I.
Ceterum censeo... dass der "eigentliche" Feier- und Gedenk-Tag der Deutschen der 9. November sein soll(t)e.
Hierzu sind ja bereits in den Jahren zuvor zum gleichen Datum entsprechende Einträge verfasst worden:
– 2004: Remember, Remember, ...
– 2005: Die ungelebte Dialektik eines Gedenktages
II.
Dass nun aber dieser Tag auch noch eine zusätzliche Aufladung durch den Tod von Markus Wolf [1] erhält: Wer hätte das vorhersagen können?
Wie diese Person und die Ereignisse des Mauerfalls miteinander im Zusammenhang stehen ist u.a. in der Darstellung des / der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deútschen Demokratischen Republik BStU nachzulesen. Das Stichwort lautet: November 1989.
III.
Angesichts dieses Datum auch der Hinweis auf den Mitschnitt einer Sendung aus der FORUMs-Reihe im rbb-info-radio vom 3. Oktober 2006:
Schönfärber oder Klassenfeind? Die westdeutsche DDR-Forschung vor dem Mauerfall
Nach der Wiedervereinigung wurde der westdeutschen DDR-Forschung nicht nur Versagen vorgeworfen, weil sie den Zusammenbruch der SED-Diktatur nicht vorhergesehen habe. Polemisch war auch von Schönfärberei die Rede. Die DDR-Forschung habe sich zumindest partiell zum Helfershelfer der Diktatur gemacht.
Andere konstatieren nüchtern, dass die Grundlinien der DDR-Entwicklung vor 1989 auch ohne Archivzugang bereits recht präzise beschrieben worden seien.
Die Gründung des Mannheimer Arbeitsbereiches DDR-Geschichte vor 25 Jahren, am 1. April 1981, ist Anlass, die Leistungen und Defizite der westdeutschen DDR-Forschung bis 1989 mit größerer Distanz zu erörtern, als dies Anfang der Neunziger Jahre möglich war.
Podiumsgäste:
– Prof. Dr. Sigrid Meuschel;
Universität Leipzig
– Jens Hüttmann;
Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg
– Prof. Dr. Eckhard Jesse;
TU Chemnitz
– Prof. Dr. Dr. Hermann Weber;
Universität Mannheim
Moderation:
Alfred Eichhorn, rbb Inforadio
In Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Vertretung der Freien Hansestadt Bremen beim Bund und für Europa:
IV.
Nachtrag: Während aus Mannheim strahlend blauer Himmel mit vereinzelten weissen Wölkchen gemeldet wird, zeigt der "Schnappschuss" aus einem der hiesigen Büros: Einen kleinen Licht-Blick inmitten des Berliner November-Wetters:
