- Die Aufzeichnungen und O-Töne der Veranstaltung vom 31. Oktober 2024 werden aufgrund besonderer Umstände erst morgen an dieser Stelle zusammengefasst und vorgestellt.
- Heute steht hier ein Erfahrungsbericht von der Hin- und vor allem von der Rückreise: Berlin -> Ludwigshafen -> Berlin im Mittelpunkt. Und das ohne eine vorangegangene Kontaktaufnahme mit der Pressestelle des Konzerns, nachdem die letzten beiden Anschreiben im Rahmen der Vorbereitungen der Zugreise von Berlin nach Paris am 16. Dezember - Siehe Berlin <-> Paris: der Vorverkauf beginnt - bis dato unbeantwortet geblieben sind [2].
- Dieser Beitrag entsteht zunächst in der Nacht vom Donnerstag, den 31. Oktober, auf den 1. November 2024. Und wird im Verlauf dieser Erzählung im Post-Scriptum um weitere Einträge erweitert.
I.
Vor wenigen Stunden noch als Gast der Staatskanzlei und der Landesmedienanstalt von Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen. Und jetzt, anstatt wieder in Berlin, gestrandet im Intercity Hotel in Darmstadt.
Unglaublich, aber wahr: nach dem Ausfall eines Regionalzuges ab Ludwigshafen (Hbf) um 17:55 Uhr nach Frankfurt Main (Hbf), hat es die Bahn nicht vermocht, bis Mitternacht eine Alternative anzubieten und bereitzustellen, um noch am selben Abend oder in der Nacht nach Berlin zurückkehren zu können.
II.
Das Bittere: schon im Verlauf der Anreise von Berlin nach Ludwigshafen war der ab Frankfurt Main im Fahrplan avisierte Regionalzug SE 14 (12217) ersatzlos ausgefallen. Davon erfahren erst in dem Moment, als der beim Mobilitätsdienst vorbestellte Rollstuhl mit dem Autor als Reisenden an ein ganz anderes Gleis geschoben wurde: Damit dort gerade noch im letzten Moment ein Regionalzug in Richtung Mannheim erreicht werden konnte. Dort angekommen, so hiess es, wolle man dann einen weiteren Umstieg in die S-Bahn nach Ludwigshafen organisieren.
Im Verlauf eines Telefonats auf dem Weg nach Mannheim hatte sich aber dankenswerterweise der Gastgeber anerboten, von LU aus mit dem Wagen ‚über die Brück‘ zu kommen, um so weitere Unpässlichkeiten zu vermeiden. Danke!
III.
Nachdem zum Mittag schon bei der Anreise die Regionalbahn ausgefallen war, geschah das Gleiche auch beim Antritt der Rückreise in der entgegengesetzten Richtung. Dieser Ausfall des Zuges SE 14 (12228) wurde aber erst dann per Lautsprecher den am Bahnsteig Wartenden bekannt gegeben, als die vorgesehene Abfahrtzeit schon lange überschritten war.
Im Reisezentrum LU Hbf stellt sich heraus, dass die für diesen Zeitpunkt angemeldete Abreise in deren System überhaupt nicht eingetragen war. Mehr noch, der Reisende wurde zunächst mit dem Vorwurf konfrontiert, warum er sich am Mittag bei seiner Ankunft nicht vorgestellt habe.
Es gelingt schliesslich nach Vorlage aller sicherheitshalber vor der Abreise ausgedruckter Dokumente alles aufzuklären. Und nach einer Lösung zu suchen, wie nun doch eine Abreise ab LU möglich werden kann - die dann schlussendlich auch samt persönlicher Begleitung an einem ganz anderen Teil des Bahnhofs umgesetzt werden konnte. Auch hier, nochmals, "Danke"!
IV.
Machen wir den Bericht - jenseits aller nachfolgenden Torturen durch weitere lange Gehwege und windkalten Bahnsteigen - so kurz als möglich.
Also: Statt einer Abfahrt Richtung Frankfurt Main ab Ludwigshafen nach einem längeren Fussweg mit ups & downs ans S-Bahn Gleis für einen Zug nach Mannheim gebracht. Dort angekommen, das ’totale’ Chaos: Von einem Gleis auf’s andere geschickt, mit immer wieder neuen Wartezeiten für andere Züge ...
