Die digitale deutsche Bibliothek

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 16. Januar 2015 um 00 Uhr 03 Minuten

 

... soll kommen.

Sagt der Beauftragte für Kultur und Medien:

http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Bundesregierung/BeauftragterfuerKulturundMedien/Medienpolitik/DeutscheDigitaleBibliothek/deutsche-digitale-bibliothek.html

Kommentiert Spiegel Online:

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,664759,00.html

Berichtet die Deutsche Welle:

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4964982,00.html?maca=en-rss-en-all-1573-rdf

Oder, man guckt einfach mal nach bei

http://www.quillp.com/DE/

und liest sich mal rein bei jenen Bücher-Freunden, die auch schon über dieses Thema nachgedacht haben.

Der Gründer dieses Portals, Alexander Braun, schriebt dazu in einem Blog in Buchreport vom Donnerstag, dem 3. Dezember 2009 (15:12 Uhr):

http://www.buchreport.de/buchreportblog/buchreportblog/datum/2009/12/03/alexander-braun-google-killer-oder-teures-pfeifen-im-walde.htm

unter dem Titel "Google-Killer oder teures Pfeifen-im-Walde?" unter anderem:

"Vor dem Hintergrund ebenso großspurig angekündigter Flops aus nichtkommerzieller Hand wie der Online-Stellenbörse der Arbeitsagentur oder der E-Book-Plattform Libreka des Börsenvereins, kann man gespannt sein. Oder hoffen, dass der Zeitraum bis 2011 groß genug ist, um Verstand über Wunschdenken siegen zu lassen."

Und er zitiert Clay Shirky mit den Worten:

„Revolutionen führen zu einer merkwürdigen Umkehrung der Wahrnehmung. In normalen Zeiten werden Leute als Pragmatiker bezeichnet, die nichts weiter tun als die Welt um sich herum zu beschreiben, während jene als Radikale bezeichnet werden, die sich unglaubliche alternative Zukunftsszenarien ausmalen. Die letzten paar Jahrzehnte waren jedoch alles andere als normal. In Zeitungen waren die Pragmatiker diejenigen, die einfach aus dem Fenster schauten und feststellten, dass die reale Welt immer mehr Züge bislang unddenkbarer Szenarien annahm. Diese Leute wurden behandelt, als seien sie komplett verrückt geworden. In der Zwischenzeit wurden Leute, die von der Akzeptanz von Walled-Garden-Ansätzen und begeisterter Annahme von Micropayments fabulierten, obwohl diese Visionen nicht durch Fakten gestützt werden können, nicht nur nicht als Scharlatane abgestempelt, sondern als Retter begrüßt.

Wenn die Realität undenkbar wird, entsteht eine Verrottung in Industrien. Führung wird zur Glaubensfrage, während Mitarbeiter, die die Kühnheit besitzen anzumerken, dass sich das, was sich abzuspielen scheint tatsächlich abspielt, in Innovations-Abteilungen abgeschoben werden, wo sie en masse ignoriert werden können. Dieses Verdrängen von Realisten zugunsten von Märchenerzählern hat unterschiedliche Wirkungen auf unterschiedliche Industrien in unterschiedlichen Zeiten. Einer der Effekte in der Zeitungsindustrie ist der, dass viele ihrer passioniertesten Verteidiger bis heute nicht in der Lage sind für eine Welt zu planen, in welcher die Industrie die sie kannten sehenden Auges verschwindet.“

Bleibt nur zu hoffen, dass die Rechte an diesen Zitaten frei sind und die LeserInnen sich die Freiheit nehmen, darauf ihren eigenen Reim zu machen.

Hier nur so viele: Es ist bereits einige Jahre her, das es den Wunsch und den Versuch gab, von Deutschen und Franzosen gemeinsam an einer solchen "Google-Alternative" zu arbeiten. Dieses Projekt hat sich zerschlagen. Und jetzt will jeder sein eigenes Süppchen kochen.

Aber gab es da nicht diesen Spruch von den "zu vielen Köchen..."?

PS.

Zeitgleich zu dieser Ankündigung hat sich einmal mehr die Google-Kraake einen neue Arm wachsen lassen: mit vielen vielen Wörterbüchern, die nun auch den Europäern helfen sollten, noch schneller die Sprache des Anderen zu verstehen.

So heisst es denn auch im französischen Google-Wörterbuch zum Eintrag: "Theseus":

Theseus est un moteur de recherche financé par le gouvernement allemand.


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