Nein, Michael, wir waren keine "ziemlich besten Freude". Wir kannten uns aus der Zeit Deiner Kameraarbeit an dem TV-Theater-Film "Pinkville" für den Sender Freies Berlin.
Und wir hatten beide schon in diesem Jahren intensive Arbeitskontakte mit Rainer Werner Fassbinder, die sich dann später aber in ganz unterschiedlicher Art und Weise entwickeln sollten. Im Gegensatz zur eigenen Verweigerung, mit ihm zusammen die Arbeit für den Kino-Film weiter voranzutreiben [1], kamen diese beiden auf eine Art von gemeinsamen Nenner, der auf seine Art und Weise von hohem gegenseitigen Respekt geprägt war.
Obwohl wir beiden in den USA und vor allem in LA tätig waren, wieder aufgelebt ist dieser Dialog erst wieder, als Michael nach Deutschland zurück kam und wir beide uns intensiv mit den Auswirkungen der Film-Produktion unter den Rahmenbedingungen der neuen digitalen Prämissen zu beschäftigen hatten. Nicht nur die Postproduktion, vor allem das "Drehen" selber mit einer digitalen Kamera war zu einer grossen Herausforderung geworden, die es nicht nur technisch zu meistern galt, sondern auch nach ästhetischen und - sagen wir es ruhig, auch - philosophischen Kriterien zu bewältigen galt [2]
Nichts bleibt aus dieser Zeit mehr hängen als der Dialog über das Verhältnis von Pixeln (im digitalen "Film") und der Körnung, dem "Grain", auf der klassische analogen Filmrolle. Die Bitte, diesen Widerspruch und die damit verbundene Herausforderung auf einen Punkt zu bringen, wurde von ihm so beantwortet: "Pixels are digital but dead, the grains are real - and dancing."