Akademie in Twinity

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 15. Januar 2015 um 22 Uhr 26 Minuten

 

0.

Da es sich bei der aktuellen im folgenden besprochenen Version 37861 von Twinity noch um eine Beta-Version handelt ist dieser Beitrag nicht als Meckerei, sondern als Verbesserungs-Vorschlag zu verstehen. Er bezieht sich auf Erfahrungen im Umgang mit dieser Version am 9. und 10. Februar 2009.


I.

Dabei sei angemerkt, dass es eigentlich die Absicht war, sich auf diesem Portal eine Veranstaltung im Rahmen der AKADEMIE BREAKS anzusehen, dass aber die Einrichtung dieser Seite und der Zugang zu dieser Veranstaltung so zeitaufwendig und zum Teil so genervt hat, dass es nicht gelungen ist, dieser Veranstaltung noch rechtzeitig beiwohnen zu können.

Stattdessen ist genau - und einmal mehr - das passiert, was genau nicht geschehen sollte, dass die "Nebensache", die Installation der Software und er intendierte Zugang zu Geschehen, eben diese "Hauptsache" vollständig in den Hintergrund gedrückt hat.

II.

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Geladen wird zunächst die bei der Eröffnung des Projektes fertiggestellte Version 3375.

Diese, einmal installiert und mit Mailadresse und Passwort freigeschaltet, verlangt nach der Erstinstallation nach einem "Patch".

Dieser lautet "3460".

Sobald dieser geladen ist wird ein neuer Patch verlang.

Dieser lautet "3471".

Und dann geht es so weiter und so weiter - mit:
"35313"
"36166"
"36577"
"36595"
"36868"
"37992"
"37861"

Nachdem diese Prozedur abgeschlossen ist, wird weiterhin nachgeladen:
"NVIDIA Game System Softwar 2.8.1".

Ist auch dieser Prozess abgeschlossen, sind weit über einhundert MB durch die DSL-Leitung ab- bzw. angesaugt worden. Will sagen: Wer kein DSL hat, hat so gut wie keine Chance, hier überhaupt mit dabei sein zu können.


III.

Ein weiteres Ausgrenzungskriterium ist der Rechner selber. Und wenn dieses System schon alle möglichen eigenständigen Funktionen auf dem Rechner des Anwenders zu installieren beginnt, sollte "man" vielleicht einmal vorher "nachsehen", auf was sich die neue Software da einlässt und ob der eigene Rechner damit A: kompatibel und B: geeinget ist.

Klar: jeder Betreiber möchte gerne mögichst viele Installationen vorzeigen und diesen Zahlen seinem Investor damit das Leben leichter machen können. Aber was nützt letztendlich eine Installation, die nicht auch zur Freude des Nutzers läuft?

Das Ergebnis, pro domo gesprochen: andere bereits im Rechner installierte Software wie das AVID-Videoschnittrogramm brauchen seit der Installation fast die doppelte Zeit, um in die Gänge zu kommen. Und auch der Internet Explorer von Mircosoft in der Version 7.0.5730.11 braucht auch erheblich länger als zuvor. [1]

Daher wird zunächst einmal der Rechner herunterfahren und geschaut, was sich nach einer Reinigung und einem Reset getan hat. Aber selbst danach im twinity-Wirkbetrieb die Last auf dem System immer noch so gross, dass es kaum möglich ist, parallel dazu dieses Online-Dossier mit ausreichender Bandbreite weiterführen zu können. [2]

Und: Das eigentlich zu besuchende Programmangebot ist inzwischen vorbei...

IV.
... aber wir geben nicht auf: Und: Siehe da:

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Die nächste Hürde ist der Start-Markt-Platz selber. Für die Berliner mag ja der Hackesche Markt nun DAS Szene-Login par excellance sein [3] aber, was stört ist, dass gerade an diesem Ort, an dem bis vor kurzem das Englische eine ungehörte Sprache war, dass ebenda heute eine Orientierung und Navigation gerade von hier aus nur und ausschliesslich noch in englischer / amerikanischer Sprache zu geschehen hat. [4]

Mag sein, dass auch solch ein Einwurf vielerseits als nebensächlich, ja als lächerlich gebrandmarkt werden wird. Sei’s drum. [5].

Die Tatsache, dass dieses Angebot nur in englischer Sprache platziert wird, bedeutet sogleich einen deutlichen Ausschluss von grossen Benutzergruppen in Berlin und Umgebung und zugleich den Einschluss einer potenziell weltweiten "Community" für die Berlin eine Metapher ist für ein Raum- und Stadt-Erlebnis, das sie real so noch gar nicht haben wahrnehmen können.

Ein solches "mixed setting" stellt eine ganz besondere aber auch durchaus reizvolle Herausforderung - wenn man sich ihr grundsätzlich gewachsen sieht.

V.

