Bertelsmann PK: Vor- und Nachspiel

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 15. Januar 2015 um 22 Uhr 41 Minuten

 

Der zunächst für den 24. März 2009 vorbereitete und zuletzt mit dem Titel "No Go: Bertelsmann PK" überschriebene Beitrag wird nun mit dieser neuen Überschrift am Nachfolgetag der berliner Bilanzpressekonferenz eingestellt werden.

Es folgt der für den 24. März vorbereitete und dann nicht weiter ausgeführte Beitrag, ergänzt durch die Dokumentierung einiger Reaktionen auf diese Veranstaltung.

Allerdings wird in diesem Falle auf eine eigene Kommentierung der nun vorliegenden und zur Veröffentlichung freigegebenen Aussagen ganz bewusst verzichtet werden. Es soll jeder Anschein vermieden werden, dass aus einer "das-wird-noch-ein-Nachspiel-haben"- Haltung heraus ein falscher Zungenschlag in die eigene Kommentierung einfliessen könnte.

Veröffentlicht wird dagegen in den Anmerkungen ein Auszug aus der Korrespondenz mit der Pressestelle des Hauses. Deren Aufgabe sollte es doch sein, die Kommunikation mit dem Hause zu befördern - oder?

WS.


Heute findet in Berlin die Bilanz-Pressekonferenz des Hauses Bertelsmann statt.

Wer zur Vorbereitung dieser Veranstaltung sich mit Video-Clippings versorgen will, dem sei die Seite: TV-Footage-Seite anheim gestellt.

Zu einigen dieser Einspieler wurde ja bereits vor geraumer Zeit in "DaybyDay" Stellung genommen.

Da eine persönliche Teilnahme sowohl an dem vorabendlichen "get-together" als auch an der Pressekonferenz schriftlich und auf erneute Nachfrage erneut verweigert wurde [1], wird es in diesem Jahr auch keine weitere Berichterstattung / Kommentierung geben können.

Dass die hier im letzten Anschreiben angesprochenen Themen, insbesondere das BIFAB-Thema, durchaus auf der Tagesordnung stehen werden, zeigen die seit dem 20. März 2009 nun auch veröffentlichten Meldungen und Interviews, wie beispielsweise diese:

 "heise" vom 20. März 2009. "Schulbuchverlag Cornelsen übernimmt Duden & Co"

 "börsenblatt" vom 21. März 2009. "Interview [mit Alexander Bob]: Es sind Zeiten des Umbruchs."

Nochmals zur Erinnerung: warum dieses Thema heute mehr denn je von Interesse ist, dazu zur Erinnerung nochmal ein Artikel samt Super-Foto aus der
 "Welt" vom 17. Dezember 2008: "Kampf um Informationen
Brockhaus knickt vor Wikipedia und Google ein
" [2]
Die Frage, warum der Brockhaus bei arvato "gelandet" ist und wie man sich dort die Zukunft mit diesem Verlagsprodukt vorstellt, ist und bleibt unbeantwortet.


Nach der Pressekonferenz wird ein ausführliches Pressedossier Online bereitgestellt. Am "Tag danach" finden sich auf der Seite die folgenden "Bilder des Vorstands":
 Hartmut Ostrowski
Vorsitzender des Vorstands der Bertelsmann AG
7.74 MBs
 Hartmut Ostrowski
Vorsitzender des Vorstands der Bertelsmann AG
_ 8.2 MBs
 Hartmut Ostrowski
Vorsitzender des Vorstands der Bertelsmann AG
_ 993.43 KBs
 Hartmut Ostrowski
Vorsitzender des Vorstands der Bertelsmann AG
1.22 MBs
 Rolf Buch
Vorsitzender des Vorstands der Arvato AG
4.44 MBs
Markus Dohle
Chairman und CEO Random House
6.92 MBs
 Thomas Rabe
CFO der Bertelsmann AG
6.44 MBs
 Gerhard Zeiler
CEO, RTL Group
7.44 MBs

Nicht mit von der Partie - da derzeit (noch) nicht Mitglied des Vorstands, ist der ebenfalls schon auf dem Podium platzierte:
 Bernd Buchholz
Vorstandsvorsitzender der Gruner + Jahr AG.

