10 Euro Gebühr - wofür?

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 28. September 2007 um 15 Uhr 17 Minuten

 

Die Entscheidung, wenige Tage vor Ende eines Quartals einen Arzt aufzusuchen und dafür noch die 10,- Euro Praxisgebühr entrichten zu wollen, setzt schon einen echten Leidensdruck voraus.

Umso erstaunlicher, wenn dann der Besuch ausgeht wie das Hornberger schiessen: Immerhin wird die einzige ärztliche Empfehlung, sich ordentlich auszuschlafen, mit Erfolg umgesetzt. [1]

Und die Lehre?

Anstatt sich zu ärgern, ein eigenes 10 Punkte-Programm machen:

 Begebe Dich nur dann in die Hand eines fremden Arztes, wenn Du Dich selber in der Hand hast

 Höre auf Deinen Körper, bevor Du Dich verhören lässt

 Fordere die richtigen Fragen ein und kämpfe um die Antworten

 Du steuerts den Prozess von der Diagnose bis zur Rekonvaleszenz, nicht er (oder sie)

 Sei stark - und verzichte auf Eitelkeiten

 Habe den Mut, auch schwach sein zu dürfen

 Lerne es, Fürsorge einzufordern, wenn Du sie brauchst

 Verzichte auf Mitleid, vor allem auf das mit sich selbst

 Organisiere Deine Kommunikation, bevor Du nicht mehr kommunizieren kannst

 Studiere Patientenverfügungen - und unterschreib eine von ihnen

Anmerkungen

[1Und auf die im Gespräch bei der Blutabnahme - anstatt einer Diagnose - nachgereichte Kontemplation über die Bedeutung des Wortes "Nervenzusammenbruch" hätte gut und gerne verzichtet werden können.