Ja, der muss natürlich sein.: Der Abstecher zum Toten Meer.
Die Strasse führt vorbei an der Enklave, auf der die Hochzeit stattgefunden hatte, und geleitet und schliesslich an einen anderen gastlichen Ort. Auch der liegt da wie eine Insel als lebender Beweis eines erfolgreichen Überlebenskampfes inmitten von Sand und Steinen.
Auf dem Weg dorthin findet sich in der wie leblos wirkenden Wüste so gut wie nichts. Aber der Anschein trügt. Irgendwo taucht plötzlich eine Gazelle - wirklich eine Gazelle? - auf. Aber Menschen? Immer wieder sind kleine Ansammlungen von Baracken zu finden, vor denen aber keine Menschen zu sehen sind.
Wie kann da auch jemand leben, in dieser Hitze, ohne Strom und vor allem, ohne Wasser?
Immer schärfer drängt sich angesichts dieser Umgebung die Frage nach dem Wasser auf. Gerade, weil es daran in der eigenen Umgebung unsers Zeilortes an Nichts zu mangeln scheint.
In dem Kibuz mit ausgebauter Viehwirtschaft gibt es überall feuchtweichen Rasenflächen, selbst vor dem angemieteten Appartment. Es gibt auch der anderen Seite der Strasse sogar ein Schwimmbad, in olympischen Formaten und mit einwandfreien Wasserverhältnissen.
Leider haben all diese Verlockungen keine Chance auf den Autor den einladenden Wirkungsfaktor auszuüben. Dieser sitzt in einer mit Klimaanlagen unterkühlten Lobby, hat sich eine dicken Jacke angezogen, und schreibt und schreibt und schreibt... nicht dieses Journal, sondern ein von ihm abverlangtes und zeitlich überfälliges Gutachten.
Und so gibt es von diesem einzigen "Urlaubstag" keine Urlaubsbilder. Stattdessen aber auf besonderen Wunsch eine Strassenszene der ganz besonderen Art. An einer Tankstelle kurz vor dem Toten Meer: Ein Trampeltier beim Betrachten eines Dromedars.