Heute, am Sonnabend den 13. Oktober, am ersten Tag nach der Buchmesse in Frankfurt, gehen dem Herausgeber von "DaybyDay" immer noch viele Gedanken zu den dort neu aufgenommen Eindrücken und gewonnenen Kontakten durch den Kopf.
Dass auch in diesem Jahr "das Internet" eine grosse Rolle auf dieser Messe gespielt hat, wird an allen Orten auch in den Presse-Berichten und Reportagen widergespiegelt. In einer der Pressemitteilungen ist von "mehr als 70 Fachveranstaltungen zum Thema Digitalisierung" die Rede. Und der Buchmesse-Chef Jürgen Boos wird mit dem Satz zitiert: "Bei nüchterner Betrachtung fällt gar auf: Elektronische Medien erhöhen den Umsatz, auch den mit Büchern."
Zugleich aber machten die Interviews und Gespräche gerade auf den Ständen einiger "Lieblingsverlage" - vom Berliner Verlag bis Wagenbach - deutlich, dass das Thema einer elektronischen Edition bei ihnen auch mittelfristig noch nicht auf dem Programm stehen würde.
VertreterInnen einer solchen Position werden daher so einen Text wie den von Tobias Armbrüster über den Internet-Blog-Friedhof - aus der heutigen Ausgabe des "digitalen Logbuchs" des Radio-Journals "Computer & Kommunikation" nur allzu gerne nachlesen - und hören - wollen [1] : macht er doch seinem Beitrag darauf aufmerksam, "wie weit die Erwartungen und die tatsächlichen Fähigkeiten vieler Online-Autoren auseinander klaffen" und verweist er auf die heute vielleicht schon 200 Millionen "blogs", die "in den Tiefen des Internet [...] irgendwann mal angefangen, aber nie fortgesetzt wurden".
Sein Vorschlag: All diesen zumindest einen virtuellen Grabstein zu setzen, "auf dem die wesentlichen Lebensdaten eines blogs festgehalten werden". [2]
Angesichts solcher Manifestationen des Sterbens ist es nunmehr an der Zeit auch darüber nachzudenken, was mit jenen Online-Medien geschehen wird, die sich als überlebensfähig erwiesen, ihr Publikum gefunden und sich bislang nicht haben aufkaufen lassen.
Das Thema "Blooks" [3], so wird nach allen Recherchen und Bemühungen an dieser Stelle behautet, ist noch nicht wirklich auf dieser Messe angekommen. Und wird auf jeden Fall im nächsten Jahr erneut thematisch aufgerollt werden müssen.
Aber im konkreten Fall von "DaybyDay" [4] und seiner Parallelgeschichte aus den Jahren 1914-1918 hat sich eine neue Perspektive ergeben, die so konkrekt ist, dass es noch einen ermutigen Grund mehr gibt, weiterzuschreiben.