Unter diesem Motto präsentierte sich heute die koelnmesse auf der europäischen Photokina Fachpressekonferenz [1] . Ein eingespieltes Ritual: Die Koelnmesse lädt ein, lässt durch den Messe- und sodann durch den Photoindustrie-Verbandspräsidenten die wichtigsten Highlights und Trends verkünden, und lässt danach auch nur von diesen beiden Interviews mit den zahlreich angereisten PressevertreterInnen zu.
Denn in der Nachfolge der Ausführungen von Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Koelnmesse GmbH [2]
und von Christoph Thomas, Präsident des Photoindustrie-Verbandes e.V. [3]
gab es zunächst keine weiteren Fragen aus der Runde der Anwesenden. Der Vorteil, dass es im Anschluss an die offiziellen Teil auch mit all den anderen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ins Gespräch zu kommen, die nicht auf dem Podium und vor den Mikrophonen vertreten waren.
Im weiteren Verlauf des Tages / des Abends boten sich dann weitere Möglichkeiten einer noch informelleren Kontaktaufnahme – frei von Schlips und Mikro konnten weitere Gespräche mit den Verantwortlichen im Vorfeld und auch während des Eishockey-Viertelfinals zwischen Russland und Kannada, das von den Russen mit einem Endstand von 5 : 2 gewonnen wurde.
Die dritte Stufe der Informalität wurde dann bei einem Nightcap in der Bar eines der zentral Innenstadthotels erreicht, zu der von Seiten der Messe immerhin noch der Produktleiter und der Pressesprecher anwesend waren.
Wer sich im Verlauf dieses Nachmittags und Abends nicht die richtigen Leute und Informationen besorgt hatte, wäre wirklich selber Schuld – denn der Veranstalter hat wirklich alles unternommen, um den Multiplikatoren rechtzeitig im Voraus einen Überblick über das schon erreichte und avisierte zu vermitteln. Und auf einige Highlights aufmerksam zu machen, die – vereinbarungsgemäss – noch nicht Gegenstand dieser Darstellung sein werden.
Die Darstellung des Gesagten im Detail kann weitgehend durch den Verweis auf den neuen „social media newsroom“ ersetzt werden, der den Besuchern, Ausstellern und Pressevertretern unter der Adresse www.photokina.de/newsroom "einen Komplettüberblick über alle relevanten Informationen, Veröffentlichungen und Aktivitäten rund um die photokina“ vermitteln soll.
Versprochen wird ein Zugang zu allen Sendungen auf der Videoplattform sevenload, die Abrufbarkeit aller Diskussionen auf der photokina-Fanseite bei Facebook sowie die Tweets beim Microbloggingdienst Twitter oder die aktuellen Bilder, die die photokina bei Flickr präsentiert.
Wenn man sich die hier benannten Seiten allerdings am Tage der PK genauer anschaut, ist noch das Eine oder Andere nicht ganz ausgereift. So wird beispielsweise gleich an prominenter Stelle noch auf die Ausschreibung der Photoausstellungen hingewiesen, die in diesem Jahr im Umfeld der „Visual Gallery“ - dem „künstlerische[n] Highlight der photokina“ - platziert werden sollen, während an anderer Stelle bereits längst die Ergebnisse dieser Ausschreibung – wenn auch nicht vollständig – publiziert werden. [4]
Auch fehlen leider auf dieser Seite – bislang – die Hinweise auf die Ausführungen, die von Seiten der Photoindustrie gemacht wurden. Da sich der Verband aber im Rahmen der PK auch mit einer eigenen Pressemappe präsentiert hatte, kann Einiges an dieser Stelle dennoch zumindest nochmals kurz angesprochen werden.
Klar ist, dass man herstellerseitig nach wie vor mitten in der Konvertierungsphase von Analog nach Digital stecke. Früher, so war jenseits der Textvorlage zu vernehmen, sei man mit seiner Kamera alt geworden. Heute dagegen sei man dabei, schon nach drei Jahren nach dem Erwerb der ersten Digitalkamera an einen Neukauf zu denken, um dadurch von den in dieser Zeit neu entwickelten und implementierten Features zu profitieren.
In Deutschland hätten sich nicht nur bereits 2/3 aller Haushalte mit einer neuen digitalen Kamera ausgestattet – im Gegensatz zu Osteuropa mit unter einem Drittel – sondern „31% wollen in Deutschland in den nächsten 12 Monaten eine neue Kamera kaufen.“
Was für ein Markt: allein in Europa sind derzeit 140 Mio. Digitalkameras abgesetzt worden und 52 Millionen digitale Camcorder. Und die Zahl von mobilen Endgeräten mit Kameras hat inzwischen die 500 Millionen-Grenze überschritten. Weltweit, so die GFK-Daten, seien bereits 2 Milliarden dieser Photo-Handys und Smartphones verkauft worden.
Die Massen machts? In einer Gemeinschaftsaktion soll ein preisverdächtigen Projekte von einem Planeten der Bilder auf die Reihe gebracht werden, ein Foto-Globus mit einem Durchmesser von 6 Metern, auf dem insgesamt einhunderttausend Bilder online unter www.photoglobus.prophoto-online.de eingestellt werden sollen. [5] [6]
Ein Kinderspiel? Eigentlich schon, da doch heute schon fast jeder Jugendliche nicht nur mit einem mobilen Telefon, sondern auch mit einer mobilen Kamera herumläuft. Und dass diese Geräte also auch dafür genutzt werden, Fotos zu machen. Nur, dass sich die meisten dieser jugendlichen Urheber deshalb noch lange nicht als Foto-„Amateure“ bezeichnen würden.
Damit, so ist an diesem Tag zu erfahren, hat sich die Messe viel einfallen lassen, um auf die aktuellen Trends zu reagieren und auf diese Art und Weise alle grossen Firmen, die sich in diesem Umfeld tummeln und versuchen, Geld zu verdienen, auch für dieses Jahr an diesen Messe-Standort zu binden.
Und man sei auch jetzt immer noch offen für neue Vorschläge und Partnerschaften, so das Wort des Projektleiters, der in einem Hintergrundgespräch seine Interesse an neuen Themen vor allem an den mobilen Endgeräten jenseits der „klassischen“ Kameras festmacht aber auch Interesse für das Bewegtbild und das Thema „3D“. Auch hier werde man sich noch auf einige weiteren Überraschungen gefasst machen können: Wait – and see you at the Photokina 2010.