Wer also Twinity betritt wird nur auf Englisch begrüsst. Und wer nicht gleich ein Headset und ein Mikro angeschlossen hat, ist zunächst einmal auf die englischen Texte angewiesen, die einen in diese neue Welt einführen - und bei der Identitätsfindung im Netz helfen - soll.

Dabei, ist es bei der hier angenommenen Versuchsanordnung, in der es eigentlich "nur" darum geht, an einer angekündigten Veranstaltung teilzunehmen, ziemlich egal, wie man jetzt in dieser Welt selber aussieht - oder aussehen kann: Man will einfach nur an den Ort des Geschehens und dort als Beobachter dabei sein. Das ist die Hauptsache - zumindest aus der Sicht jener Person, die sich aufgrund das angekündigten Mehr-Wert-Versprechens sich dieser ganzen Prozedur unterzogen hat.

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Ganz praktisch gesagt: wenn vor dem Einloggen wie in diesem Fall die "Berlinale Talks live" als DER Aufmacher angekündigt werden, dann sollte bei der Option "Place to visit" nicht nur "Berlin" stehen, sondern meinetwegen "Berlin - Potdamer Platz" oder "Berlin- HomeBase" und daneben gerne auch eine Default-Einstellung mit Namen: "Berlin - Hackescher Markt".

Aktuell sind die auf den Veranstaltungsort HomeBase hinzielenden Hinweise weder gemappt noch in irgendeiner Weise inter-aktiv. Der Versuch, diese anzuklicken und dann darüber an den Ort geführt zu werden, misslingt. Stattdessen wird man nach "Berlin" "teleportiert" und steht dann da wie bestellt und nicht abgeholt: In einer absolut verkehrsberuhigten Zone, bei der weder ein Auto noch eine Strassenbahn vorbeikommt, sondern irgendwelche Leute herumstehen, von denen immer jemand dabei ist der oder die ein "twinity"-Logo auf dem T-Shirt trägt.

Aber es geschieht: Nicht. Irgendwann "sagt" dann der Typ, er man wohl selbst sein soll in Form einer Sprechblase: "Zzzz... Zzzz..." Und dann schaltet sich das ganze System irgendwann von alleine wieder ab.

Die eigentlich gesuchten "Berlinale Talks live!" - darunter hätte man sich eigentlich was anderes versprochen...

VI

Was tun?

Oben rechts im Monitorbild ist ein Feld zu sehen, in dem steht: "SEND FEEDBACK".

Genau das wird jetzt aktiviert, die eigene Mail-Adresse bekanntgegeben, aus den Auswahlmöglichkeiten der Text "Suggest an improvement" ausgwählt, als "Subjekt": "Berlinale Talks live" geschrieben und unter "Message" der Link auf diese Seite einkopiert.
Weiters wird ein "screenshot" mit angehängt und ein "Attachment" mit sogenannten "diagnostic information".
Soll’n "Sie" sie haben: Dann können die Betreiber selber sehen, mit wem und mit was sie es hier zu tun haben.
Und: Wir können im Gespräch bleiben und so beidseitig dazu beitragen, dass das Ziel nicht aus den Augen verloren wird: einen möglichst umkomplzierten Zugang zu den "Akademie Breaks" in der Home Base Lounge" zu erhalten.

Der unter "Message" eingegebene Text lautet:

Dear Friends and Colleagues...
habe mir mehrere Stunden Zeit genommen - und das mitten im Berlinale-Trubel - um das DigiDays-Angbot ganz praktisch zu testen.
Was dabei bislang rausgekommen ist kann man jetzt nachlesen unter
http://www.iris-media.info/spip.php?article2673
Fortsetzung folgt - hoffentlich bald.
Mit den besten Gruessen!
[gez.] Wolf Siegert

Als die Mail abgeschickt wird, gibt es ein Fenster zu sehen, in dem die Info steht: "Collecting system information". Der - sehr nach einer Ajax-Anwendung aussehende - Prozess dauert länger als eine Minute [sic!].
Dann kommt die Info: "uplodading feedback." [6]
Und dann die Message: "Feedback has been sent, database ID:"

VII

Zweiter Tag. Eine Antwort aus der "Zentrale" ist bislang nicht eingetroffen.

Aber es findet eine weitere Veranstaltung statt, als wird "auf eigene Faust" ein neuer Versuch gestartet.

Im Gegensatz zum gestrigen Tag sind die Figuren mit dem "Twinity"-Logo auf dem T-Shirt beredter als gestern: "Hi. Wolf".
Na, immerhin: SL-erprobt wird der Gruss beantwortet und gefragt, wie man von hier aus zur Homebase Lounge komme.
Man solle auf die Weltkugel klicken und den gesuchten Begriff eingeben.
Gesagt, getan: Das Ergebnis ist negativ.

