Rainy Monday back in Office

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 16. Januar 2015 um 12 Uhr 24 Minuten

 

0.

Die Reise-Zeit ist vorbei. Das Büro wird seit heute wieder Mittelpunkt des Geschehens.

Es regnet seit dem frühen Morgen ohne Unterlass. Und die in Shanghai erworbenen Schuhe mit dem seltsamen Geruch bewähren sich jetzt auf dem Weg ins Büro als wasserdicht.

Im Büro ist es warm und trocken.

1.

Aber - und damit sind wir wieder bei dem Thema der Informations- und Kommunikations-Technologien und -Medien - es ist unrealistisch zu glauben, dass mit dem Starten der Rechner auch der produktive Teil des Arbeitstages begänne.

Sowohl der Server als auch die Arbeitsplatzrechner verlangen zunächst einmal nach den aktuellen Updates. [1]

Die unter Windows 7 eingerichteten Arbeitsplatzrechnern müssen dafür durch eine besondere Funktion in Arbeitsplätze mit "echten" Administratoren-Rechten verwandelt werden.

Dann müssen die Sperrfunktionen auf den auf der Server-Domain aufsetzenden Profile aufgehoben werden - aber wie?

Und dann gilt es die Daten auf dem IMAP-Server zu sichern.

Und dann ist der Auto-Responder zu löschen mit dem die Mail-Nutzer bislang wegen möglicher Verzögerungen bei der Antwort vertröstet worden waren.

Und dann sind die während der Reise-Zeit nur auf dem Laptop gespeicherten Mail-Antworten in das serverbasierte Outlook-System zu übertragen.

Und dann, und dann, und dann...

Lang und dann gut: Es dauert geschlagene zwei Stunden, bis dass all diese verwaltenden Tätigkeiten erledigt sind.

Und vor den Fenstern ist der Himmel immer noch grau und regenverhangen.

2.

Aber: dieser Eintrag ist der erste, der auf einer neu installierten Server-Plattform eingespielt wird, die für diese "DaybyDay"-Seite nunmehr errichtet wurde und auf der in der nächsten Zeit eine Reihe von zusätzlichen Diensten und Sicherheiten angeboten werden sollen [2].

Von aussen sollte sich für den Nutzer zunächst nicht sehr viel geändert haben. Was hier an den Innereien so in dem letzten Jahr alles herumgewerkelt wurde, davon schweigt der kluge Admin lieber - was eigentlich ein Fehler ist.

3.

Gerade die Administratoren und Programmierer haben ein Anrecht darauf, gehört zu werden. Und das nicht nur als Gründen der Höflichkeit und Rücksichtnahme. Sondern auch, weil die Tätigkeiten dieses Metiers ebenso prägend sind für das gesamte Erscheinungs- und Funktionsbild eines Unternehmens - wie unsichtbar.

Ihre Arbeit besteht darin, dass man nicht mitbekommt, was sie alles getan haben - einfach nur, weil alles läuft. Ihr Arbeitsprofil besteht zum grossen Teil darin, sich um das kümmern zu müssen, was nicht läuft. Und die Herausforderung ihrer Arbeit besteht darin, nicht nur als Feuerwehr an multiplen Stellen und Aufgabenbereichen aktive zu sein - und sodann auch noch die Wiederaufbauarbeit zu leisten. Und das, ohne dass es einem einer wirklich dankt. Die Forderung ist einfach die, dass alles laufen muss. Egal wie. Egal wie hoch der persönliche Aufwand war, der mit dieser Forderung verknüpft werden musste. Egal zu welcher Tages- oder Nachtstunde all die notwendigen Arbeiten durchgeführt wurden...

Es wird daher auch unseren Admins in Berlin und Mannheim ausdrücklich angeboten, auf Wunsch selber einmal das Wort zu ergreifen, um von den für ihre Arbeit typischen Aufgabenstellungen und Fallstricken zu berichten - falls Sie für so eine Aufgabe wirklich einmal die Zeit und Musse finden sollten.

PS.

Der Text ist noch keine dreissig Minuten alt, da fällt bei der Kontrolle des Administratoren-Kontos ein Text auf, der bislang schmählichst übersehen worden war und der hier zunächst einmal als pars pro toto eingestellt werden soll:

Liebe Freunde, verehrte Gemeinde,

knapp vier Jahre hat unser kleiner Server gelebt und gute Dienste geleistet. Auch wenn er manchmal überlastet war oder durch mäßig gut programmierte Skripte in die Knie ging, so hat er sich doch tapfer gegen Milliarden Angriffe verteidigt und diesen Kampf kein einziges Mal verloren.

[...] war ein Glücksfall: Out-of-the-box kam er mit Apache, Webmin, Postfix, Mailman und allen Tools, die ein ordentlicher Webserver braucht. Er hat sich überhaupt nicht dagegen gewehrt, noch mehr Last durch das Webhosting-Tool ISPConfig aufgeladen zu bekommen. Klaglos hat er über 50 Websites beherbergt, die ihn mit CMS- und Shopsystemen haben ordentlich heiß werden lassen.

Aber jetzt ist Schluß. Neue Software will mehr Speicher und mehr Rechenleistung. Immer mehr Spams wollen gefiltert sein. Immer mehr Videos und Soundfiles füllen die Platten. Das kann nicht mehr mit Updates und Erweiterungen bedient werden, es muß eine neue Kiste her, mit Doppelkernprozessor und ordentlich Speicher.

Hoffen wir, daß sein Nachfolger alle Anwürfe mit dem gleichen stoischen Gleichmut hinnimmt, und seinen Admin nie im Stich läßt.

Der Server ist tot, es lebe der Server !

P.S. Der Server-Vermieter Hetzner ist in den letzten Jahren reichlich gewachsen, und man beginnt das am Support zu merken. Er ist immer noch besser als bei vergleichbaren Anbietern, aber mit steigenden Ansprüchen müssen wir auch neue Konfigurationen ins Auge fassen.

Anmerkungen

[1Wieviel "besser" hat man es da als Besitzer eines iPAQ Smartphones von hp. Dieses mit einer mehrjährigen Garantie gekaufte Teil ist seit der Auslieferung mit dem Betriebssystem 6.1 von Microsoft ausgerüstet. Aber seit der Auslieferung lässt sich die Update-Funktion nicht aktivieren.
Dass inzwischen die Phone-Version 7.0 fertig ist, davon kann das Gerät in keiner Weise Kenntnis erhalten - geschweige denn davon profitieren.
Ein Smart-Phone, das alles andere als "smart" zu sein scheint:
Ein entsprechender Anruf beim hp-Service bestätigt diese Auskunft mit der Aussage, dass es keine Updates für dieses Gerät gäbe.
Bestätigt wird bei dieser Gelegenheit auch, dass es weder jetzt noch in naher Zukunft möglich sei, auf diesem Gerät SMS-Nachrichten zu lesen, die in chinesischer Schrift verfasst worden seien. WS.

[2So soll zum Beispiel in Zukunft ein Begriff wie "Rainy Monday" eine konnotative Vernetzung anbieten: sei es zur Wikipedia oder sei es zum Online-Brockhaus, den wir gerne für diesen konkreten Zweck in einem Piloten mit einbinden möchten. Das Brockhaus-Thema ist ja auf diesen Seiten immer wieder und immer wieder neu besprochen worden, unter anderem auf der Seite mit dem Titel Brockhaus goes Bertelsmann. Und es wäre gut, wenn nach der vielen Schmach und Schelte endlich auch einmal etwas Produktives erwachsen würde. WS.


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