Der "DaybyDay"-Beitrag vom vergangenen Sonnabend, den 25. Februar 2006 hat so viel in Bewegung gebracht, dass am Ende dieser Woche hierauf in Form einer Sammlung von Einträgen nochmals Bezug genommen wird.
Das Thema des Verlusts der Brille und die plötzlich dadurch resultierende eingeschränkte / veränderte Wahrnehmungs(un)fähigkeit hat eine Reihe von Kommentaren und Reaktionen ausgelöst:
– Ein Bewegungs- und Beobachtungstest: Wie ist es möglich, sich noch im öffentlichen Raum zu bewegen, ohne dadurch sich selbst oder auch andere zu gefährden? Was kann bei einer Kurzsichtigkeit 9 Dioptreen [1] an den umgebenden Informationen vernachlässigt werden (wie Werbung) und was nicht (etwa ein Verkehrsschild, ein Ampelsignal usw.)?
– Persönliche Reaktionen anderer Betroffener auf die Rolle der Brille in der Schulzeit: dass man dadurch als Kind in der Klasse ausgegrenzt würde aber andererseits auch die Möglichkeit hatte, sich durch den ganz bewussten Verzicht der Nutzung der Brille selber auszugrenzen - und das als ein Privileg zu empfinden.
– Ein Bericht, wie man sich als Kurzsichtiger die Welt nach seinem eigenen Willen zugänglich machen zu könne: Dass man in der Natur etwa aus Bäumen Gebilde mit Ästen und Blättern mache, selbst das sei dem eigenen Willen vorbehalten: Sich der eigenen Brille auch bedienen zu wollen.
– Bei der Vorbereitung dieses Textes wird die Formulierung von der
Welt als Wille und Vorstellung
in eine Internetsuchmaschine eingegeben: Und dabei auch die hier verlinkte Website gleichen Namens gefunden.
Interessant, wie hier durch die HTML-formatierte "Brille" des wissenschaftlichen Denkens und Menschenverstandes das Thema von Sichtweisen und Einsichten in die tieferen Zusammenhänge des Menschen betrachtet wird. [2]
– Und vielleicht sogar mehr als nur ein „interessanter Zufall“ dass sich gerade auf dieser so sorgfältig und dem Thema adäqut ausgestalteten Seite ausgerechnet der Link zum Thema: „Über den Suizid“
http://www.unet.univie.ac.at/~a9125121/selbstmframe.html
nicht aktivieren lässt?
– Zu allem Überfluss gelingt an diesem Tag der inzwischen zur Routine gewordene Versuch nicht, den jetzt hier zu lesenden Text in dem sonst üblichen onlinebasierten Verfahren zu entwerfen und anzulegen. Der SQL-Server, so die Fehlermeldung, sei „ausgestiegen“ und so wird diese Eintragung zunächst offline in einem „Word“-Dokument verfasst [3] und darin "geparkt" bis dass das System wieder korrekt eingerichtet werden konnte [4].
– Und zum guten Schluss dieses ebenso interessanten wie wenig durchsichtigen Themas noch diese Geschichte: Die von dem Optiker, bei dem die Brille zur Reparatur verbracht worden war.
Da er letzte Woche noch bei Vorlage des in zwei Teile zerbrochenen Gestells die Stirne ob der Frage runzelte, ob es ihm wohl gelingen werde, diesen Bruch wieder zu kleben, waren bereits Ansätze zur Suche eines neuen Teils für den Fall angesagt, dass dieses nicht gelingen würde.
Zwei Gestelle - die auch die bisherigen Gläser übernehmen könnten - kamen zur Auswahl. Allerding lagen die Kosten für so ein Gestell im dreistelligen Euro-Bereich, die für das Kleben im Einstelligen.
So stellte sich die Frage, ob man überhaupt den Versuch der Reparatur unternehmen würde, denn bei entsprechendem Erfolg wrüde ja der grössere der beiden Aufträge durch die Lappen gehen?
Zum avisierten Abholtermin stellt sich heraus, dass es gelungen war, den glatten Bruch doch noch einmal durch Kleben zu reparieren: Und sogar so, dass die verbliebenen Spuren des Schadens dem gegenüberstehenden Betrachter nicht sogleich "ins Auge fallen",
Ob er sich nicht darüber im Klaren sei, dass er jetzt vielleicht den grösseren Auftrag damit verloren habe, so daher die ganz direkte Frage an den Ladeninhaber und Optikermeister.
„Ach, wissen Sie“, so seine Antwort, „auch das muss man sportlich sehen“. Er zwinkert mit dem einen Auge und wendet sich dann im Nebenraum wieder einer anderen Person zu, mit der er bereits zuvor im Gespräch vertieft war.
Da letztendlich für das Kleben überhaupt keine Kosten angefallen waren, werden stattdessen zwei neue Brillenetuis gekauft - und ein weiteres neues Gestell als zukünftiger Ersatz des jetzt geklebten bestellt (zunächst nur zur Ansicht ;-)
WS.