"Nichts"... gibt es nicht.
Oder gibt es doch ein "Nichts"?
Kann es das überhaupt geben, das Nichts,
wenn das, was es nicht gibt, als nicht darstellbar gilt?
Können Sie sich "nichts" vorstellen?
Vielleicht.
Können Sie sich das "Nichts" vorstellen?
Wohl kaum.
Mit dem Wort: "nicht" wird noch mitnichten das "Nichts" definiert.
Das "nicht", das ist der Geist, der stets verneint.
Aber: Die dem "Nichts" innewohnende Negation
ist nicht der Tod, sondern der Beweis, dass es ihn gibt.
Mit der Sprache sind wir zumindest in der Lage, dem Unvorstellbaren einen Namen zu geben:
Dem "Nichts" zum Beispiel,
der "Ewigkeit", oder
dem Tod.
So wird das Über-Menschliche Teil unseres Lebens,
denn das Unsichtbare ist ein Teil unserer Sprache.
Wenn diese Sprache zu einem Teil unseres Lebens wird,
wird sie auch ein Instrument der Über-Lebens-Strategie.
Der Name, der zur Nummer degradiert wird.
Der Name, der ohne Grabstein auskommen muss.
Das namenlose Grauen, das keine Worte mehr hat.
Das Morgengrauen, das keine Hoffnung mehr bringt.
Auch Bilder, die mehr zu sagen vermögen, als tausend Worte:
Sie vermögen uns nicht das "Nichts" zu zeigen,
oder den Tod, oder die Ewigkeit.
Die Sprache aber lässt uns - zumindest - wissen, wovon wir nichts wissen.
Bilder erfüllen die Träumen - im Diesseits
Sprache weckt die Sinne - für das Jenseits
Sprachbilder lassen uns sehend werden
Kaligraphie lässt uns das Leben erlesen sein.
In Momenten des höchsten Glücks, der tiefsten Trauer
versagt die Sprache
weil Unsagbares geschieht
im Hier und Jetzt wird das "Nichts": Wirklichkeit.