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VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 31. Dezember 2014 um 02 Uhr 43 Minuten

 

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Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Der Tag fängt ja gut an: Twitter ist nicht mehr: THE twitter und Google nicht mehr der Garant für das Leitmotiv des anbrechenden neuen Jahrhunderts: "don’t be evil"... siehe die hier abgebildete Phishing-Mail, siehe den aktuelle Artikel (vom 3. Mai 2014) von Jo Bager in der c’t 11/14, S. 128 unter der Rubrik: "Report | Riese Google" und der Überschrift "Gooliath. Wie Google als einflussreichstes High-Tech-Unternehmen das Netz beherrscht".

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

 [1]

Heute werden Sprecher aus beiden Institutionen auf der Media Convention Berlin im Rahmen der re:publica auftreten - in der Hoffnung, dass sich der Anspruch an diesem Punkt konkret umsetzen lässt, dass zwischen diesen beiden Veranstaltungen Konvergenzpunkte fixiert und ausgeleuchtet werden könn(t)en.


9:00 Uhr

Während in der gestern so gerühmten und auch heute gern genutzten aber nach wie vor lausekalten Mediaconvention-Lounge am Morgen noch kein Kaffee angeliefert war, konnte nebenan beim Service von "Monopol" ein Frühstück - mit einem mit einer dicken Portion frischem Rührei belegten Schwarzbrot, einem Croissant und einem frisch gebrühten Kaffee - zum Preis von 5 Euro 50 erworben werden. Das ist echt gut - und fair. Und soll daher an dieser Stelle auch einfach mal gesagt werden. [2]


10:30

— Constantin Seibt

Journalismus. Nur besser.

 [3]

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Die Frage nach der Bedeutung und Wertigkeit des Journalisten und all jener, die in diesem Beruf tätig sind, wird gleich in mehreren Veranstaltungen immer wieder aufs Tapet gebracht. Und das ist gut so, da am Tag zuvor die ver.di Kollegin Annette Mühlberg (Leitung Referat E-Government/ Neue Medien) bei der Diskussion um Die Digitale Agenda für Deutschland so gut wie gar nicht zur Sprache gekommen war.

Siehe dazu auch heute um 12:30 Uhr:

Lohnt sich Onlinejournalismus ueberhaupt noch? Das Problem der Monetarisierung
mit: Philip Banse, Claudia Heydolph, Richard Gutjahr, Sascha Pallenberg.

Eine Reihe von neuen Tools für den Journalismus:

Pageflow

Hostwriter

Laterpay

Dazu Richard Gutjahr, der die Erfolge der neuen Nutzungsmöglichkeiten der LATERPAY-Möglichkeiten in seinem Blog vom 7. Mai 2014 beschreibt - nachdem er sie am 20. März 2014 selbst mit aus der Taufe gehoben hat - und auskommentiert, bietet weiter unten auf der Seite eine Kopie der "Slides zum meinem Auftritt bei der re:publica" an und fügt hinzu: "kein Problem! - kosten nur 5 Cent ;-).
 [4]

Am Folgetag:

Hilfe, die wollen mir Geld geben! Über Geld und Journalismus.

Und gleich anschliessen um

11:15 Uhr

The Future of News – The Crowd vs. the Editor?

Soziale Medien, digitale Technologien und die Nutzung von Mobiltelefonen verändern, wie Medien produziert, verbreitet und konsumiert werden. Wer nah am Geschehen ist, hat sofort die Möglichkeit, den Moment mit einem Smartphone aufzunehmen und zu veröffentlichen, ohne auf ein Kamerateam oder einen Fernsehsender warten zu müssen. Während viele klassische Medien begonnen haben, Bürgerjournalismus mit in ihre Arbeit einzubeziehen, bleibt doch ein kritischer Punkt, wie User Generated Content verifiziert werden kann. Vier führende Medienmacher präsentieren ihre Sichtweisen sowie Theorien, und diskutieren die Zukunft der Nachrichtenproduktion- und verifzierung. Wie muss ein Newsroom reorganisiert werden, um crowd-basierte Ansätze einzubeziehen? Bleiben Redakteure in der Entscheidungsposition über News, die Schlagzeilen machen?