 Zu Beginn der Videoaufzeichnung der PK gibt Thorsten Strauss - nach der Vorstellung der Mitglieder des Podiums - in seiner Eröffnungsmoderation bekannt: "Des weiteren ist es möglich für Journalisten, die nicht hier persönlich sind und das Ganze übers Internet verfolgen ihre Fragen einzureichen unter ’meine.fragen@bertelsmann.de’." [3]
Nach Beendigung der Sichtung der Aufzeichnung poppt ein Fragebogen auf, in dem es u.a. heisst:
5. Wie haben Sie von dieser Übertragung erfahren?
- Über www.bertelsmann.de
- Über Investor Relations
- Durch die Unternehmenskommunikation der Bertelsmann AG
- Durch Mundpropaganda
- Über andere Kanäle: _____

 Am 24.03.09 um 21:46 27 wird in Sevenload ein Interview mit Hartmut Ostrowski - "Wir sind nach wie vor Nummer Eins in Europa" "Im Moment geht es darum, das Kerngeschäft abzusichern." "Ich vertraue auf die Kraft der Organisation" - eingestellt. Am 25. März 2009 um 09:43 wird dieser Link in "DaybyDay" übernommen [4]. Zu diesem Zeitpunkt ist darauf auf 27 mal zugegriffen worden, ohne dass bis dato auch nur ein Kommentar eingefügt worden wäre.

Die etablierten Blätter sind mit ihren Online-Beiträge schon sehr viel eher im Netz vertreten:
 Die Süddeutsche (bereits um 12:25 Uhr): Zeichen aus dem "tiefen Tal". Topgehälter-Verzicht bei Bertelsmann

 Das Handelsblatt: Medienkonzern Bertelsmann verfehlt Gewinnziel deutlich

Anmerkungen

[1Siehe dazu folgenden Korrespondenz-Auszug:

Sehr geehrter Herr Dr. Siegert,

es bleibt leider dabei, dass Sie sich nicht zu unserer Bilanzpressekonferenz akkreditieren können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis und viele Grüße,

Andreas Grafemeyer

- Ursprüngliche Nachricht -
Von: IRIS Media [mailto:Berlin@IRIS-Media.com]
Gesendet: Freitag, 20. März 2009 12:41
An: Grafemeyer, Andreas, ZÖ
Betreff: Bilanz PK vom 24. 03. 2009

Sehr geehrter Andreas Grafemeyer,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

falls Sie sich doch noch entschliesen sollten, mich zumindest zur Teilnahme an der PK zu akkreditieren, hier die Themenfelder die mich interessieren:

 Verkauf von Empolis
 3D-Darstellungen aus Buchvorlagen
 Einkauf von Brockhaus und Perspektiven

Das ersten beiden Themen habe ich bislang noch nicht öffentlich kommentiert, das dritte im Verlauf der letzten Jahre gleich mehrmals.

Mit freundlichen Güssen

[gez.] Wolf Siegert

[2Interessant, wenn auch nicht repräsentativ ist die Online-Umfrage der "Welt" unter ihren Lesern.
Auf die Frage "Wo suchen Sie vor allem nach Wissenswertem? antworteten bis zum Montag, den 23. März 10:23 Uhr:
- 16% In einem gedruckten Lexikon wie dem Brockhaus
- 52% In freien Internet-Lexika
- 31% Ich google mir einfach was zusammen
- 1% Ich frage eine Person meines Vertrauens
.

[3Und was an der Kommunikation mit der Unternehmenskommunikation auszusetzen ist, das ist die Tasache, dass in keiner der vorliegenden schriftlichen "Ablehnungsbescheide" auf diese Alternative einer virtuellen Teilnahme hingewiesen wurde. Was darauf schliessen lässt, dass selbst diese Art der Teilnahme und Fragestellung offensichtlich nicht erwünscht war?

[4Mit Dank an Peter und seine netten Fragen, die sich nicht in Nettigkeiten verlieren


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