INSIGHT OUT 2009: Day Four

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 15. Januar 2015 um 22 Uhr 42 Minuten

 

Heute ist der vierte Tag der INSIGHT OUT Veranstaltung an der HFF Konrad Wolf in Potsdam Babelsberg.

Und auch hier hätte sich für diesen Tag einen Alternative angeboten: die Teilnahme an der ersten Digital Cinema Conference der TDF-Group, auf der Thomas Bremond, TDF International Development Director for Multimedia Services, laut Pressedienst, verkündete:

I am pleased to announce that TDF’s subsidiaries, SmartJog and Media Broadcast, have joined forces to market the 1st pan-European Digital cinema electronic delivery service to digital theaters across Europe. [1]

Und der im Internet - und damit doch wohl aktuelleste Part der Programmübersicht - gibt dennoch nicht wieder, was dann aktuell auf der Bühne geschieht. [2] Der Tag begann nämlich nicht mit dem Thema:"Storage & Archiving" [3], sondern dieses Thema wurde als zweites an ein Doppelpack angehängt, dem ein überblick von Dr. Siegfried Fößel [4] über die technischen Parameter der digitalen Filmproduktion und Distribution, von der Kamera bis zum Kino.

Auch dieser erste Beitrag des Fraunhofer IIS aus Erlangen war auf seine weise „mind blowing“: Selbst wer noch nie davon gehört haben sollte, worum es geht, wusste zumindest nach der ersten dreiviertel Stunde insowit Bescheid, dass er hat oder sie hat einsehen müssen, dass das digitale Kino ist nicht länger eine Vision oder eine Chimäre ist, sondern die Wirklichkeit [5]

Aber was für eine Wirklichkeit: Es gibt in dieser Vorführung seitenlange Slides mit einer Unmenge von Kästen und Daten, in denen sehr akkurat und übersichtlich aufgeschrieben und nachgezeichnet ist, mit welchen Formaten und Definitionen sich die digitale Kinowelt derzeit herumschlagen muss.

Als er nach einer guten dreiviertel Stunde mit dem ersten Teil des Vortrags „durch“ war, gab es – auch auf ausdrückliche Nachfrage – keinerlei Fragen. Obwohl der Tag noch jung war, waren die Teilnehmer schon erschlagen von all den Informationen, die in dieser Dichte ebenso überzeugend wie „erschlagend“ waren.

Das ist schade. Denn die hier mit viel Aufwand und Sorgfalt zusammengetragenen Daten sind von grossem Nutzen, sobald es darum geht, diese in Bezug zu setzen auf mögliche Aufgaben „in the field“.

Wie am ersten Tag festgestellt: Nichts ist wichtiger in einem neuen Filmprojekt als die Planung dessselben. Und es gibt nur wenige Personen, die es bislang geschafft haben, diese Daten nicht nur zu sammeln und übersichtlich zusammenzustellen, sondern die auch auf ausreichend Erfahrungen zurückblicken können im Umgang mit diesen unterschiedlichen Formaten.

In dem zweiten Vortrag ging es um das Thema „Archivierung“, das – ebenfalls – auch durch Gelder der europäischen Kommission mit gestützt wird. Die Hauptinfo lautet: der Standard für die Sicherung des digitalen Filmmaterials ist bezogen auf die ISO/IEC und SMPTE Normen – und lautet also "JPEG 2000": Ein "scalable", ein skalierbares Datenformat, das schon heute in der D-Cinema-Distribution eingesetzt wird. Innerhalb dieses Bezugsrahmens wird zwischen unterschiedlichen Profilen unterschieden: 2K und 4K, jeweils als "stand alone" und unter Einbezug des IAP (intermediate access package). Sowie ein Master-Profil. Als Austauschformat wurde MXF gewählt. Denn in diesem können auch XML Metadata-Tracks eingespielt werden ebenso wie die Audio- und Video-Files. Und das Intermediate Archive Package wird alsbald auch andere Bildfrequenzen akzeptieren als die 24 bzw. 25 Bilder pro Sekunde.

Nach den Aussagen des Vortragenden, wird dieser Archivierungs-Standard noch im Verlauf diesen Jahres 2009 auf den Weg gebracht worden sein.

In der abschliessenden Fragerunde wurde klar, dass viele der Beteiligten selber aktiv in diesem hier skizzierten komplexen Feld unterwegs sind und in der Lage waren, ihre eigenen Erfahrungen und Bezüge in dieser Gesamtdarstellung einzubringen. Vielleicht war die Ruhe nach den ersten Vortrag auch notwendige Denk-Zeit, die man braucht, um sich in diesem Gestrüpp und Gewirr einzuordnen, zu orientieren und aus all diesen Informationen für sich nützliche Informationen herauszuziehen.

Weitere Fragen können – wie es die letzte Folie ausweist - gerichtet werden an: fsl@iis.fraunhofer.de

[DIESER TEXT IST NOCH IN STATU NASCENDI ]

Zum heutigen Tag sind die folgenden Themen angekündigt:

9:00
3D Sets, Virtual Studios, Encodacam & Motion Control
(Joe Lewis tbc, USA)

11:00
3D Research PRIME: 3D business models and outlook to technical developments in 3D
Flying Eye Management Consultants, KUK Film Production, Fraunhofer IIS and HHI

13:30
Participants’ Forum II
=> 2 participants present their own projects

14:30
Case Study 2
Captain Abu Raed (JOR)
Feature film for digital cinema
Director & Author Amin Matalqa (USA/JR)

16:15
Case Study 2, cont Claudia Meglin (DI Consultant, D), Mark Read (Colourist, UK)

Besonders sei hingewiesen auf die Abendveranstaltung im HFF-eigenen Kino in dem erstmals eine 3-D-Projektion vorgeführt werden wird.

3D Film Screening and inauguration of HFF’s 3D Cinema

Anmerkungen

[1Der Text im Wortlaut findet sich in den hier beigefügten PDF-Dokument

TDF Digital Cinema Conference 09-03-26
Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

.

[2Was, wie der zweite Tag gezeigt hat, auch durchaus ein Vorteil sein kann. Denn die am Dienstag getroffene Entscheidung, nochmals alle 4 3D-Spezis zu einer Frage- und Antwort-Session auf die Bühne zu bringen, war eine ebenso spontane wie gute.

[3This session will highlight one of the still unsolved problems regarding digital production processes for film and broadcasting: storage and archiving. These still pose majore challenges and this lecture will highlight some of the issues around it.

[4Dr. Siegfried Fößel (Germany) received his Diploma degree (MS) in Electronic Engineering from the University of Erlangen, Germany, in 1989. He started his professional career as an engineer at the "Fraunhofer Institute IIS" in Erlangen. From 1994 to 2001 he was responsible first for the business fields process automation and image processing systems, later for industrial sensor systems. His main activities have been the integration of image processing systems in industrial production workflows as well as the development of new camera systems for industrial applications. In 2000 he received his Ph.D. from the University of Erlangen for his work on "New Image Data Distribution Technologies for Multiprocessor systems". Since 2001 he is project manager and coordinator for all projects in the field of digital and electronic cinema within the "Fraunhofer IIS". The Fraunhofer IIS in Erlangen (Southern Germany) is one of the word’s most important research facilities for Digital Cinema development.

[5Auch wenn, wie später in der PK kritische nachgefragt wurde, warum es im ganzen Berliner Raum bis heute erst ein einziges Kino gäbe, in dem 3D-Filme gezeigt werden könnten.


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