Speaker

— Richard Porter (Controller of English, BBC Global News)
Crowds versus Editor, das ist KEIN Gegensatz, wir stehen auf der gleiche Seite.
Ein wichtiges Thema, ja, aber das ist nicht alles, was in diesem Metier von Bedeutung ist.
Das Wichtigste ist und bleibt das Thema Trust. We are the most tweeted URL. We want to be as accurate and responsible as possible.
Das Beste ist immer noch, wenn "einer von uns" vor Ort ist, die richtige Sprache spricht - und versteht, worum es geht (und bei allen Sparmassnahmen ist es diese Qualität, die wir vor allem zu schützen suchen).
Und nicht vergessen: Wir haben immer noch viele Menschen, die keinen Zugang zu sozialen Medien haben und Radio hören, Kurzwellenradio. Aber nur noch "in the developing world".
"We measure sentiment of our audience".

— Benjamin Ruth (Geschäftsführer, Vice Media)
Unser Thema ist "content first", unsere Mission ist der Dialog mit dem Publikum
Wir sprechen zu einem jungen Publikum. Und daher machen wir die Nachrichten anders.
Nachrichten, das ist mehr als ein twitter-Feed. Auf twitter gibt es Informationen, bei uns gibt es die qualifizierte Nachricht dazu.
Inhalte werden heute aus Gegenden "gesendet", in denen keine Journalisten sind, nicht sein können.
"Das Letzte, was wir wollen, ist unsere Angestellten in Gefahr zu bringen."
Der editor ist heute der aktive Gesprächspartner der audience
Die Qualität des Journalismus’ wird heute neu dort formuliert, wo es keine Agenturen gibt. Die Leute dort "are learning by doing" und sie entwickeln ihre eigenen Kriterien.

— Mans Adler (Gründer, Bambuser)
"Broadcasting from erverybody" - Ja. Und das zu geringen Kosten. Daher können wir von Orten berichten, zu denen die "Profis" nie gekommen wären.
Potenzielle Personen werden vor Ort angesprochen, live zu "berichten".
Nein, wir ermutigen Niemanden, gefährliche Dinge zu tun. Aber es gibt viele Menschen, die Risiken eingehen, die bis in den Tod führen können.
AP ist einer unsere Investoren.
Wir suchen den direkten Dialog mit denen, die Geschichten beizutragen haben.

— Rowan Barnett (Market Director Germany, Twitter)
Twitter ist für die Crowd und für den Editor. Die wichtigsten Geschichten - seit der "Landung" des Flugzeugs auf dem Hudson River - finden sich heute auf Twitter, nicht mehr im TV oder in Print.
Hier kann Live-Reporting stattfinden mit einer weltweiten Distribution.
Wir sehen uns als "Komplimentärmedium", als ein "teaser".
Meine "Herausgeber" sind die Leute, denen ich folge - und denen ich traue.

Moderation:
— Herr Goetz von der SZ (kann sich auch im Englischen verständlich machen und macht einen guten Job!)

13:45

Kapuzen auf! – Über Hoodiejournalismus, Blätterrauschen und andere Neuheiten im Pixelwald

Die Diskussion um Stefan Plöchingers Berufung in die Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung hat gezeigt, dass zwischen Print-Journalisten und ihren Online-Kollegen eine tiefe Kluft herrscht. In den Augen der Onliner verschleppen Print-Redakteure News und verschlafen Debatten und Trends. Onliner gelten bei Zeitungsredakteuren dagegen als hektisch und überfixiert auf Klick-Zählwerke, Social-Media-Kommentare und US-Hypes wie Buzzfeed, Huffington Post oder Circa. Wo stehen wir auf dem Weg in die digitale Nachrichtenwelt? Und warum kommen innovative journalistische Formate eigentlich so selten aus hiesigen Redaktionsstuben? Deutschlands führende Netz-Journalisten diskutieren über selbstbewussten Online-Journalismus, den Umbruch in den Chefetagen und anderes Rauschen im Pixelwald.

