Nein, eigentlich sollte das kein Kampf von David gegen Goliath werden.
David, das ist ein alter SONY Cliè Personal Entertainment Organizer PEG-SJ33 mit dem Betriebssystem Palm OS 4.1
Goliath, das ein noch in der letzten Pre-Release-Version ausgegebener Business Manager der Firma HP iPAQ 910c mit dem Betriebssystem Windows mobile 6.1 Professional. [1]
David begleitet den Autor seit "Jahr und Tag", schluckt "sang- und klanglos" alle gut 10tausend Kontakt-Daten aus dem Outlook-Ordner, und lässt darüber immer noch ausreichend Spielraum für das Einbinden von Fotos, kurzen Filmsequenzen aber auch der aktuellen Terminlisten etc.
Goliath wurde an alle Journalisten der HP-Pressekonferenz in Berlin ausgegeben mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass es sich hier um ein noch nicht auf dem Markt ausgeliefertes Modell handeln würde - und in der Hoffnung, dass man durch den Rücklauf an Erfahrungen und Meinungen noch das Eine oder Andere wird vor dem offiziellen Starttermin wird verbessern können.
Das Ergebnis, hier vorweggenommen, lautet in etwa so: David kann nur wenig und macht das, was es soll, gut. Goliath soll noch sehr viel mehr können als das, was man nach Stunden der Erprobung schon hat herausfinden können, aber nichts davon macht es so gut, dass man jetzt den David dafür aus der Hand legen würde.
Wie der Screenshot zeigt, gibt es eine ausreichende Reserve für Programme und die Anwendungsdaten. Und doch bedarf es eines Suchlaufs durch die Datenbank von mehreren Minuten - und sei es auch nur, dass danach angezeigt wird, dass es nicht anzuzeigen gibt.
Der gleiche Datensatz im David gibt in wenigen Sekunden eine erste Antwort, die dann ggf. noch in den nachfolgenden Sekunden vervollständigt wird. Und das geht nicht nur bei Namen, sondern ebenso auf der Suche nach einer bestimmten Firma oder einen bestimmten Ort.
Telefonieren aber kann man mit diesem Teil eben nicht. Und das direkt aus seiner Datenbank heraus tun zu können, hätte sicherleich seinen Reiz...
Das Bild hier zeigt, dass dieser Versuch auch schlussendlich mit dem neuen Gerät erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Aber, wie gesagt, nach einer immer wieder viel Geduld erfordernden Wartezeit. Und von den Stunden, die es gebraucht hat, all diese Kontaktdaten überhaupt in den "Business Manager" zu bekommen, einmal ganz abgesehen.
Wie gesagt, es handelt sich hier um eine Vorversion und die noch lange Liste der Vorschläge und Verbesserungen sollte daher auch auf dem "kleinen Dienstweg" übermittelt werden. [2]
Das ist mehr als fair. Zumal einem dieses Teil nicht einfach nur so in die Tasche gepackt, sondern mit dem eigenen Veranstaltungslogo und einem eigens entworfenen Begrüssungstext, mit einer elektronischen Liste aller Ansprechpartner, mit einem Berlinführer und einer T-Mobile Xtra-Karte in Wert von 10 Euro ausgestattet worden war.
Und - last but not least - soll nicht verschwiegen werden, dass das Gerät in der Hand eines geübten professionellen Nutzers einen offensichtlich ganz und gar anderen Eindruck hinterlässt. Als ein dafür exemplarisches Beispiel sei hier auf die HP iPAQ 910 Business Messenger Preview von Jerry Jackson verwiesen.
The iPAQ 910 Business Messenger is HP’s new breed of smartphone with a list of features that is sure to impress.
I was offered the opportunity to sit down with this device at HP’s "Connecting Your World" event in Berlin. This Windows Mobile 6.1 smartphone comes loaded with a touchscreen interface, QWERTY keyboard, GPS, 3G and EDGE, as well as a list of extras to keep HP at the top of the handheld game.
The iPAQ 910 Business Messenger offers loads of connectivity: tri-band UMTS/high-speed HSDPA 7.2 Mbps and Quad-band GSM/GPRS/EDGE, plus Wi-Fi and Bluetooth.
