Das Wer-die-Wahl-hat-Sonntags-Bild

VON Dr. Wolf SiegertZUM Sonntag Letzte Bearbeitung: 13. Februar 2024 um 12 Uhr 39 Minutenzum Post-Scriptum

 

Hier geht’s rein, bei der Investitionsbank Berlin, IBB:

Dort liegt der Stimmzettel mit den zwei Wahlmöglichkeiten:

file:///C:/Users/admin/Downloads/musterstimmzettel-2024-charlottenburg-wilmersdorf-80_pdf.pdf

Am Abend gibt es noch keine Ergebnisse, ausser, dass die Wahlbeteiligung bei über 55% gelegen haben wird:

P.S.

Hier die vorläufigen Ergebnisse der Teilwiederholung der Wahl zum 20. Deutschen Bundestag am Sonntag, dem 11. Februar 2024 in Berlin (Hauptwahl vom 26.09.2021).

Gebiet, Gewählte/r | Partei | Anteil :
75 - Berlin-Mitte Steinmüller, Hanna GRÜNE 30,6 %
76 - Berlin-Pankow Gelbhaar, Stefan GRÜNE 26,8 %
77 - Berlin-Reinickendorf Grütters, Monika CDU 29,5 %
78 - Berlin-Spandau – Charlottenburg Nord Kleebank, Helmut SPD 32,6 %
79 - Berlin-Steglitz-Zehlendorf Heilmann, Thomas CDU 28,6 %
80 - Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf Müller, Michael SPD 25,6 %
81 - Berlin-Tempelhof-Schöneberg Kühnert, Kevin SPD 26,7 %
82 - Berlin-Neukölln Demir, Hakan SPD 25,8 %
83 - Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost Bayram, Canan GRÜNE 37,8 %
84 - Berlin-Treptow-Köpenick Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 35,4 %
85 - Berlin-Marzahn-Hellersdorf Czaja, Mario CDU 29,7 %
86 - Berlin-Lichtenberg Dr. Lötzsch, Gesine DIE LINKE 25,8 %

Hier weitere Hintergründe zur Wiederholungswahl in Berlin. Ampelparteien verlieren leicht, CDU und AfD legen zu.
Das DlF-"Deutschland heute"- Gespräch von Claudia Hennen mit Frau van Laak, ebenfalls vom 12. Februar 2024: "Teilwiederholung Bundestagswahl – Geringe Beteiligung, wenige verlorene Mandate" wurde zwar aufgezeichnet, aber bislang vom Sender noch nicht freigegeben.

Aus den Pressestimmen des Folgetages, Dienstag, den 13. Februar 2024, wird in der Presseschau des Deutschlandfunks wie folgt vorgelesen:

ZEIT ONLINEbilanziert: „Mit der Wahl endet in der Hauptstadt eine fast zweieinhalbjährige Reparatur- und Aufräumaktion. Seit September 2021 waren Gerichte, Behörden, Druckereien, Politiker und nicht zuletzt Bürgerinnen und Bürger damit beschäftigt, die Folgen der damaligen Wahlpannen zu beseitigen. Das Wichtigste ist deshalb, dass sowohl die jetzige Teilwiederholung der Bundestagswahl als auch die Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl vor einem Jahr gelungen ist. Der Rechtsstaat hat bewiesen, dass er auch mit verkorksten Wahlen umgehen kann, und Berlin hat bewiesen, dass es mit der Organisation dieser wichtigsten aller demokratischen Handlungen doch nicht überfordert ist“, urteilt ZEIT ONLINE.

Die FRANKFURTER RUNDSCHAU befindet: „Die Nachwahl in der Hauptstadt hat die erwartete Klatsche für die SPD und leichte Verluste für Grüne und Linke mit sich gebracht, Stimmengewinne bei der CDU – und ein kräftiges Plus für die AfD. Wenn das trotz aller Enthüllungen über die Rechtsaußen-Partei und aller Demonstrationen gegen sie sogar in der notorisch linken Hauptstadt der Fall ist, dann darf man für die nächsten Urnengänge wohl auch nichts Besseres erhoffen.“

Die TAGESZEITUNGunterstreicht: „Regelrecht gruselig wird es beim Blick in die Wahllokale am Ostberliner Stadtrand. In vielen Wahlbezirken liegt die AfD deutlich über 30 Prozent, in manchen Plattenbausiedlungen knackt sie die 50-Prozent-Marke. Erschreckend klar wird, dass die Deportationsfantasien der AfD Wähler:innen letztlich sogar anzuziehen scheinen. Zumindest hält es sie nicht davon ab, ihr die Stimme zu geben – ebenso wenig wie die bundesweit anhaltenden Proteste gegen rechts“, folgert die TAZ.

Die Berliner Nachwahl sollte eine weitere Mahnung für die Ampel-Koalition sein, notiert das HAMBURGER ABENDBLATT: „Auch wenn sie zu Recht auf das Versagen der Kanzlerin Angela Merkel und die bösen Zeitläufte verweisen kann, der Wähler ist weniger verständnisvoll: Er wird diese Regierung abwählen, wenn sich nicht bald etwas ändert. Die FDP, die ohnehin am Abgrund steht, hat nun eine wirtschaftsfreundliche Politik mit mehr als zwei Jahren Verzögerung für sich entdeckt. Bei Olaf Scholz, in Hamburg als wirtschaftsnaher Bürgermeister gefeiert, steht dieser Wandel noch aus. Je länger er wartet, desto größer wird der Handlungsdruck. Ohne eine Agenda 2030 wird es bald nicht mehr gehen“, prognostiziert das HAMBURGER ABENDBLATT.

„Verloren hat die Hauptstadt als Ganzes“, hält der TAGESSPIEGEL aus Berlin fest und führt aus: „Weil vier Berliner Parlamentarier:innen den Bundestag verlassen müssen, sinkt die Repräsentanz der Hauptstadt im Parlament. Ihre Sitze werden durch Kandidierende aus Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen besetzt, die damit – nach ihrer Niederlage bei der regulären Wahl 2021 – im Leben nicht mehr gerechnet hatten. Berlin hat mit der abseits der niedrigen Wahlbeteiligung erfolgreichen Teilwiederholung der Bundestagswahl einen Schaden geheilt – und einen anderen erlitten.“

„Berlin hat gewählt, und das ist auch das Beste, was man über die Wahl am Sonntag sagen kann“, ist die Meinung der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. „Es führte kein Weg daran vorbei, die Berliner erneut abstimmen zu lassen, die Fehler der Wahlen von 2021 mussten behoben werden. Doch mehr als die bessere von zwei schlechten Lösungen war das nicht. Die Lehre aus diesem Wahlmarathon ist deshalb sehr simpel: So etwas sollte nicht noch einmal passieren. Alles andere ist Gift in diesen fragilen Zeiten.“