Speaker

— Katharina Borchert (Geschäftsführerin SPIEGEL Online)
Wir machen uns zu wenig Gedanken über die Zielgruppen und zu viel über uns selber. Wir trennen noch zwischen Print und Online - unser LeserInnen nicht mehr.

— Stefan Plöchinger (Chefredakteur süddeutsche.de)
Wir werden ihn in die Print-Chef-Redaktion haben wollen oder nicht?

— Jochen Wegner (Chefredakteur ZEIT Online)
Die New York Times hat sich bis zur Aufgabe der Existenz der digitalen Herausforderung
Der Zeitleser von heute hat die Zeitung nur noch über sein Facebook-Account auf Android gelesen. im Letzten halben Jahr hat sich die Facebook-Reichweite mehr als verdoppelt.
Und das nicht, weil Facebook nicht so super ist, sondern weil sie twitter kaputtmachen wollen. Sie wollen an die Medien ran und sind nach Google die zweite Reichweitenquelle geworden.
Die Leute sharen, was sie noch nie gesehen haben, das ist toll, aber das macht auch Angst.

— Anita Zielina (Stellvertrende Chefredakteurin stern)
Man kann von den digitalen Versuchen auch lernen, wie man mit Print umgeht?
Man wird nicht mehr nur über ein Medium gelesen, aber man beginnt sich auch an die neuen Distributionen "gewöhnen", auch Google und Facebook.
Es gibt Konflikte, aber es gibt auch unterschiedliche Sichtweisen. Das erste hindert, das zweite befördert.


Scott Smith | @changeist
ssmith@changeist.com

es geht um ein Erdbeben in der LA-Area in St. Patrics Day.
Die ersten Infos kamen über ein Tweet vom USGS Earthquake Notification Service. "This Post was ceated by an algorithm, created by the author".

Alle diese Informationen Erdbeben kommen von einem Rechner, der automatisch diese Nachrichten schreibt. Und die LA-Times hat daraus eine Geschichte gemacht.

Es gibt eine Geschichte, die von der Firma "Research & Information Sciences" kommt und die vor allem für Geschichte aus der Finanzbranche kommt. Und Vergleichbares geht heute auch schon für die Sport-Berichterstattung.

Nach seinen Untersuchungen ist dieses erst der Anfang einer Entwicklung, die in Zukunft breiten Raum einnehmen wird.

Bei Kindle kann man die "important lines" markieren und ablegen - und vergleichen, was andere schon "geliked" haben. Und das ist besser als was die Book-Reviewer schon herausgefunden haben.

Der interessanteste Teil des Buches sind jene Zeilen, die möglichst viele Leute angestrichen haben.

Kann der traditionelle Herausgeber angesichts dieser Entwicklungen überlegen.

"SpaceCarma" hat die FOMO-Maschine gebaut und nach dem Ende einer Reihe von Vorträgen wird schon eine Zeitung gedruckt.

"The Newspaper Club" haben "the long good read" gegründet, in Zusammenarbeit mit dem Guardian. Und dann kommt ein neues Programm das sie #Open001 nennen. (und die erste Geschichte, die erschien, war eine, wie man sich am besten von dem Job zurückzieht: "Five ways how to resign."

Alle Bücher aus dem Gutenberg werden eingespielt und die Gründe gesucht, warum ein Buch erfolgreich ist. Und diese Gründe sind die folgenden:
Interestingness.... | Novalty... | Style of writing... | How engaging the storyline is... | Luck

Die alte Welt sah so aus:
Observer -> Editor -> Consumer

Die neue Welt sieht so aus:
Sensor -> Filter -> Device

Und das Ergebnis lauet:

<— Data <—

Google Now gibt Infos wie ein Concierge, der in der Hosentasche wohnt.

Es geht darum herauszufinden, was man will, und vorzuschlagen was man tun sollte, bevor man selber weiss, was man vorhat.

Code ist Culture and Culture is Code !

Big Data ist not there to create Ceatitivity.

We have to learn to tell storries again!

