Sex and Rock’n Roll

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 16. Januar 2015 um 14 Uhr 06 Minuten

 

Udo

Über den 65. Geburtstag von Udo Lindenberg ist in diesen Tagen schon genug gesagt worden.

Wenngleich vergleichsweise wenig dazu, dass er aus seinem bisherigen Hotel-Domizil in Hamburg wegziehen will - oder wollte [1] - nachdem der Edelschuppen einer gründlichen Renovierung unterzogen worden war.

Aber was ist das alles im Vergleich zu einem Sofitel-Hotel in New York, wo für die Präsidenten-Suite Tagespreise von angeblich dreitausend Dollar auf- bzw. dann auch abgerufen werden. [2]

Da sind doch die Ausgaben in der Andrea-Doria-Nachfolge alles "Peanuts": Und dass in der Suite seines Berliner Hotels eine Zapfhahn zu finden ist, aus dem ständig gut gekühltes Bier entnommen werden kann ist doch ein "Nichts" - es sei denn man liest den an diesem Tag ebenfalls veröffentlichten Drogenbericht der Bundesregierung.

Punk? Ja. Aber keine Panik.

Da sind die elektronischen Gazetten schon deutlicher in ihrer Sprache.

Mädels

Auf irgendeinem der privaten Abendprogramme - war es RTL II - albern eine Reihe von in der "Szene" angeblich bekannten Mädchen herum, weil sie das erste Mal vor der Kamera moderieren oder in ein kaltes Wasserbecken springen sollen.

Und als der Weg von Rechner in den Raum führt, in dem eine solches Programm ohne weiteres Publikum vor sich hinschnattert, ist vor dem Ausschalten gerade noch eine der jungen Frauen im Bikini zu sehen und zu hören, dass sie sich wundere, dass es ihr trotz ihrer Top-Figur nicht gelungen sei, einen Freund zu haben.

Das läge, so ein anderes Mädel im off, sicherlich daran, dass sich die Männer nichts (zu)trauen würden. Und das schon gar nicht, wenn solche Attraktivität noch gepaart sei mit Intelligenz und einem deutlich ausgeprägten Selbstbehauptungswillen weiblicherseits...

DS-K

Bei AOL.de wird ein Link auf die Zeile "Strauss-Kahn-Haft" angeboten, worauf man auf eine Reihe von "Sponsored Links" stösst - wie zum Beispiel diesen: Alles zu Strauss Kahn Strauss Kahn bis zu -85%.

Arni

Während des Debakels in New York ist auch an der Westküste der Teufel los. Ebenfalls über AOL bekommen wir Zugang zu der folgenden Meldung auf Gala.de.

Maria Shriver gesteht, dass es ihr das Herz brach, als sie von der Affäre und dem unehelichen Kind ihres Mannes Arnold Schwarzenegger erfuhr.

Nachdem der ehemalige Gouverneur und Schauspieler jüngst nach 25 Ehejahren seine Trennung von Shriver angekündigt hatte, folgte nun die Enthüllung, dass er der Vater eines unehelichen Kindes ist - das Resultat einer Affäre mit einer einstigen Hausangestellten der Familie. Nun erklärt die betrogene Ehefrau, dass die Enthüllung ihr das Herz brach.

Carla

New York. Los Angeles, Paris... unter der Überschrift "Vive la France! ist in der gleichen Gazette von einem Interview der Frau des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy in "Le Parisien" die Rede, in dem sie preisgibt, dass sie noch nichts preisgeben dürfe - sondern erst in sechs Monaten.

Inzwischen - und zwar heute - ist es "amtlich", denn Sarko’s Vater "Pal" - was im Amerikanischen soviel wie "guter Freund" heissen würde - bestätigt: „Ich freu mich auf mein Enkelkind“ - und das ausgerechnet in der aktuellen Ausgabe der BILD-Zeitung. Was wiederum der Parisien zunächst ab 9:46 und dann erneut ab 13:27 seinem Online-Publikum vermeldet.

Wolf schreibt:

Wer Frankreich kennt, weiss, wie sehr dort das Private von dem Öffentlichen getrennt wird, so lange es dort nicht wirklich etwas zu suchen hat. Und wie umso entscheidender der "impact" einer solchen interdependenten Wirkung sein kann, wenn diese Grenze einmal durchlässig geworden ist.

Wer die USA kennt, weiss, wie sehr dort der proklamierte Gleichheitsgrundsatz gerade dann zur symbolischen Anwendung kommt, wenn dadurch - zumindest symbolisch - Schlimmeres kaschiert werden kann: zum Beispiel, dass am Tag der Verhaftung von DS-K die US-amerikanischen Staatsfinanzen die oberste noch zu vertretende Zahlungsgrenze erreicht hatten.

