Wo ist denn das Echo? Dabei hat das ZDF am 20. März sogar in den 19 Uhr Abendnachrichten darüber berichtet.
Nach dem nun schon im elften Jahr abgefragten "Gallup Engagement Index" verfügten 2011 nur 14 Prozent aller Arbeitnehmer über eine hohe emotionale Bindung zum Arbeitgeber. Ein Wert der sich im Verlauf dieses ersten Jahrzehnts des neuen Jahrhunderts fast konstant gehalten hat.
Dabei wurde den Befragten auch in diesem Jahr ein ganzes Bündel von insgesamt 12 Fragen im Zusammenhang mit dem Thema der "emotionalen Bindung" vorgelegt. Und die daraus gewonnenen Antworten wurden in drei Gruppen komprimiert: neben den 14% mit einer hohen emotionalen Bindung gab es 63%, die nur eine "geringe emotionale Bindung" haben. Marco Nink von Gallup: "63 Prozent der Angestellten machen Dienst nach Vorschrift und spulen lediglich das Pflichtprogramm ab"
Und dann gibt es jene 23%, die ohne jegliche emotionale Bindung an ihr Unternehmen arbeiten würden. Das sind also knapp ein Viertel aller Befragten, die ihren Job längst innerlich gekündigt haben. [1]. Ein Wert, der sich im Verlauf dieses Jahrzehnts nach und nach von 15% auf jetzt 23% kontinuierlich gesteigert hat. [2]
Weiter, so Jan-Ole Kraksdorf aus der heute.de wirtschafts Redaktion:
"Diese Zahlen stehen im krassen Gegensatz dazu, dass neun von zehn Angestellten mit der von ihnen geleisteten Arbeit zufrieden sind. 58 Prozent empfinden ihr Gehalt als angemessen." Und er folgert daraus: "Emotionale Bindung kann man also nicht kaufen."
"Bei Gallup", so werden diese Aussagen vom ZDF zitiert, "sieht man die direkten Führungskräfte in der Verantwortung. Sie müssen stärker dazu übergehen, den Menschen hinter der Arbeit zu sehen. Lob, Anerkennung und das Gefühl, mit ihren Ideen und Meinungen ernst genommen zu werden, stehen bei vielen Angestellten ganz oben auf der Wunschliste."
Die wichtigsten Richtlinien lauten: Fairness, Teamgeist, Verantwortung und eine gute Führung, die sich am Menschen orientiere. Würden diese erfüllt, würde sich sowohl die Produktivität von Unternehmen als auch die Mitarbeiterbindung nachweisbar verbessern.
Andererseits, und dieser Widerspruch ist krasser denn je: "Neun von zehn Angestellten in Deutschland (92 Prozent) sind mit der Arbeit, die sie ausführen, zufrieden", so die zentrale Aussage des Index.
Was, bitteschön, will uns dieser Spitzenwert sagen?
Dieses Datengemenge sollte man sich wirklich genauer ansehen und die Online -Ausgabe der Studie ausführlicher studieren. Hier ist sie:
Auf die schlichte Fragen, wen oder was bitteschön die Deutschen denn dann lieben, wenn nicht das Unternehmen, bei dem sie beschäftigt sind, antwortet die Suchmaschine BING wie folgt: Das Fahrrad. Die HausTiere. Sex. Den Fussball. Das Fernsehen. Den Bundespräsidenten...
Hier zeigt sich einmal mehr, dass selbst Bing, trotz der Kooperation mit Wolfram Alpha immer noch eine Such- und keine Findemaschine ist.
Immerhin taucht auf die Frage "Was macht die Deutschen glücklich" das hier zitierte Ergebnis an siebenter Stelle in Form eines Hinweises auf einen Artikel des Schwäbischen Tagblatts vom 21. März 2012 auf.
Noch etwas weiter unten gibt es einen Verweis auf einen Text aus der n-tv-Redaktion vom 24. März 2012 mit der Überschrift:
"Zwillinge mit 69 Jahren
Ulrich Wickert ist wieder Vater"
Als "Blacky" Fuchsberger in diesem Monat seinen 85. Geburtstag - zusammen mit seiner Frau Gundel (82) - feiern konnte, wird er auf FOCUS Online am 11. März 2012 ab 9:21 Uhr mit dem Satz zitiert:
„Auf der Zielgeraden ist man gefordert, noch mal das Allerletzte aus sich herauszuholen!“
Jetzt sind wir endgültig vom Thema abgekommen, es sei denn, man könnte jetzt anhand solcher Beispiele die Vermutung begründen, dass die deutschen Arbeitnehmer vorrangig nicht "ihr" Unternehmen lieben, sondern ihre Familie.
Dazu nochmal Blacky im Originalton mit seinem Rezept für eine gute Ehe, das sicher auch heute noch so manches Unternehmen gerne seinen MitarbeiterInnen ins Stammbuch schreiben würde:
„Die vier großen V: Verstehen, Vertrauen, Verzeihen, Verzichten.
Das hört sich furchtbar leicht an, aber produzier das mal, wenn es drauf ankommt, dann wird´s ziemlich schwierig.“ (ebd).