And we have to reward ceativity as much of technology

Innovation ist not just technology alone


Weiter von Interesse an diesem Tag:

Großbaustelle Qualitätsfernsehen: Der Rundfunk, das Geld und das System

Deutschland leistet sich das teuerste öffentlich-rechtliche Fernsehen der Welt. Beide Sendeanstalten haben 26.600 Angestellte, über 100 Tochtergesellschaften, 22 TV-Sender und 64 Radio-Programme. Trotzdem müssen die öffentlich-rechtlichen Sender sparen – vor allem am Programm. Denn seit Jahren gleichen ARD und ZDF den kontinuierlichen Anstieg ihrer Verwaltungsausgaben durch eine Reduzierung der Programmkosten aus. Die Senkung des Rundfunkbeitrags um 48 Cent hat eine neue Debatte um die Qualität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks angestoßen. Wie will sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen in den nächsten Jahren positionieren? Welche Programminvestitionen sind für ein junges Publikum vorgesehen? Und wieviel ÖRR braucht das Land überhaupt?

Speaker

— Dr. Carsten Brosda (Medienbevollmächtigter der Freien und Hansestadt Hamburg)

— Marc Jan Eumann (Staatssekretär für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien)

— Thomas Frickel (Regisseur und Filmproduzent, Geschäftsführender Vorsitzender der AG DOK)

— Prof. Hermann Rotermund (Leiter des Projekts Grundversorgung 2.0 an der Leuphana Universität)

— Patricia Schlesinger (Leiterin des Programmbereichs Kultur und Dokumentation, NDR)

Moderation

— Jo Schück (Moderator und Autor, ZDF)

12:30

Content across borders! How to create Borderless Access to Public Broadcast in Europe

Wie lassen sich die Widersprüche zwischen nationalen, gebührenfinanzierten Fernsehinhalten und einem globalen Internet auflösen? Und wie müsste die Rechtesituation modifiziert werden, um einen Zugriff im EU-Raum zu ermöglichen? Wir bringen drei Perspektiven zusammen: Die der Verbraucher, der Regulierer und der Sender – gemeinsam diskutieren sie Ansätze, wie in Zukunft der grenzübergreifende Zugang zu öffentlich-rechtlich produzierten Inhalten innerhalb der EU allen Interessen entsprechend fair geregelt werden könnte.

Speaker

— Ingrid Deltenre (Direktorin, EBU)
Sie hat ihre Karriere im Zeitungsbereich begonnen. Und als sie zum Fernsehen kam war sie erstaunt, wie viele zusätzliche Rechte-Fragen in diesem Metier zu klären sind. Die Musik-Industrie hat gezeigt, wie man es nicht machen sollte und sie hofft, dass von Seiten der EBU etws "etwas" besser gemacht werden könne.
Die Fragmentalisierung der Märkte in Europa sei wahrlich ein Problem. Selbst wenn man guten Willens sei, die Probleme zu überwinden. Das sei für den US-Markt viel einfacher. Und der Markt wird sich deutlich verändern.
Die Erfindung des "public service" ist notwendig. Die Restriktionen sind in keinem Land grösser als hier in Deutschland "This is absurd!". "This is something of the old days". Mit solchen Regeln öffnet man Tür und Tor für die internationalen (Medien-)Konzerne, die sich dieser Märkte bemächtigen werden.
Ja, die Öffentlich-Rechlichen haben sich neu zu erfinden. Das Ziel, dem Bürger zu nützen und nicht dem shareholder, ist mit einer Reihe von Verpflichtungen verbunden, die es neu zu definieren und zu bedienen gilt.
Hier geht es nicht nur um "Entertainment", sondern um viele andere Sparten.
In Griechenland, in Rumänien, ... es gibt eine Reihe von Ländern, in denen diese Restriktionen greifen und das öffentlich rechtliche System aushebeln.
Remixing? Die EBU wurde vor 60 Jahren gegründet. Und damals war es notwendig, to share content. Und diese Idee gilt heute noch. Für die Nachrichten. Fast 80% davon wird zwischen den Ländern getauscht. Gleiches gilt für über 4000 Konzerte pro Jahr, und das über die Grenzen der EU weit hinaus. Hier gibt es gemeinsame Vereinbarungen darüber, diese zu "sharen". Das Gleiche gilt auch für Formate. Hierfür gibt es pro Jahr einmal in Berlin eine eigene Messe.
Es wird notwendig sein, diese Austausch-Prozesse einfacher zu machen und dafür klare Regelwerke zu schaffen. Wir sind in einem grossen Veränderungsprozess und der wird auch die nationalen Gewerke erfassen.
In der Online-Welt gibt es keine eigene europäische Gesellschaft, die sich wirklich dem Aufruf "Think Bigger" erfolgreich gestellt hat.
Die grössten Probleme wird es in den Bereichen "Sports" geben. Im Bereich "Fiction" wird es eher möglich sein.

