Die Zukunft von Buch, Fernsehen - und Kino

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 15. Januar 2015 um 23 Uhr 08 Minuten

 

An diesem Tag wurden gleich zwei wichtige Themen der Digitalisierung der Medien(-Distribution) diskutiert.

Auf Einladung des BITKOM - zum zweiten Mal - die Frage nach der Zukunft von IPTV [1].

Auf Einladung des Deutschen Börsenvereins die Frage nach der Zukunft des elektronischen Publizierens im Rahmen der AKEP Jahrestagung: E-Hype - was bleibt? ... uns übrig?.


Was kennzeichnet elektronisches Publizieren jenseits der Aufregung um digitale Medien? Wie können deutsche Verlage wirtschaftlich erfolgreich am Trend teilhaben? Helfen Vergleiche mit anderen Branchen und Ländern? Diese Fragen stehen im Zentrum der Jahrestagung des Arbeitskreises Elektronisches Publizieren (AKEP) im Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die am 17. und 18. Juni 2009 in Berlin stattfindet. "Die AKEP Jahrestagung ist die zentrale Fachveranstaltung der Spezialisten für elektronisches Publizieren. Hier kommen Verleger und Kollegen aus Dienstleistungsunternehmen ins Gespräch und erhalten Tipps aus der Praxis für ihre tägliche Arbeit", sagt Hans Huck-Blänsdorf, Sprecher des AKEP. Während des Treffens haben die Teilnehmer Gelegenheit, sich zum Generalthema der Tagung "E-Hype - was bleibt? ... uns übrig?" auf Vorträgen und in Workshops zu informieren. Am Abend findet die Verleihung des AKEP Award, des Innovationspreises des Börsenvereins, statt.

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Beide Veranstaltungen wurden besucht: am Vormittag die des Bitkom, am Nachmittag die des Börsenvereins - und am Folgetag die der Media Business Academy.

Die Idee, die dazu erstellten ausführlichen Tagungsberichte und Kommentare zu publizieren wurde aufgegeben - zugunsten einer Kommentierung auf Anfrage.

Dieses zumal deshalb, da am nachfolgenden Tag die Frage nach der Zukunft des Kinos [2] - ebenfalls in Berlin - zur Diskussion steht.

So wird es möglich sein, nicht nur die Entwicklung der einzelnen Branchen zu kommentieren, sondern diese zugleich und vor allem auf Parallelen und Unterschiede hin zu untersuchen.

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Hier eine Übersicht über das Programm dieses Tages:

10:00 Grußwort
 Dr. h.c. Karl-Peter Winters, Vorsitzender des Verleger-Ausschusses im Börsenverein des Deutschen Buchhandels

10:30 E-Hype in den USA – Die neue Welt der Medien?
Vortrag:
 Dr. Frank Sambeth (Verlagsgruppe Random House)

11:00 Jenseits des Hypes – Verlagserfolg im Social Web
Vortrag:
 Leander Wattig (content-press)

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11:30 Von Siegern lernen – Nintendo, Apple et al.: Inhalte und Produkte für mobile Plattformen
Podiumsdiskussion
 Dr. Thomas Völcker (HMH Interactive GmbH)
 Matthias Heubach (Heubach-Media GmbH)

13:30 2 parallele Workshops, moderiert von Mitgliedern des AKEP Sprecherkreises

Workshop 1a:
Workflow-Optimierung bei E-Books
Impuls:
 Dagmar Laging (Springer Verlag)
Moderation:
 Sigrid Lesch (Thieme Verlag)

Workshop 1b:
E-Welle USA – lessons learned
Impuls:
 Dr. Frank Sambeth (Verlagsgruppe Random House)
Moderation:
 Dr. Tilmann Michaletz (Cornelsen Verlag)

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15:15 2 parallele Workshops, moderiert von Mitgliedern des AKEP Sprecherkreises

Workshop 2a:
„Jetzt wird abgerechnet!“ – Bezahlsysteme in der Praxis
Moderation:
 Anna Metzner-Thiele (Verlag für Standesamtswesen)
und
 Jürgen Harth (Carl Hanser Verlag)

Workshop 2b:
Mobile Plattformen und Inhalte – aber richtig!
Moderation:
 Hans Huck-Blänsdorf (B.I. & F.A. Brockhaus AG)

17:15 Berichte aus den Workshops

18:00 Präsentation der Nominierungen für die AKEP Awards 2009 und den AKEP Junior Award 2009

20:00 Preisverleihung der AKEP Awards 2009 und des AKEP Junior Award 2009 (im Restaurant Theodor Tucher am Brandenburger Tor)

Nachtrag:

Am 19. Juni 2009 wird auf der 184. Hauptversammlung des Börsenvereins die folgende gemeinsame Resolution der deutschen Verleger und Buchhändler verabschiedet:

Die deutschen Verleger, Buchhändler und Zwischenbuchhändler teilen die im "Heidelberger Appell" ausgedrückte Sorge, dass der fortschreitende Verlust des Respekts vor geistigem Eigentum zu einer dramatischen Verschlechterung der Bedingungen für die Schöpfung und Verbreitung hochwertiger Bücher führt. Sie unterstützen den Widerstand wissenschaftlicher und literarischer Autoren gegen Tendenzen in der Politik, durch die mit dem geistigen Eigentum zugleich die Freiheit von Wissenschaft und Literatur mit Füßen getreten wird.

Die deutschen Verleger, Buchhändler und Zwischenbuchhändler appellieren an die Bundeskanzlerin, sich des Schutzes des geistigen Eigentums persönlich anzunehmen und ein Gesamtkonzept für die Weiterentwicklung des Urheberrechts vorzulegen. Damit sollte einerseits der Schutz geistigen Eigentums vor Internetpiraterie nachhaltig verbessert und andererseits verhindert werden, dass Beschränkungen des Urheberrechts und fehlgeleitete Open Access-Modelle unternehmerische Initiativen verdrängen. Ein Land, dessen Ressource geistig-schöpferische Leistungen sind, sollte international Vorreiter für den Schutz geistigen Eigentums im digitalen Zeitalter sein und sicherstellen, dass kreativ Tätigen die wirtschaftliche Grundlage erhalten bleibt.

Die deutsche Buchbranche bittet die Bundesregierung zudem, alles zu unternehmen, um das Google Book Settlement in der augenblicklichen Form zu verhindern. Der in den USA geplante Vergleich würde den millionenfachen dreisten Bruch von Urheberrechten durch Google belohnen und Autoren und Verlage ihres ureigenen Rechts berauben, über die Nutzung ihrer Werke selbst entscheiden zu können.

Berlin, den 19. Juni 2009