Gestern berichtet der Südwestfunk [1] aus Primasens von einer Werbeaktion der DatenrettungsfirmaConvar Deutschland GmbH.
Die hatten gut 100 Pakete mit je einem Kinderwecker sowie einem geknoteten Kabel verschickt. Damit sollte symbolisiert werden, das die Zeit kanpp werde für eine professionelle Datensicherung. Nachdem diese Pakete bei den adressierten Botschaften und Zeitungsredaktionen aufgrund ihrer inneren Geräusche gleich mehrfach einen - falschen - Bombenalarm ausgelöst hatten, war die Betroffenheit auch Seitens des Unternehmens gross.
Wie dem auch sei: Eines haben sie erreicht. Die Tatsache, dass das Marketingteam nicht richtig getickt hat, hat zumindest dazu geführt, dass die Firma nun weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus bekannt geworden ist -und das nicht nur bei den EDV-Spezis.
In der "Gegendarstellung" der PR-Firma ars publicandi GmbH heisst es dann auch u.a.:
"Die CONVAR-Geschäftsleitung betont ausdrücklich, dass es zu keinem Zeitpunkt geplant war, irgendjemanden in irgendeiner Weise zu bedrohen oder gar zu gefährden. Es sollte lediglich auf eine bevorstehende Problematik hingewiesen werden, die leider in den meisten Fällen nicht erkannt oder nicht ernst genommen wird." [2]
Auf die Frage der Redaktion des TAGESSPIEGEL, ob man die Firma deswegen zivilrechtlich belangen könne und ggf. sogar dazu verpflichten die Kosten für die Polizeieinsätze zu bezahlen, gibt einer der Ermittler zu Protokoll,
" dass die Chance relativ gering sei, dass die Verantwortlichen zur Kasse gebeten werden, da hier zwar mit zweifelhaften Methoden gearbeitet wurde, doch eine absichtliche Gefährdung nicht unterstellt werden könne. "
Aber die neunhundert weiteren Pakete, die bereits für den Versand vorbereitet waren, werden nun wohl - wenn überhaupt - persönlich übergeben werden müssen. Ihr Inhalt enthält nämlich, neben dem Wecker und dem geknoteten Kabel ein Muster des neuen Produktes mit dem Namen: BYTEPAC .
