Wo Licht ist, ist auch Schatten

VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 6. Januar 2007 um 13 Uhr 36 Minuten

 

Eine wichtige Aufgabe dieser Texte ist es, Licht in das Dunkel zu bringen, in die Zukunft zu schauen, dorthin wo die Lichtkegel keine Kraft mehr haben oder auch auf die ganz naheliegenden Dinge, die es sich nach langläufiger Meinung oft nicht lohne, sie ins Licht zu setzen.

Und doch ist es oft der ganz bewusst gesetzte Blick in Welten, die scheinbar in der Dunkelheit versinken - siehe den gestern erwähnten Bildband über die STILLEN BERGE - und der Wille etwas sehen zu wollen, das uns scheinbar versprerrt zu sein bleibt, im zeitlichen wie im räumlichen Sinne.

In einer in der Nacht zum Sonnabend - als Kompensation zur unsäglichen SAT1-MyVideo-Show - im WDR ausgestrahlten Sendung "Lichtmaler - Schattenspieler.
Der Kameramann John Alton - Ein Porträt" über das Leben und die Arbeit des in Ungarn gebürtigen Kameramanns Johann Altmann, gibt es eine kleine Passage, die in Erinnerung geblieben ist. [1]

Nach einer schon an sich abenteuerlichen Geschichte, ihn mit einer Gruppen von Freunden nach Hollywood führt, steht der an den Eisengittern zu den MGM Studios und betrachtet von dort aus gebannt, wie auf dem Innenhof des Geländes Aussenaufnahmen gemacht werden. Plötzlich wird er von einem Angestellten des Studios aufgegriffen, geschnappt und mit der Bemerkung: "Kommen Sie, sie sind ja schon viel zu spät" auf eben dieses Gelände geschleift, in die Kabinen und für eine Szene im Rahmen dieser Aussenaufnahmen zurechtgeputzt. Kurz darauf steht er vor der Kamera, lässt alles mit sich geschehen was man von ihm verlangt, macht seine Sache gut - und hat seitdem Zugang in die Studios.

Diese Geschichte hat auf mehrfache Weise beeindruckt:
 wer sein Ziel erreichen will, darf es wahrlich nicht aus den Augen lassen. Und das sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne
 dieses bringt einen in eine besondere Lage, eine Art exponierte Position, zumindest soweit exponiert für den oder das, der oder was dazu führt, dass es zum entscheidenden Schritt kommt, der einen seinem Ziel näher bringt - diesen entscheidenden Schritt nämlich
 manchmals reicht es, sich in Position zu bringen - und zu warten. Man muss dem "Anderen" die Zeit und die Möglichkeit geben, auf einen aufmerksam zu werden, sich der eigenen Person in einer für den Anderen zielführenden Art und Weise "bedienen" zu können-
 und man muss sich "in Position" bringen, im richtigen Moment (dan man nicht kennt) am richtigen Ort sein (der - in diesem Falle - genau bekannt war).

So ein wenig ist das auch so beim Verfassen dieser Texte in dieser Publikation. Es hat schon eines wahrlich abenteuerlichen Weges bedurft, um überhaupt bis zu diesem Punkt gekommen zu sein, man ist am richtigen Ort, hat sich qualifiziert und bekannt gemacht und weiss, dass man - einmal den wichtigen nächsten Schritt gemacht - auch dann auf dem neuen Terrain wird handlungsfähig sein können.

Daher auch die Entscheidung sich nicht zum "First Blogging Officer" oder dergleichen hochzustilisieren oder zum Chef einer Bewegung zu machen. Das war schon zur Zeit der Gründung einer grünen Partei so und ist auch heute nicht anders. Es wird immer wieder neue öffentliche Leitfiguren geben - und solche, die es verstehen, ihr Leben und Wirken ins rechte Licht zu setzen und überhaupt erst die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sie über den Tag hinaus als Iconen und Repräsentanten ihrer Zeit wahrgenommen und ein Stück weit länger als eine Person des öffentlichen Lebens werden erlebt werden können.

Etweder man ist Star. Oder man macht sie. Und am besten, man hat aufgrund des Erfolges seiner Entscheidung und der darauf aubauenden Arbeit die Chance selber entscheiden zu können, inwieweit man selber dann doch selber noch zu einem Star werden will - oder eben nicht.

Alton verliess Hollywoood im Streit - als er 60 Jahre alt geworden war. Er hatte genug Geld verdient, um mit seiner Frau viele Jahre lang die Welt zu entdecken, als Reisender auf diesem Planeten.

Erst als er diese Entdeckungen aus Altersgründen hatte einstellen müssen - "nein, ich habe wahrlich keine Angst vor dem Sterben. Warum auch? Ist es mir nicht gut gegangen in diesem Leben?" - stellt er sich nochmal als Person bereit, um über sein Leben und sein Werk zu sprechen, über seine Arbeit mit dem Licht und der Nutzung der Schatten als Teil dieser Inszenierungen des künstlichen und dann auf der Leinwand so beeindruckenden Schilderungen des Lebens - so wie es im Film geschieht.

Einen guten Überblick gibt die gute erst jetzt entdeckte WebSite ChiaroScuro/CeltoSlavica und hier die Zusammenstellung vieler Screenshots mit Aufnahmen die Johann Altmann alias John Alton während seiner Dreharbeiten realisiert hat: John Alton: Painting with Light..

Die eigentlichen Anlässe, diese Geschichte aufzuschreiben werden ein andermal weiter erzählt: als da wären
 der nach vielen Wochen eingetetene Erfolg im Kampf mit einer Software und dem schliesslich geglückten Bemühen besser zu sein als die Vorgaben und Limitierungen, die durch ihren Modus Operanduns vorgegeben zu sein scheinen.
 die Kommentierung des "Letter of Motivation", die der neue T-Mann an seine T-Men (& -Women) geschrieben hat
 [2] - wobei der Begriff des "T-MEN" wiederum dem Titel eines mit Antony Mann in 1947 realisierten Films entlehnt ist.

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved
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Auch das als Intro eingesetzte Szenen-Foto ist dem Film T-MEN und der oben genannten Web-Site entnommen. Das T-Obermann-Foto ist von der dpa und wurde hier absichtlich spiegelverkehrt zitiert, um damit den sinn-optischen Bezug zur Ikonographie des Film-Plakates noch zu verstärken.

Anmerkungen

[1Erst nach der Fertigstellung dieses kleinen Textes wurde beim "nachschlagen" auf der WebSeite vom WDR FERNSEHEN deutlich, dass es sich bei dieser Produktion von Robert Müller um die TV-Erstaufführung einer 2006 fertiggestellten Produktion handelt.

[2- „Um langfristig bestehen zu können, werden wir 2007 in unserem Unternehmen einiges verändern müssen
 „Aber das geht nur, wenn wir deutlich produktiver werden und von einigen Gewohnheiten Abschied nehmen, um so die Kosten pro Arbeitsstunde zu senken
 "Wir müssen schnell handeln! Kosten runter, Service verbessern und unsere Preise wettbewerbsfähig machen - dann und nur dann haben wir als ’T’ eine gute Perspektive


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