Schon bei der Vorbereitung der NAB wurde deutlich, dass die Digitalisierung der Distribution auch in den USA eines der wichtigsten Themen sein wird. Da passt es gut, wenn unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung in Berlin bereits umgesetzt wird, was in den USA noch "in statu nascendi" ist.
"You’r far ahead, guys!", so der Grundtenor hier in Las Vegas. Es wird mit grossem Interesse verfolgt, dass nach der Um- und Abschaltung der Terrestrik in Berlin nun auch Vergleichbares im Satelliten-Bereich angestrebt wird.
Zumindest ist seit der Nacht vom 15. auf den 16. April, 2.00 Uhr auf eine digitale Satellitenverbreitung umgestellt worden. Danach ist das RBB [1]- Fernsehprogramm nun digital als DVB-S-Signal über den ASTRA- Satellitentransponder 85 zu empfangen [2].
Diese Entscheidung basiert laut Auskunft der RBB Pressestelle vom 8. April auf einer gemeinsam mit der Gesellschaft zu Förderung der Rundfunkversorgung mbH
GARV
in Auftrag gegebenen Meinungsumfrage, wonach in Berlin zur Zeit (nur) noch 77.000 Haushalte ihre Programme ausschließlich über analoge Satellitenkanäle empfangen.
[3]
Allerdings sei für den "Umstieg" in Berlin ausreichend Sorge getragen:
– es besteht die Möglichkeit einer kostengünstigen Umstellung auf digitalen Satelliten-Empfang (DVB-S): durch den Austausch des analogen Satellitenempfängers gegen ein digitales Empfangsgerät und des Low Noise Blockkonverters
(LNB) an der Satellitenantenne gegen ein digitaltaugliches Modell
– Zur Illustration kann man sich das Ganze über ein Anleitungsvideo unter dem Titel:
"Analog war gestern"
auch im Internet angesehen
– Ein Empfang ist in Berlin und Potsdam auch über Antenne (DVB-T) möglich. ARD Digital verbreitet seine Programme kostenfrei und unverschlüsselt.
– Eine weitere Alternative ist schliesslich der analoge und / oder digitale Empfang per Kabel.
Das Ganze ist der Beginn des nächsten Kapitels einer Migrationsstrategie, die gemäss der Absichtserklärung der Öffentlich-Rechltichen Sender dazu führen soll, bis zur Funkausstellung im September 2005 alle RBB- und ARD- Hörfunkprogramme digital über Satellit (DVB-S) auszustrahlen.
Das Ziel: Bis spätestens 2010 soll die analoge Rundfunk-Ausstrahlung in Deutschland auf den Verbreitungswegen Antenne, Kabel und Satellit durch die digitale Verbreitung von Hörfunk und Fernsehen abgelöst werden. Die Rahmenbedingungen dafür soll die "Initiative Digitaler Rundfunk im 21. Jahrhundert"
IDR
schaffen. Sie wurde 1999 von der Bundesregierung mit Unterstützung der Länder initiiert.