Bigotte Biometrie Bestimmungen

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 16. Januar 2015 um 16 Uhr 15 Minuten

 

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Im zentralen europäischen Portal und Forum für alle Themen rund um die Biometrie und biometrische Verfahren biometrie.eu ist unter dem Stichwort Definition u.a. zu lesen:

"In der Informationstechnologie bedeutet Biometrie das Erkennen von Personen aufgrund ihrer persönlichen Eigenschaften. Biometrische Erkennung durch ein biometrisches System verfolgt das Ziel, eine mittels automatisierter Messung durch ein spezifisches Merkmal bestimmte Person von anderen unterscheidbar zu machen. Im Gegensatz zur Forensik muss bei biometrischen Verfahren die Erkennung automatisch und in Echtzeit erfolgen.

Das Ziel einer biometrischer Erkennung ist stets, die Identität einer Person zu ermitteln (Identifikation) oder die behauptete Identität zu bestätigen oder zu widerlegen (Verifikation). Authentizität und damit die Übereinstimmung einer behaupteten mit der tatsächlichen Identität ist neben Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit eines der herausragenden Sicherheitsziele im informationstechnologischen Zusammenhang. Von den drei Möglichkeiten der Authentisierung von Personen anhand von Wissen, Besitz oder Sein bieten sich biometrische Systeme, die auf einer biometrischen Erkennung beruhen, zur Gewährleistung der Authentizität am ehesten an. Denn während bei Wissen ein künstlich generierter Code wie eine Geheimzahl oder ein Passwort sowie bei Besitz ein Element wie eine Karte nur mittelbar durch eine gewollte Zuweisung einer bestimmten Person temporär zugeordnet wird, sind Seins-Merkmale wie körperliche Eigenschaften oder Verhaltensweisen unmittelbar und – sofern für die Biometrie von Bedeutung – in der Regel dauerhaft an eine Person gebunden. Eine (beabsichtigte oder unfreiwillige) Trennung von der Person kann grundsätzlich nicht stattfinden."

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Und unter dem Stichwort Messen ist auf der gleichen Seite zu lesen:

"Diese Übersicht listet die interessantesten Messen im Bereich Biometrie.
Bedeutendste Messe ist sicherlich die CeBIT.
"

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Auf der CeBIT anno 2007 war erstmals ein System aufgestellt, mit dem nicht nur die Prinzipien der Gesichtserkennung [1] vorgeführt bekam, sondern wo es den Besuchern auch angeboten wurde, direkt am Stand kostenfrei für seinen nächsten Pass ein biometrisch korrektes Foto herstellen zu lassen.

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Dieses Angebot wurde dankend angenommen - und führte zu dem folgenden Ergebnis, das dann so aussah:

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

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Jetzt wurden diese Bilder bei der Beantragung eines neuen Reisepasses auch tatsächlich vorgelegt.

Doch es gab es gleich zwei Gründe, die eine Verwendung dieses Fotos ausgeschlossen haben. Nicht nur, dass es älter als ein halbes Jahr gewesen war, sondern vor allem auch deswegen, weil es nicht den biometrischen Vorschriften gemäss erstellt worden sei.
Der Grund: Es seien auf diesem Foto die Zähne zu erkennen - und das dürfe auf keinen Fall sein.

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Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Da diese Aktion in den nächsten Jahren auf der CeBIT wiederholt worden war, wurde zu einem aktuelleren Zeitpunkt nochmals ein aktuelleres Foto erstellt - und dieses als Ersatz für das oben abgebildetete dem Bearbeiter nachgereicht.

Aber selbst dann, so stellte sich zur Verwunderung heraus, war die Frage nach der Verwendung nicht obsolet geworden. Es stellte sich nämlich heraus, dass auch dieses offizielle Foto nur unter Vorbehalt angenommen werden würde - das sich in den Brillengläsern etwas Licht spiegeln würde.

Noch ist nichts endgültig entschieden, spannend bleibt dieser Fall auf jeden Fall...

[Wird fortgesetzt.]

Anmerkungen

[1"Um eine andere Person zu erkennen, blicken wir ihr zumeist ins Gesicht, da die sichtbaren Unterscheidungsmerkmale im Gesicht konzentriert auftreten. Insbesondere die Augen scheinen nicht nur darüber Auskunft zu geben, wer jemand ist, sondern auch wie sich diese Person fühlt, worauf ihre Aufmerksamkeit gerichtet ist usw. Will jemand seine Identität oder die Sichtbarkeit innerer Vorgänge verbergen, so muss er sich maskieren. Daher kann die Gesichtserkennung als eine Art elektronischer Demaskierung bezeichnet werden.

Bei der biometrischen Gesichtserkennung wird über eine Kamera das Gesicht einer Person aufgenommen und mit einem oder mehreren zuvor gespeicherten Gesichtsbildern verglichen. Dabei wird zunächst das Bild digitalisiert. Die Erkennungssoftware lokalisiert sodann das Gesicht und berechnet seine charakteristischen Eigenschaften. Das Ergebnis dieser Berechnung, das sog. Template, wird mit den Templates der gespeicherten Gesichtsbilder verglichen. Als Referenz kann auch das Originalbild verwendet werden, das dann für den Erkennungsvorgang gegen ein aktuelles Originalbild verglichen wird.

Alle Ansätze der Gesichtserkennung verwenden gewisse Schlüsselelemente. Bei den meisten Verfahren der Gesichtserkennung werden die charakteristischen Merkmale der Gesichtszüge anhand eines digitalisierten Bildes bestimmt. Verwendet werden vor allem solche Merkmale des Gesichts, die sich aufgrund der Mimik nicht ständig verändern, also obere Kanten der Augenhöhlen, die Gebiete um die Wangenknochen und die Seitenpartien des Mundes. Grundsätzlich erfolgt ein Vergleich der charakteristischen Gesichtsmerkmale mit den entsprechenden Referenzmerkmalen mittels klassischer Bildverarbeitungs- und Bildanalyseverfahren, wie etwa nach Lokalisierung der Augen die Be-rechnung der Gesichtsmerkmale anhand eines Gitternetzes, das über das Gesicht gelegt wird. Eine Sondergruppe der biometrischen Gesichtserkennung ist das sog. Eigenface-Verfahren, das vor allem im Bereich der Personenidentifikation verwendet wird. Schließlich existieren erste (Forschungs-) Ansätze einer 3D-Gesichtserkennung. "


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