— Marie Humeau (Advocacy Manager, EDRI)
Ein EDV-Nutzer kann Zugang zu diesen Programmen erhalten. Aber in der EU ist das durchaus noch ein Problem. Oft gelten die Rechte nur für ein Land und können nicht von einem anderen Land aus aufgerufen werden. Also müssen sie sich über einen VPN-Service anknüpfen, oder auf die "verbotenen" Adresse ausweichen. Es ist also not-wendig, dass ein solcher single market aufgebaut wird.
Wie kann netflix einen EU-Service aufbauen? Die EU-Direktive von 2001 hilft da nicht mehr weiter. Die EU muss an diesem Thema arbeiten.
Aber die User-Generated-Content-Angebote, was passiert mit diesen, wenn sie "verbotenes" Material neu mischen, sharen und verteilen?
Würde es eine Lösung geben, dann wäre sie schon gefunden worden.
Im Internet müssen Wege gefunden werden, dass ein demokratischer Zugang zu diesem Kanälen ermöglicht wird.

— Lorena Boix Alonso (Head of Unit, Converging media and content, DG CONNECT, Europäische Kommission)
Es gibt regelmässig Anfragen, ja, Beschwerden von Bürgern, die sich darüber beklagen, dass sie nicht die Chance haben, Programme aus anderen Ländern zu empfangen. Dieses Dilemma gilt auch für öffentlich-rechtliche Sender, selbst für die BBC.
Die EU kann nicht in die nationalen Regeln eingreifen. Und nicht eine Öffnung der Programme verlangen. Auch nicht von den Öffentlich-Rechtlichen Einrichtungen.
Ja, wir sind für des Duale System und wollen dies erhalten. In dem "Green Paper" wird die Zukunft der Öffentlich-Rechtlichen neu diskutiert. Haben diese Sender einen bevorzugten "Kanal" auch in der Internet-Welt?
2013 wurde "Licences for Europe" gestartet, mit sehr unterschiedlichen Reaktionen von den "Privaten", von den "Independent", ... 2014 werden diese Urheberrechts-Direktiven im Rahmen einer grossen öffentlichen Anhörung geprüft. Ergebnisse? Im Juni 2014.

Moderation

— Solana Larsen (Managing Editor, Global Voices Online)

Keynotes / Positionen

— Jens Redmer (Principal, New Products, Google)
Wenn die Nutzer das GLASS-Konzept wirklich annehmen, könne daraus etwas werden, was Android vor fünf Jahren auch angefangen hat zu sein.
We launch early, look for user-feedback and build better projects.
Die "Explorers" sind Leute, die das Produkt annehmen, verbessern ihm neue Werte und Möglichkeiten zuweisen. "These are the guy’s go play projects."

— Gil Rosen (VP New Media at Deutsche Telekom Innovation Labs)

My job is to make your job uncomfortable....
Now we are completely out of the comfort zone...
War früher ein Netflix-Nutzer mit zugesandten Medien
Nicht einmal 5 Jahre zurück begann der Big Ban.
— Video wurde der grosse Trigger für neue Anwendungen
— Keiner braucht mehr die Telko-Box um in die Haushalte zu gelangen
— Productivity verlangt einen immer kürzeren Produktzyklus
— Dem Video geschieht das Gleiche wie zuvor dem Telefongespräch
Worum es in Zukunft gehen wird: Content - Context - Community
Die Zukunft wird geprägt werden von der Ära eines "intuitive internet":
Da geschieht etwas und "es" geschieht und wird "socially accepted"

Das neue Telekom-Spiel lautet "Hero" und gibt den Leuten die Möglichkeiten ein "echter Held" zu sein.

