Reifen und der Entscheidung, zunächst den Dialog mit dem Berliner Ensemble wieder neu in Gang zu setzten, stand fest, dass der Besuch an diesem Tag nicht so sehr dem Ziel einer gesamtheitlichen journalistischen Berichterstattung dienen würde, sondern viel eher gewissen partikularen und durchaus auch persönlichen Interessen:
Partikular, da die Entscheidung nach den aufgesuchten Gesprächspartnern nicht nur von der Sache sondern auch von dem persönlichen Eindruck her geprägt waren.
Und persönlich, da es in diesem Jahr auch darum geht, eigene in Vorbereitung befindliche (Buch-)Titel auf die Spur zu setzen. [2]
Nachfolgend wird in Kursivschrift das Programm zitiert und um eigene kurze Kommentare und Links ergänzt.
10:00 Uhr Eröffnung und Begrüßung
10:15 Uhr Sascha Lobo: Die Zukunft des Buchstabenverkaufs – professionell publizieren im Zeitalter der digitalen, sozialen Vernetzung
– Im Börsenblatt.net: "Sascha Lobo gründet eigenen Verlag: Sobooks"
– Im Buchreport: „Ignoriert Piraterie“
– Sascha Lobo himself auf @saschalobo am 15. Juni 2012:
"Geschäftsidee: 1) Verlag gründen. 2) Per Software alle denkbaren Vierwortkombinationen ins Netz stellen. 3) Andere Verlage abmahnen. #LSR"
11:30 Uhr Kurzvorträge zur Piraterie aus Sicht der Autoren, Verlage, Politiker und Piraten mit anschließender Podiumsdiskussion moderiert von
Torsten Casimir (Verlagsleiter | Chefredakteur "börsenblatt" )
Unter anderen mit:
— Peter Kraus vom Cleff (Rowohlt Verlag),
— Stefanie Leo (Kundin),
— Kathrin Passig (Autorin),
— Matthias Leonardy (GVU)
Im Verlauf der Vorträge und der Debatte werden viele und vielfältige Positionen werden aufgeworfen.
Es beginnt bei den ungerechten Form der Kriminalisierung und endet bei einem Aufruf für Wertschätzung als Voraussetzung für Wertschöpfung.
Es geht um das legitime Interesse der Pars-pro-toto-Leserin, dass ihre Wünsche erfüllt werden mögen und endet mit einem Aufruf gegen die kriminellen Handlungen, die auch auf grossen Plattformen angewendet werden, auf denen mit einem klar kommerziellen Interesse die Urheberrechte verletzt, missbraucht, torpediert werden.
Es geht um die Handhabbarkeit eines Trägermediums, das bereits durch seine Gegenständlichkeit seinen eigenen Wert verkörpert bis hin zur These, dass so was nur noch als ein nostalgisches Vehikel gekennzeichnet werden könne.
Hängen bleibt die simple Ansagen,
– dass in diesem Streit zur Urheberrechtsfrage jeder der "Gegner" eine Partei mit durchaus legitimen Interessen vertritt. Der Ansatz, hier noch zwischen den "Guten" und den "Bösen" unterscheiden zu wollen, wird ins Leere laufen müssen
– dass es wenig Sinn mache, wenn die Verlage ihre Leser zu Gegnern machen, sie als "Piraten" heruntermachen und damit der Dialog mit dem Leser vergiftet werde
– dass die Lesegeräte, wenn sie schon so potthässlich seien, dann zumindest gratis vertrieben und die dort einspielbaren Texte deutlich günstiger als die in Buchform Ausgedruckten sein sollten.
14:30 Uhr Room-Sessions
In verschiedenen Räumen finden Vorträge und Diskussionen
statt. Wechseln erlaubt!
Auszug aus den Room-Sessions:
• Digital Rights Management – technische Lösungen und Perspektiven
• Crossmedia Storytelling – neues Erzählen für neue Formate
• Von HTML 5 bis EPUB 3.0 – das E-Book-Upgrade
• Wo spielt die Musik? Eine Übersicht digitaler Märkte
• Anfassen erlaubt – Ideen aus dem Buchlabor
• Geschäftsmodell-Labor Internet – Perspektiven für Verlage in der Filesharing-Welt
• Ein echter protoTYPE: Vorstellung der Ideen des
Projekts protoTYPE (www.innovation-prototype.de)
• Der E-Book-Markt – Zahlen, Daten, Perspektiven
Eine Übersicht
16:00 Uhr AKEP-Kommissionen stellen sich vor
Kurzvorträge und Diskussionen
19:30 Uhr Traditioneller AKEP-Empfang im Tucher am Brandenburger
Tor
Der Autor wird an diesem Empfang in diesem Jahr nicht teilnehmen können. Zu spät gekommen - zu früh gegangen?
Nun Ja: Interessierte können sich sicherlich einen lebhaften Ein- und Überblick bei den Blogger-Gästen und deren Kommentaren verschaffen, die auf der URL: www.akeplog.de/ anzutreffen sein werden.
Aber die Alternative ist mehr als nur verlockend: Heute ist der 125. Geburtstag von Kurt Schwitters. Das Sprengel Museum und die Kurt- und Ernst Schwitters Stiftung Hannover haben heute am Abend in die Vertretung des Landes Niedersachsen in 10117 Berlin in die Ministergärten 10 unter dem Titel: "Ihr Menschen der Zukunft // Kurt Schwitters zum 125. Geburtstag" eingeladen.
Mit dabei: Prof. Dr. Johanna Wanka - von Potsdam nach Hannover abgeworben und ein der Besten dieses Landes.