Daran ändert auch die freundliche Nachfrage nichts, ob denn diese "Location" nun gefunden worden wäre.
Immerhin; auf den Hinweis, dass die Suche extrem langsam und schwerfällig sei, ist als Antwort zu lesen "Wir arbeiten dran."

Was tun?

Nachdem auf den Begriff "Home Base Berlin" keine Treffer vermeldet wurden, wird nochmmals der Begriff so eingegeben, wie er im gedruckten Programm der Veransaltung zu finden ist: "HOMEBASE BERLIN".

Das Ergebnis - um es kurz zu machen - ist der Zusammenbruch der Online-Verbindung und dann des gesamten Systems.

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Für eine Sekunde oder so gibt es noch ein Aufblinken der Meldung "twinity crushed unexpectedly" zu lesen.

VIII

Ein letzter Versuch:
Laden, Mail-Adresse eingeben, Passwort eingeben.

Das Ergebnis sah so aus:

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"user crushed unexpectedly" WS.

IX

Nachtrag: auf der DigiDays-Mittwochsveranstaltung vom 11. Februar 2009 der HomeBase daher lieber persönlich anwesend. Das was war auch gut so. Zumal in der Fragerunde die erste Frage von einem Teilnehmer kam, der sich das Ganze in Twinity angesehen hatte. Was als als Beweis gelten mag, dass "Es" funktioniert haben mag.

Es wäre spannend zu erfahren, ob diese nun auch im Nachherein nochmals als Doku eigesehen werde könnte.

x

Also ein letztes Mal auf der Einstiegsseite.
Dieses Mal wird zunächst der Patch 37953 nachgeladen.
Danach wird beim Anklicken der Welt-Kugel eine Liste mit den Favoriten-Seiten aufgeschlagen.

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Das ist hilfreich, versperrt allerdings den Sicht- und Dialogkontakt zu den anderen am Hackeschen Markt anwesenden Personen.
Allein, die Home-Base ist auf dieser Favoriten-Seite ebenfalls nicht zu finden.
Der Versuch, stattdessen im Sony-Center zu "landen" funktioniert ein erstes Mal, führt sodann aber an einen weiteren Ort, der ohne aktives Dazutun auftaucht.

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Wollte uns hier ein nicht erkennbarer Makler schon ein "neues" schon verfügbares Laden-Büro vorschlagen, da unsere aktuellen Favoriten-Plätze, Charlottenburg und Tempelhof, in der Twinitiy-Stadt-Landschaft noch nicht erfasst worden sind?
Also werden wir unsere Berlinale-Fotos, auch die von der in Twinitiy offensichtlich übertragenen Session, lieber hier in DaybyDay ein- und den interessieten Nutzern auch gerne zur privaten Nutzung oder gegen Gebühr zur öffentlichen Nutzung zur Verfügung stellen.

Anmerkungen

[1Und dabei ist der Rechner ausreichend schnell getaktet und verfügt mit 1 GigaByte Rambus DRAM über ausreichend Speicherkapazität - auch wenn dieser Hersteller mit seinem Kozept - vor wenigen Jahren noch THE state of the art in der Welt der elektronischen Grafik-Verarbeitung - heute aus kostengründen mehr oder weniger vollständig aus den Rechnersystemen wieder verschwunden ist.

[2Auf der Home-Site ist unten links zu lesen:
" ’DigiDays’ and ’Akademie Breaks’ live Join the live events at the HomeBase ", aber der dem Wort "Home Base" hinterlegte Link "twinity:%20-sid%13774" lässt sich - wegen der hohen Last? - nicht aktivieren.

[3genau hier um die Ecke wurde ja auch vor wenigen Tagen erst das G1-Handy von T-Mobile vorgestellt...

[4Dabei findet sich ja an eben dieser Ecke gleich eine grosse Sprachschule, die sich doch hier prächtigst in Szene setzen könnte - sic!

[5Die "Einstürzenden Neubauten" sind in ihrer vordergründgigen Widersprüchlichkeit auch zu einer Metapher im Musikgeschäft für etwas geworden, was eigentlich "unerhört" ist und dennoch irgendwann wahrgenommen wird. Sie tauchen immer da auf, wo Neues ohne ein solides historisches Fundament hat aufgebaut werden sollen. Das gilt auch dann, wenn diejenigen, die noch die Amerikaner und Engländer als Besatzungsmächte Berlins kennengelernt haben, derzeit nicht die wirkliche Twinity-Zielgruppe sind. Denn wer in diesem Geschäft auf Dauer Erfolg haben will, muss auch rechzeitig über die Breitenwirkung seines Anbebotes nachdenken. Und das umso mehr, je dünner die Membran zur realen Stadt ist.

[6Welche Daten aus den Innereien des eigenen Rechners - oder gar Netzwerkes - nun wirklich übertragen wurden, bekommt der Nutzer nicht zu Gesicht.


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