Microsoft Office Outlook Mobile makes it easy to handle multiple email accounts and HP Voice Reply allows for hands-free and eyes-free emailing. The HP Voice Command works exceptionally well and gives you the freedom to perform common phone activities (like dialing, emailing, or GPS using only your voice.
HP is emphasizing the business application for the iPAQ 910 by stressing the compatibility with a wide range of enterprise applications and line-of-business applications such as Oracle and SAP.
I particularly liked the combination of the touchscreen interface and QWERTY keyboard. There are times when you just want to "point and click" on the screen, and there are times that you just want a keyboard for typing text. The iPAQ makes it easy.
The flip side of the iPAQ houses a 3-megapixel camera that performs a little more like a budget digital camera rather than a crumby cellphone camera. You can also record low-resolution video with sound. Even better, the HP Photosmart Mobile application lets you edit images directly on the iPAQ and upload them to Snapfish.
GPS is finding its way into almost every smartphone and this new iPAQ is no exception. The multi-mode GPS and Google Maps makes it easy to find your location, and optional HP iPAQ Trip Guide offers turn-by-turn directions making your dedicated GPS obsolete.
At the time of this writing I’ve only a few hours to play with the iPAQ, and most of that time I was working and attending meetings. We hope to have more details soon. HP representatives say that the 910 is scheduled for release on June 30.
Aber wir sollten jetzt erst einmal das Roll-out in den USA und dann in Europa abwarten. [3]
Und bis dahin werden dann wohl auch die neuen Treiber fertig sein, um das Geräte mit einer "echten" QUWERTY-Tastatur erweitern zu können. Und dann wird nach der "2-Daumen"- auch die "10-Finger-"Generation eine Chance haben, auf den aktuellen Zug der Zeit aufspringen zu können.
Nachtrag vom 8. September 2008:
Inzwischen sind neben dem HP iPAQ 910c auch die Geräte für den asiatischen Markt - als iPAQ 912c - und für den europäischen Markt - als iPAQ 914c, den "professionellen Begleiter für mobile Businessanwender" - im Handel. Dabei haben die Modelle mit dem kleinen "c" am Ende den Vorteil, dass sich bei diesen auch das Betriebssystem aktualisieren lässt.
Weiterhin stellt sich heraus, dass die drei Gerätetypen jeweils mit einem eigenen Software-Set laufen - und dass es für das Gerät aus der 910er Serie ein Bios-Update gibt.
Dieses wird Anfang September von der HP.com-Seite heruntergeladen, nachdem der Versuch eines Hardware-Resets - ein gleichzeitiges Drücken der Knöpfe: Mikro, OK und Reset - trotz mehrfachen Versuchs und einem Anruf bei der Hotline nicht geglückt ist.
Das hat zur Folge, dass jetzt zunächst einmal die gesamte Datenbank neu synchronisiert und aktualisiert werden muss, auch wenn es eigentlich das Ziel ist, diese zunächst vollständig zu löschen und somit das Gerät zunächst einmal wieder "auf Trab" zu bringen. Verkehrte Welt...
PS.: Wer sich alternativ nach einem Palm-PDA umschaut, wird aktuell aber auch "nur" auf eine aktuelle Windows-Mobile-Version stossen: den Palm Treo Pro. Die derzeit in Überarbeitung befindliche Palm OS Garnet - Version wird wohl erst 2009 durch eine Nachfolgeversion abgelöst werden, die dann wohl auf Linux-Basis arbeiten wird.
Wer nicht so lange warten will, dem sei dann doch wohl ein Blackberry Bold mit HSDPA angeraten, nach dem seit der RIM-Firmenware in der Version 4.5 und folgende endlich auch die "DaybyDay"-Seiten leseverträglich angezeigt und genutzt werden können. Volker Weber beschreibt in seiner Besprechung in der c’t 2008, Heft 19, Seite 86 genau das, was mit dem HP-PDA bislang immer noch nicht klappt: "Tippt man den Namen des Anzurufenden ein, bietet das Gerät automatisch alle passenden Telefonnummern aus dem Adressbuch an."