Hier in diesem Teaser das Thema eines Vortrages, der heute am Abend m Hörsaal der Kaiserin Friedrich Stiftung, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin ab 20 Uhr gehalten werden wird / wurde.
Nach einer "Einführung von Alexander Behringer, Berlin", spricht Frau Prof. Dr. Ilka Quindeau über "Liebe und Begehren in der Psychotherapie"
In der Einladung zu diesem Vortrag ist zu lesen:
Mit dem öffentlichen Gastvortrag möchten wir unsere Tagung einleiten und freuen uns, die Psychoanalytikerin, Psychologin und Soziologin sowie Präsidentin der International Psychoanalytic University Berlin, Frau Professor Dr. Ilka Quindeau, hierfür gewonnen zu haben.
Sie hat umfangreich zur Trauma- und Biographieforschung gearbeitet, und ihr sind insbesondere wichtige Beiträge zur psycho-analytischen Theoriebildung der Geschlechter zu verdanken. Unter Bezugnahme auf Laplanche hat sie eine psychoanalytische Genealogie der Sexualität entwickelt, in der sie neben psychologischen auch soziale Aspekte einbezieht und eine nicht normative Sicht auf die Sexualität entwirft.
ab 21.30 Im Anschluss Sektempfang mit musikalischer Umrahmung
Auf die Teilnahme am Sektempfang wurde verzichtet [1]. Und stattdessen zunächst lieber in der unmittelbaren Gegenwart der Musiker verweilt. Sie spielen - ganz allein und ganz für sich und mit viel Elan - uns allen wohlbekannte "Standards". Mit Bass, Gitarre und Sax machen sie eine Menge Stimmung. Aber wirklich wahrnehmen tut sie keiner. Allenfalls jene wenigen Menschen, die an ihnen vorbeigehen, wenn sie den Weg zur Garderobe gehen. Dann kann es sogar sein, dass sie mit ihren Händen leicht mitdirigieren und ihre Füsse in leicht tanzende Bewegungen verfallen.
Und es ist fast so - im übertragenen Sinne - wie bei dem heute vorgetragenen Thema: Es gehe darum, das Tabu-Thema der Sexualität endgültig (wieder) anzunehmen und in einem Dialog zwischen dem Therapeuten / der Therapeutin und den Hilfesuchenden in einem dafür zu schaffenden Entfaltungsraum zur Geltung zu bringen.
Einerseits gehe es um die "Entkörperlichung" dieses Themas und andererseits um die These: "der Körper ist der entscheidende Ort der Analyse" [2]. Auf das Szenarium dieses Abends übertragen: Wie schön wäre es gewesen, wenn die Gastgeber und Gäste die Musik nicht nur im "off" hätten spielen lassen, nicht nur "à la cantonade", sondern sich der Musik ebenso angenommen hätten, wie zuvor dem Thema der Sexualität.
"Sekt" für das Begehren, "musikalische Umrahmung" für die Liebe...hätte der Kongress an diesem Abend die Verhältnisse - oder gar sich selber - zum Tanzen gebracht, dann hätten die TeilnehmerInnen mit Ihresgleichen an sich selber die Wirkmächtigkeit der ihnen zuvor vorgetragenen Thesen (nach-)erleben können.
Würde dieser Traum einst Wirklichkeit: Die Psychoanalyse würde in Zeiten, in denen durch die Digitalisierung das Virtuelle das neue Reale wird, ihre Existenznotwendigkeit neu begründen können.