Und: Wer sich selbst kennt, der wird jetzt nicht damit beginnen wollen, Steine zu werfen. Nicht einmal zu spekulieren, ob es nicht doch einen noch höchst undurchsichtigen Zusammenhang zwischen den Lebens-Geschichten der beiden französischen Präsidentschaftskandidaten des Jahres 2012 gibt.

Aber: Nach dem einem Sänger-König wie Udo Lindenberg in Deutschland schon im 43. Lebensjahr ein Preis für sein Lebenswerk überreicht wurde, kann eine Sängerin in Paris - in eben dem gleichen Lebensalter - beweisen, dass sie die Quelle neuen Lebens sein mag.

Udo malt sich’s aus:

Würde man Udo heute um einen Kommentar zu solcherlei Ereignissen rund um seinen runden Geburtstag bitten: Er würde wahrscheinlich nur kurz über den Rand seiner Brille gucken und - ohne auch nur eines von tausend Worten zu verlieren - auf sein Bild Nr. 11 aus der Serie Nr. 1 seiner Likörelle verweisen:

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Nachtrag vom 18. Mai 2011 auf: MichelGurfinkiel.com

Il y a deux affaires Strauss-Kahn. L’américaine et la française.

Pour les Américains, c’est le sexe qui fait scandale. Pour les Français, l’argent. Les premiers l’accusent d’avoir violenté une chambrière du Sofitel de New-York. Les seconds lui reprochent d’avoir réservé, dans cet hôtel, une suite à trois mille dollars la nuit.

Strauss-Kahn nie les faits en ce qui concerne la jeune femme. Mais il a reconnu depuis longtemps qu’il aimait excessivement les femmes. Et il a déjà eu maille à partir avec la justice américaine pour une liaison avec l’une de ses subordonnées du FMI, une économiste hongroise. Même s’il est techniquement innocent dans l’affaire du Sofitel, il passe pour moralement coupable.

De même, il avait toutes les raisons, en tant que directeur du FMI, d’ancien ministre et de candidat à la présidence de la République, de descendre dans un hôtel cinq étoiles : on travaille mieux dans le confort que dans la gêne. Mais il est socialiste. Donc, en théorie, du parti des pauvres. « Le prince ne doit pas être pieux, mais faire comme s’il l’était », disait Nicolas Machiavel. Dans une France qui a fustigé un président de droite pour un dîner au Fouquet’s et deux jours de vacances sur le yacht de Vincent Bolloré, il n’était pas sage, pour le favori de la gauche, d’afficher son luxe. Quelques jours plus tôt, ne l’avait-on pas blâmé de rouler en Porsche (plutôt qu’en 2CV ou en Trabant, je présume) ? Il aurait du prendre l’avertissement en compte.

Il va de soi que Strauss-Kahn, désormais, est mort en tant que personnage public. Si les juges ou les jurés américains le condamnent dans l’affaire de la chambrière, il risque vingt-cinq ans de pénitencier. S’ils l’innocentent, ce ne sera qu’au terme d’un long procès : d’ici là, il n’aura pu ni rester à la tête du FMI, ni participer à la campagne présidentielle française. Mais surtout, DSK est idéologiquement mort. Dès qu’il prétendra, dans un débat ou un livre, se préoccuper du sort des « moins favorisés », on lui jettera les mots « Porsche » et « suite » à la figure.

Mais il va de soi, en outre, qu’il a joué avec cette mort, ou qu’il l’a provoquée. Au fond, il aura été, dans tous les sens du mot, notre Dom Juan : du personnage de Molière et de Mozart, il avait l’hybris physique, l’intelligence, l’insolence, l’incroyance. Et la pulsion suicidaire. On lui passait tout. Mais de même que le Dom Juan classique, au lieu de se contenter de jouir sans entraves, va à sa perte en invitant à dîner la statue du commandeur, Strauss-Kahn a défié une morale américaine qui lui paraissait aussi étriquée qu’hypocrite, en continuant à afficher, même après l’affaire de l’économiste du FMI, son exubérance amoureuse. Et défié les tabous français, en montrant son argent.

Anmerkungen

[1Das behauptet u.a. der Hotel-Blog von Markus Holz seit dem 17. Mai 2011 - und ruft damit die digitalen Fachnachrichten für Hotellerie und gehobene Gastronomie zu einer Gegendarstellung in der hottelling-Ausgabe vom gleichen Tag auf den Plan.

[2Unglaublich - aber wahr? - womit die Öffentlichkeit an "Informationen" seither überzogen wird: der Hinweis etwa, dass die Suite Nr. 2805/06 für DS-K zum Preis von 525 Dollar überlassen worden sei...


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