Alle hier in Titel genannten Orte sind aus eigener Erfahrung gut bekannt. Und dabei gilt das Wort der "Er-fahrung" in seinem doppelten Wortsinn. Die ersten Durchquerungen der USA fand im Auftrag der Autoverleihfirma Alamo vor gut und gerne fünfzig Jahren statt (sic!).
In einem Anfang des Jahres für 2021 entwickelten Projekt Revisiting Democracy (D) war eine weitere Reise durch die USA geplant, die in diesem Jahr mit einem Team auf Motorrädern und einem begleitenden Pick-up hätte durchführt werden sollen, nun aber nicht wird durchgeführt werden können...
Also ein Grund mehr, sich an dem virtuellen Reisekonzept der Bundeszentrale für Politische Bildung durch die USA zu beteiligen, die und unter dem Titel: Aktion Go West im Netz publiziert wird.
Alle Videos sind auf diesem YouTube (DE) - Kanal
versammelt.
Eröffnet wird der Reigen mit einer Erklärung des US-Korrespondenten Thilo Kössler, der ausführt:
"Ich hab’ das Gefühl, dass zuhause bei Euch noch gar nicht so richtig angekommen ist, wie gefährdet die amerikanische Demokratie tatsächlich ist. Sie ist sehr gefährdet. Es steht wirklich Spitz auf Knopf. Das ist eine absolute Schicksalswahl."
Und dann im Live-Gespräch die (nun wieder) Büroleiterin der Deutschen Welle in Washington DC. Ines Pohl:
Zum Ende des ersten Tages dieser Film über eine bevorstehende Reise:
I Am Not Your Negro "auf der Seite der bpb in der Mediathek."
Zu Beginn dieses Tages stehen die Zeitungen in der Verpflichtung, "tagesaktuell" über ein Ereignis zu berichten, dessen Folge sie noch nicht vorhersehen können. Umso interessanter ist es, Ihnen einen Moment lang zu Beginn und zum Ende dieses Tages zuzuhören:
ARMAN MELI, Teheran:
„Die Menschen leben im Iran unter schwierigen Bedingungen. Die Händler auf den Märkten sind sich sicher: Gewinnt Trump, wird alles wieder teurer und mit Biden im Weißen Haus werden die Preise fallen. Wie aber der Oberste Führer der Revolution in seiner Ansprache gestern sagte: Es spielt keine Rolle, ob Trump oder Biden gewählt werden. Die amerikanische Außenpolitik ist langfristig angelegt. Der nächste Präsident wird diese Politik fortführen“
DAGSAVISEN, Oslo:
„Die vielen im Voraus abgegebenen Stimmen und Briefwahlstimmen machen das Terrain unübersichtlich und sorgen für überraschende Wendungen. Besonders die siegessicheren Demokraten sind frustriert, nachdem die Hoffnungen in mehreren Bundesstaaten wie Florida und Ohio über Nacht zerstoben sind. Knappe Ergebnisse dürften vor Gericht und am Ende vor dem Supreme Court landen. Trump hat heute Nacht via Twitter erneut vor Wahlbetrug gewarnt. Damit stellt er einen eventuellen Sieg Bidens in Frage und stachelt zu Unruhen an. Diese Wahlnacht ist schlimmer gelaufen als befürchtet“
GAZETA WYBORCZ, Warschau:
„Wenn es auf ein Unentschieden hinausläuft, steht Amerika möglicherweise vor sehr turbulenten Tagen“, befürchtet die polnische „Beide Wahlkampteams haben Armeen von Anwälten, die die geringsten Unregelmäßigkeiten in den Bundesstaaten auf die Tagesordnung heben werden. Die Republikaner bereiten sich seit langem darauf vor, die per Briefwahl abgegebenen Stimmen in Frage zu stellen.“
THE HILL, Washington D.C.:
„Zwischen Präsident Trump und dem Kandidaten der Demokraten, Biden, entwickelt sich in den einzelnen Bundesstaaten ein erbittertes Wettrennen, das darauf hindeutet, dass die Auszählung der Stimmen noch Tage dauern wird. Wenn Biden in Michigan, Wisconsin und Pennsylvania siegt, wird er wahrscheinlich der nächste Präsident. Doch Trump, der in den letzten Wochen des Wahlkampfes immer wieder in die umkämpften Staaten reiste, übertrifft die Umfragen. Das Rennen ist zu diesem Zeitpunkt so eng, dass Analysten Szenarien durchspielen, bei denen nur eine Handvoll Wählerstimmen den Ausschlag in die eine oder andere Richtung geben“
JIEFANG RIBAO, Schanghai:
„Wie werden die Bürger reagieren, wenn Trump die Auszählung der Briefwahlstimmen stoppen lässt und vor den Obersten Gerichtshof zieht? Dort gibt es mehr konservative als liberale Richter.“
NEW YORK TIMES:
„Trotz all des Dramas, der Angst, der Feindseligkeit und der Furcht, die diese Wahl mit sich brachte, hat sie auch viele Beispiele patriotischer Freiwilligenarbeit gezeigt. So umstritten, beängstigend und möglicherweise gewalttätig diese Abstimmung auch ausfallen mag, die Amerikaner kämpfen für die Zukunft eines Landes, für das es sich lohnt zu kämpfen. Darin sind wir uns alle einig. Die Wähler sind in Rekordzahlen erschienen. Freiwillige sorgen dafür, dass ihre Stimmen schnell und korrekt ausgezählt werden. Sie helfen den Wählern, soziale Distanz zu wahren, desinfizieren Stifte und verteilen die kultigen ‚I Voted‘-Aufkleber. Zehntausende junger Menschen haben sich freiwillig als Wahlhelfer zur Verfügung gestellt, um die Senioren zu ersetzen, die diese Rolle normalerweise ausfüllen, sich dabei aber inmitten der Pandemie nicht wohl fühlten. Die folgenreichste Wahl seit Generationen findet in einem Jahr statt, in dem Politiker und freiwillige Wahlkampfhelfer nicht mehr wie früher von Tür zu Tür gehen können. Mehr als 100 Millionen Amerikaner gaben vor dem Wahltag ihre Stimme ab, mehr als doppelt so viele wie 2016. Das ist erstaunlich – und inspirierend“
LA RAZON, Madrid:
[...] „dass Umfragen wieder einmal verborgene konservative Stimmungen unterschätzt haben. Auch internationale Medien haben es an der notwendigen Distanz fehlen lassen und geglaubt, die Karikatur, die sie von Trump zeichnen, sei ein Spiegelbild der Meinung in den USA. Aber das stimmt nicht. Es ist sehr gut möglich, dass Trump eine zweite Amtszeit erhält. Und das würde nur bedeuten, dass die Demokratie gesprochen hat“
WASHINGTON POST:
„Wenn dem so ist, wäre es wichtig, dass die Amerikaner ruhig und geduldig bleiben – und dass alle Versuche von Trump und anderen Republikanern, die Stimmenauszählung zu stören oder zu diskreditieren, abgelehnt werden.“
USA TODAY:
„Wir sind in der Lage, Respekt und Einfühlungsvermögen zu zeigen. Amerika ist nur so gespalten, wie wir es wollen. Es wird nicht leicht sein, sich zu vereinen und zu heilen, aber wenn alle Stimmen ausgezählt sind, müssen wir genau das tun.“