Rom (II): comments

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 17. Oktober 2005 um 10 Uhr 29 Minuten

 

Der nachfolgende Kommentar-Text beinhaltet eine Reihe von Beobachtungen und Anmerkungen des Autors und Herausgebers, über die am Vortag beschriebene und an diesem Tag mit einem Match-Making fortgesetzten "Silk-Avenue" genannte Veranstaltung.

Dabei wird weder der Anspruch auf Objektivität noch auf Vollständigkeit oder Ausgewogenheit erhoben. Auch mag dieser Text den Leser dann in die Irre führen, wenn er aus dem einen oder anderen Detail meint auf das Ganze schliessen zu können. Das mag gelegentlich stimmen, muss es aber nicht.

Dennoch: dieses Risiko anzunehmen ist immer noch besser, als über diese wirklich erstaunliche und auf weite Strecken gelungene Veranstaltung nichts zu sagen. Zumal es sich um eine Pilot-Veranstaltung handelt und vieles dafür spricht, eine solches Unternehmen im Folgejahr wiederholen zu wollen.

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Was für eine Idee, diese Veranstaltung in das Zentrum eines Sportplastes zu verlegen! Was für einen gute Idee, um endlich einmal dem "Klein-Klein" des Getuschels in Politik und Verwaltung die grosse und gelungene Form entgegenzusetzen. Und was für ein Risiko, das damit aufgenommen wurde. Publikum und Vortragende waren weit voneinander getrennt. Und es hätte eines ganz besonderen persönlichen wie inszenatorischen Aufwandes bedurft, um hier trotz dieser Dimensionen wieder eine wirklich funktionierende Kommunikationsebene herzustellen.

Dieses wäre umso wichtiger gewesen, da viele der "Offiziellen" nur auf dem Podium anzutreffen waren, aber nicht mehr anschliessend in einem persönlichen Gespräch: gerade jene, die sich doch mit ihrem Profil und ihren Entscheidungen für das Stattfinden einer solchen Veranstaltung eingesetzt hatten!

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Frage: Wenn es sich bei den Gästen nicht um Vertreter von sogenannten Small and Medium Enterprises, SMEs, gehandelt hätte, sondern von Corporate Companies, ob dann viele der Offiziellen auch schon so schnell wieder verschwunden gewesen wären?

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Dabei ist gerade die Entscheidung dieser Unternehmer, auch etwas in Europa mit den Europäern unternehmen zu wollen, in einer ganz besonderen Weise zu würdigen: sie allen haben in der Tat "weder Kosten noch Mühen" gescheut, sich dieser Prozedur der Visa-Erteilung [1], der An- und Abreise und des Matchmakings auszusetzen.

Und auch der ganze Planungsstab hatte sich mit unendlicher Mühe daran gesetzt, dieses Engagement im Rahmen der ihnen gesetzten institutionellen Möglichkeiten umzusetzen um somit jeden der Beteiligten "ins rechte Bild" setzen zu können.

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Wie wichtig und notwendig ein solches Engagement gerade von Seiten der SMEs bzw. KMUs ist, davon konnte man sich Dank der auf dem Podium vorgeführten Beispiele schnell überzeugen.

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Hier nur eines der er sattsam bekannten Beispiele: Kein einziger Kino-Kassenschlager, der im Jahre 2004 aus Europa oder aus Asien gekommen wäre, auch wenn in vielen Fällen Produktion und Postprodukion nicht ohne die Hilfe von Hard-, Software- und Men-Power aus Asien (und gelegentlich auch aus Europa) möglich gewesen wäre - wie die Sammlung der oben abgebildeten digitalen Fotoapparate, die (wohl bis auf einen) sämlich aus asiatischer Produktion stammen, deutlich unter Beweis stellt.

Aber auch hier hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass Hollywood nicht allein die Welt sei und dass man zu einem Bruchteil des Preises "fast so gut sein kann wie Hollywood". Und dass man dieses auch kommunizieren will. Jeder auf seine Art und mit seinen Möglichkeiten.

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Es war wirklich erstaunlich: bereits am ersten Tag der Begegnung, der noch mit den Besuchen von lokalen High-Flyer-Unternehmen vor Ort verplant war, wurde sogleich jede Chance genutzt, sowohl mit diesen ins Gespräch zu kommen, als auch mit den aus Europa angereisten Gästen. Hier bedurfte es keines Zeremonienmeisters und keiner langen Vorworte. Man wollte sich ins Gespräch bringen.

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So waren denn schon nach wenigen Stunden die Taschen gut gefüllt mit den Visitenkarten von Mitgliedern der Besuchergruppe: von den "DIGIDREAMS", hier im Bild links vertreten durch den träumenden Mann aus Thailand

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bis zu den "BOLLYWOOD BROTHERS", dessen Vertreter hier rechts im Bild zu sehen ist.

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Ganz besonders bemerkenswert war weiterhin, dass es auch zwischen den Teilnehmern eine durchaus erkennbare Bereitschaft gab, aufeinander zuzugehen, dem Anderen zuzuhören und vielleicht auch eine innerasiatische Kooperation anzubieten.

Insgesamt entwickelte sich so alsbald ein Miteinander, das schnell über die formellen Verabredungen im Rahmen der Match-Making-Redez-Vous hinausging - oder das bereits von einem direkten aufeinander Zugehen ausging und alsbald den Kommunikationsfluss unter allen Beteiligten mit zu steuern schien.

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Unter Allen? Eine grosse Ausnahme machte davon die Delegation aus China. Auf der Bühne mit einem absoluten Power-Video vertreten, in dem ein US-Sprecher im Off mit kaum noch zu überbietenden Zahlen und Videoaufnahmen auf die Volkrepublik China als die (zukünftige) Nummer Eins im Osten aufmerksam machen will. Und dann im Alltag eine ganz auf sich selbst bezogene Gruppe, die sich untereinander nur in der Sprache ihrer Shaanxi - Region unterhält und aus der sich auch nicht eine einzige Person herauslöst, um den Kontakt mit einem andern Asiaten oder uns Langnasen aktiv zu suchen. Mögen sie doch bitte an ihre Boxen kommen und dort vorsprechen!

Nicht einmal auf den öffentlich vorgefühten Kurzfilm mit den vielen chinesischen Werbebotschaften auf dem Berliner Alexanderplatz gab es - nach einem anhaltend langen Applaus - irgendeine weiterführende persönliche Reaktion. Und die Tasache, dass der Autor dieser Zeilen schon in den 80er Jahren an einer Universität in Taiwan gelehrt hatte wurde zu einem weiteren Kommunikationshemmnis. Entweder, weil diese Universität auf dem Festland nicht bekannt war, oder aber, weil Taiwan immer noch ein "rotes Tuch" ist.

Selbst auf den Busfahrten zurück zum Hotel kam es zu keinerlei informellen Gesprächen dieser Art. Dabei hätte man gerade dann hierzu gut Zeit und Gelegenheit gehabt...

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Anmerkungen

[1mit zum Teil geradezu absurden Verwicklungen, die vor allem darauf beruhten, dass das für ein "Schengen"-Land ausgestellte Visum in einem anderen keine Anerkennung fand und Ein- oder Ausreisen des Visainhabers nicht geduldet wurden...


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