Man Muss die Plattform bauen und das erste Produkt dafür starten.

Und das Beste, was passieren kann, ist, dass es Anwender gibt, die mit der Plattform machen, woran man selber nicht gedacht hat.

Die Positionen:
— Produkte müssen auf den Markt, bevor sie fertig sind
— Der Weg von der Idee zum Produkt ist so kurz, dass ein Tag reichen kann, um die Idee umzusetzen

Die grösste Herausforderungen in den nächsten 5 Jahren:
— the formfactor development and the internet (das Internet wird aus dem Bildschirm herausspringen. Das Internet wird nicht länger nur in dieser "Box" leben)
— es reicht keine grosse Technologie, solange sie nicht von dem Nutzer angenommen wird.

Moderation + Intro

— Uri Aviv (Leiter Utopia Festival)

16:00 Zypries

Anmerkungen

[1Diese Grafik wurde dem Blog-Beitrag aus "The Way I See It" vom 8. Februar 2014 von Mark Kolier entnommen. Sein Tenor: "Google isn’t being evil but maybe a bit greedy"

[2In der Lounge dagegen wird zum Mittag ein halbes mit Paste bestrichenes Brötchen zum Preis von 2 Euro verkauft.

[3Kurzthese:
Jahrzehnte irrten sich die Journalisten über ihr Geschäft. Sie dachten sie verkaufen Nachrichten. Dabei verkauften sie eine Gewohnheit. Man fühlte sich morgens schlecht ohne Kaffee, Zigarette und Zeitung. Doch nun stirbt diese Gewohnheit aus. Damit ändert sich das Handwerk für Journalisten radikal. Bei einem Gewohnheitspublikum ist das wichtigste Ziel, es nicht zu vertreiben. Vermeidet man grobe Fehler und zuviel Ärger, abonniert es bis zum Tod. Das heutige Publikum ist verwöhnter: Als Journalist tritt man gegen die gesamte Unterhaltungsindustrie des Netzes an: nicht nur gegen die besten Zeitungen, sondern auch gegen Social Media, Serien und Games. Und das, während das Kernprodukt, die Nachrichten, inflationär geworden ist, also wertlos. In diesem Markt funktioniert Nicht-Enttäuschung nicht mehr. Sondern es geht es um etwas sehr anderes: die Erweckung von Begeisterung. Ohne sie hat ein Artikel keine Chance, viral zu werden, ein Blatt keine Chance gelesen zu werden, geschweige denn gezahlt. Ein Abonnement ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr sondern ein Bekenntnis.

Beschreibung:
Die Frage ist, mit welcher Strategie man Journalismus macht, wenn die Nachrichten nicht mehr das Kerngeschäft sind. Und die jahrzehntelang eingeschliffenen Routinen des Geschäfts nicht mehr funktionieren, weil sie ein veraltetes Produkt hervorbringen. Eine erste bisher weitgehend ungenutzte Ressource ist: Stil. Erstens, weil die Komplexität der Gegenwart nicht ohne Raffinesse aufs Papier gebracht werden kann. Zweitens, weil eine Zeitung die Atmosphäre eines Clubs haben muss, zu dem Leute gehören wollen. Dazu wird in Informationsflut Haltung (nicht Meinung) eine gefragte Ware: Dinge wie Aufrichtigkeit, Klarheit, Freundlichkeit. Eine Zeitung muss ein Gegenüber sein fast wie ein Freund. Das ist, da Haltung kein Zustand, sondern Prozess ist, vor allem eine Frage des Managements – also der internen Debatte: Wohin wollen wir, wohin nicht, was tun wir, was nicht. Ohne Debatte kein Profil.

Kurz, es bleibt einem nichts erspart: Sowohl die Machart der einzelnen Artikel, als auch die Rolle des Journalisten wie auch die Architektur der Redaktion müssen neu gedacht werden.
So gesehen, könnte Journalismus im 21. Jahrhundert sogar Spass machen.

[4Das alles klingt gut und witzig, solange es NICHT stimmt, dass sich dieser Kollege für sein Engagement für die münchner Firma hat bezahlen lassen.


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