(K)ein Sonntagsbild von ED-USCH-O

VON Dr. Wolf SiegertZUM Sonntag Letzte Bearbeitung: 22. August 2016 um 00 Uhr 09 Minuten

 

Dieses Sonntagsfoto kommt schlicht und einfach in Form von drei Screenshots daher. Denn von den - ehemaligen - Figuren der Kaffeemarken-Familie EdUschO gibt es im Netz kein einziges Foto mehr zu finden.

Und in Bremen gibt es diese sowieso nicht mehr zu sehen, nachdem die Marke in den 90er Jahren von Tchibo in Hamburg aufgekauft wurde [1] [2].

Aber... wer suchte, der findet... diese Familie dann doch noch, in Form dieser Figuren

auf der Seite von Andy’s Schlumpfland.

Auch wenn, wie auf der Homepage andy-sweet.de zu lesen ist, das "Schlumpfland [...] nur als Hobby betrieben" werde und somit "nicht gewerblich !!!" sei, also auch kein Impressum für diese Seite zu finden ist, ist es dennoch solchen Leuten wie dem Betreiber dieser Seite zu verdanken, dass wir uns zumindest an dieser Stelle noch ein Bild von dieser Familie machen können.

Auch "DAS ERSTE VIRTUELLE MARKENMUSEUM" hilft an dieser Stelle leider nicht weiter, ebenso wenig wie der Text seines Gründers Michael Paul zum Thema "History Branding" aus dem Jahr 2010 [3]. Und auch im "Lexikon der Weltmarktführer" / in der GLOBAL CORPORATE COLLECTION sind weder Eduscho noch Tchibo vertreten. Zumindest sind sie in dieser Liste, die von "4711" bis "Zewa" reicht, nicht enthalten.

Was also bleibt ist
— der Eintrag von Jana Nörenberg vom 15. Juni 2016 um 09_40 Uhr zu dem Thema: #TchiboFrisch: Blogger-Frühstück mit dem ganz besonderen Dreh!, und
— die aktuelle Tchibo-Werbung, als pars pro toto auf der "Verteilerebene" des Bahnhofs in Hannover, in der für Euro 1.35 im Tchibo-Shop ein Pappbecher mit Kaffee verkauft wird, auf dem zu lesen ist: "Achtung: Der Inhalt macht glücklich!" [4]

Hoffen wir also, dass der EdUschO-Familie im Wartesaal zur Markenewigkeit ähnliches Glück beschieden ward: Denn "wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!"

Anmerkungen

[1Kaffee und Bremen, was für eine Geschichte: Hier die Rückseite des Falk-Plans für Bremen mit einer Werbung - für die 1895 am Domshof begründete und 1913 als Johann Jacobs eingetragene Marke der Kaffe-Rösterei - aus dem Jahr 1984:

Dieser Ausverkauf wurde damals in der Stadt mit viel Wehmut, ja Zorn, begleitet, nicht ahnend, dass ein Jahrzehnt danach auch die Bremer Marke Becks in fremde Hände übergehen würde...

[2Siehe dazu die "Geschichte des Kaffees bei Tchibo": "1996.
Die Fusion von Unternehmen gehört mittlerweile zum Alltag in der Wirtschaft - so auch die von Kaffeeunternehmen: Tchibo übernimmt die Eduscho-Firmengruppe."

[3Paul will für die Präsentation einer Marke auf seiner Online-Plattform Geld haben und scheint dieses gegenwärtig auch nicht mehr aktiv weiter zu betreiben.

[4Offensichtlich ist diese Idee auch bei anderen Firmen angekommen. Hier ein Beispiel aus dem Hause Dallmayr, so wie es aktuell in allen ICE-Zügen der Deutschen Bahn AG ausgehändigt wird:


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