Fehler&Funde @CeBIT_06

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 18. März 2006 um 12 Uhr 20 Minuten

 

Dieser Tag hätte auch mit der Überschrift "Vermischtes" getitelt werden können. Es ein Panoptikum von Bilder und Beobachtungen, die von keinerlei repräsentativem Wert aber dennoch beim Betrachter hängengeblieben sind: im Gegensatz zum Grundsatz der "DaybaDay"-Themenwahl heute ein Sammelsurium der "Unwichtigsten Dinge des Tages".

 der grösste Fehler auf dem CeBIT Fachpressetag war es zu behaupten, auf "www.wetter.de" seien für diese Tage Temparaturen von bis zu 10 Grand angekündigt worden...
Stattdessen gab es noch kurz vor dem Wochenende so viel Schnee, dass in der Abschlussbilanz sogar darauf verwiesen wurde als Hinweis auf die Frage, warum in diesem Jahr nicht (ganz) das Vorjahresniveau erreicht wurde. [1]

 das Fehlen grosser Aussteller machte sich doch durchaus schmerzlich bemerkbar...
denn mit dem Fehlen von Häusern wie Apple fehlt auch eine ganz bestimmte Mentalität und Anwendergruppe, die sicherlich in ihrem - statistisch gesehen - Nischendasein dennoch sehr positiv zum Gesamteindruck dieser Veranstaltung hätte beitragen können.

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Dazu als Beispiel ein gebrauchtes Apple-Notbook und seine von der Eigentümerin selbst aus Kunst-Fliess entwickelten "Umverpackung".

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 Auch das Fehlen der Firma HP wurde deshalb besonders schmerzlich zur Kenntnis genommen, da gleich am ersten Tag im Pressezentrum der eigene Rechner, ein HP Omnibook 510 wegen eines defekten - gerade erst drei Wochen zuvor getauschten Bildschirms - ausfiel. Da ein Vor-Ort-Service auf der Messe nicht angeboten werden konnte, musste sowohl mit dem Verfertigen aller Texte als auch mit Reparatur des Gerätes bis zur Rückkehr nach Berlin gewartet werden.

 Aus Pannen Profit schlagen: durch diese Erfahrung sensibilisiert wurde bei einem Messerundgang stichprobenartig geprüft, welche Firmen eigenen Service-Punkte für solche Art von Problemen eingerichtet hatten.
Es zeigt sich sehr schnell, dass immer dort, wo solche aufgestellt und öffentlich angezeigt wurden, diese auch gerne und mit grossem Zuspruch wahrgenommen worden sind.
Daraus abzuleiten, dass es sich bei dieser Messe um eine B-to-C-Messe handeln würde, wäre allerdings irrig. Die zunehmende Nutzung mobiler Endgeräte bedeutet noch lange nicht, dass es sich dabei um eine zunehmende private Nutzung dieser Geräte handelt: die Wandlung des so attraktiven "Blackberry" zu einem gefürchteten "Crackberry" zeigt, dass heute eine zeit- und ortsungebundene Anbindung an die Firma und deren Belange nicht mehr länger die Ausnahme, sondern die Regel geworden ist.

 Auch wenn Microsoft nun doch wieder als Aussteller mit dabei war: gefehlt hat dieses Mal die wunderbare MS-Clinic mit all den in weissen Kitteln ausgestatteten Fachberatern in der Halle 1. Das war noch im Jahr davor einer der bestbesuchtesten Orte mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen "bis der Arzt kommt".

 Einen ganz besonderen Service gab es an dem Brother Stand. Dort konnte man vom Rechner aus eine Stickliste für eine Nähmaschine erstellen - und dann die dafür umgerechnete Grafik auf der Vorderseite einer Kappe einketteln lassen.
Allerdings war der bei den insgesamt drei Besuchen jeweils der Andrang der eigenen Mitarbeiter und/oder anderer "guter Bekannter" auf ein solches "Goodie" so gross, dass man als Externern nur eine geringe Chance hatte, auch so eine Kappe genäht zu bekommen. - Hätte man vielleicht die (wenn auch erste in den letzten Tagen aufgestellte) Spendenkasse besser füllen müssen?

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 Beindruckend die gastronomische Versorgungsangebote der Stadt. Wer mit der Linie 8 oder 18 von der Messe kommend am Abend zurück ins Zentrum fährt, kann in unmittelbarer Nähe von fast jeder Haltestelle zumindest ein griechisches Restaurant finden. Und so war es denn auch kein Wunder, dass auch die eigene Einladung an einige Freunde und Gäste - ebenfalls in eines dieser Restaurants führte.

 Auf der Abschluss-Pressekonferenz als auch danach kommt es dann zu ebenso symbolischen wie stillen Bildern, die kaum aufgefallen und doch in ihrer Bedeutung kaum noch zu übertreffen sind. Der Mann, der seit 20 Jahren diese Messe aufgebaut und am Laufen gehalten hat, verlässt als letzter und das letzte Mal "seinen" Platz auf dem Podium. Keiner, der ihn noch zu einem Interview auffordert, keine Kamera mehr, die ihn ins Visier nimmt.

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 Während der Vorstand noch einige Einzelinterviews gibt, beginnt das Personal bereits mit dem Abräumen - und dann ist irgendwann der zur Hälfte rechts abgetrennte Saal Nr. 1 wieder ganz leer. Nach einer guten Woche in Hannover ein ganz persönlicher Moment des Innehaltens, ein kurzer unbeobachteter Moment, um selber einmal die Füsse hochlegen zu können.

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 Der Blick schweift durch den leeren Saal 1A und bleibt an einem von hellem Tageslicht durchfluteten Blickfang hängen. Noch ist der Stuhl davor nicht besetzt - und doch ist klar, dass er alsbald einem neuen Mann zur Verfügung stehen wird.

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Anmerkungen

[1Aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse reisten weniger Besucher aus Hamburg, Berlin und Brandenburg an.


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