... schlussendlich von nunmehr zwei MitarbeiterInnen ins Reisezentrum ’verschleppt’, nachdem zuvor auf Eigeninitiative telefonisch auch der Mobilitätsdienst in Berlin eingeschaltet worden war, der sich aber zunächst nicht in der Lage sah, noch mögliche Alternativen auch zu buchen.
Frankfurt als ‚Hub’ nach Berlin war inzwischen unrealistisch geworden, da die Züge in diese Richtung durch das Sperren der Ried-Bahn zu viel zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen würden. Die letzte angebotene Alternative wäre ein Zug nach Hannover gewesen – allerdings ohne dann auch mitzuteilen, dass nach der Ankunft um Mitternacht eine Weiterfahrt erst nach zwei Uhr morgens möglich gewesen wäre…
... im Reisezentrum Mannheim wird nach Frankfurt am Main Darmstadt als Alternative ausgesucht, da von dort aus der ICE 2400 als Nachtzug bis Berlin fahren würde…
... peinlich nur, dass der Regionalzug RE 15332 ab Mannheim bis dorthin eine solche Verspätung einfährt, dass auch diese letzte noch mögliche Alternative nicht mehr umgesetzt werden kann.
V.
Wer sich wirklich dieses Falls – um nicht zu sagen, dieses Skandals – annehmen will, ihr oder ihm werden gerne alle Details in einem gesondert zu erstellenden Dossier übermittelt [3]. Aber es sollte hier der LeserInnenschaft im Detail erspart bleiben, zu erfahren, was alles passieren kann – oder auch eben nicht geschieht - um ein solch niederschmetterndes Ergebnis zuwege zu bringen.
Und zugleich sei klipp und klar, kurz und knapp, zu Protokoll gebracht: An allen drei bislang benannten Standorten haben sich die MitarbeiterInnen – inklusive der Azubis – mit einem hohen professionellen wie persönlichen Einsatz bemüht, noch eine Lösung zu finden, das Beste aus der Situation zu machen. Aber nachdem weder von Ludwigshafen noch von Mannheim aus eine Rückfahrt organisiert werden konnte, schickte das Team den Autor dieser Zeilen nach Darmstadt, um von dort aus den Nachtzug nach Berlin zu erreichen. Was, wie schon berichtet, ebenfalls misslang. Sodass sich das wirklich lobenswert agierende Team in Darmstadt nur noch entschuldigen konnte und anbot, eine Übernachtung im Intercity-Hotel zu arrangieren.
VI.
Ja, es fällt schwer, angesichts einer solchen Akkumulation von Widrigkeiten noch den klaren Kopf zu behalten, den Umständen ruhig und gelassen entgegenzusehen und mit ebendieser Haltung aufzuschreiben. Dabei halfen aber die offenen Gespräche mit dem betreuenden Personal, bei dem alsbald und immer wieder erneut klar wird, dass es sich hier weder um einen Einzel- noch einen Ausnahmefall handelt. Aber nein, das stimmt nicht ganz: Einer der Helfer ("ich bin hier schon sieben Jahre dabei, weil wir hier ein solch gutes Team mit einem guten Chef haben") erklärt, dass er eine so krasse Anfrage zu einem so späten Zeitpunkt bislang bislang nicht erhalten habe.
VII.
Das Personal am Bahnhof hat jetzt Feierabend und es gibt auch dort keinen Aufenthaltsraum für gestrandete Fahrgäste. Also ab in die Lounge des Intercity-Hotels. Dort wird zunächst einmal versucht, nochmals über den aktuellen Stand der Lage nachzudenken und die verschiedenen Alternativen in Erwägung zu ziehen. In dem noch am Bahnhof ausgedruckten Papier mit den nächsten Reisemöglichkeiten lautet eine: OBB nightjet nach Berlin ab 0:33 Uhr, Gleis 5. Und: Die Entscheidung fällt zugunsten dieser Möglichkeit. Nach einer Ruhe- und Selbstverpflegungs-Pause in der Lobby - auch hier ein "Dankeschön" für die freundliche Betreuung - also um Mitternacht wieder auf dem Weg zurück zum Bahnhof. Dort hat inzwischen die Polizei die Aufgaben des Bahnhofspersonals übernommen und weist den Weg.
VIII.
Nach der Ankunft und dem Besteigen des Zuges stellt sich heraus, dass es keine Möglichkeiten gibt, weder den Schlaf- noch den Liegewagen zu nutzen. Und so wird die Nacht sitzend im Großraumwagen verbracht...