Der "Traditionserlass"

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 1. April 2018 um 11 Uhr 01 Minutenzum Post-Scriptum

 

Geschichte kann Tradition bilden, wenn sie als Verpflichtung für Gegenwart und Zukunft begriffen wird. In welcher Tradition sich die Bundeswehr sieht – und in welcher nicht – ist im Traditionserlass von 1982 geregelt.

Nach dieser Einleitung findet sich bis heute, den 28. März 2018, 17:07 Uhr auf der Seite: https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/start/streitkraefte/grundlagen/geschichte/tradition/traditionserlass/ dieser nachfolgend als PDF-File dokumentierte Text dieses Erlasses:

Traditionserlass der Bundeswehr: anno 1982

In der

11 Uhr tagesschau

berichtet Carsten Wagner in dem zweiten Teil seiner Reportage über dieses Thema, da mit dem heutigen Tag dieser Erlass durch einen neuen abgelöst werden soll:

In der

12 Uhr tagesschau

war zu diesem Thema dann dieser Beitrag von Christian Thiels vorbereitet worden:

Das Militär und sein Erbe

In der

16 Uhr tagesschau

folgt dieser Bericht von Frank Baebenroth:

In der

20 Uhr tagesschau

ist der Bericht von Rüdiger Strauch der Aufmacher des Tages: Traditionserlass unterzeichnet: Kaserne in Hannover erhält neuen Namen.

Mehr zu diesem Thema hat das Bundesministerium der Verteidigung online auf der Seite: Auf dem Weg zum neuen Traditionserlass zusammengestellt.

Zu diesem Zeitpunkt sah der neue Entwurf wie folgt aus:

Die Tradition der Bundeswehr Entwurf vom 16. 11. 2017

Die heute unterzeichnete neue Fassung liest sich wie folgt:

Die Tradition der Bundeswehr Fassung vom 28. 03. 2018

Hier als pars pro toto zum Vergleich der jeweils erste Pragraph zum Thema "Grundsätze":

1982:

Tradition ist die Überlieferung von Werten und Normen. Sie bildet sich in einem Prozess wertorientierter Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Tradition verbindet die Generationen, sichert Identität und schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Tradition ist eine wesentliche Grundlage menschlicher Kultur. Sie setzt Verständnis für historische, politische und gesellschaftliche Zusammenhänge voraus.

2017:

Tradition ist der Kern der Erinnerungskultur der Bundeswehr [1]. Traditionspflege ermöglicht das Bewahren und Weitergeben von Werten und Vorbildern, die sinnstiftend sind. Sie verbindet die Generationen und gibt Orientierung für das Führen und Handeln als geistige Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Sie fördert den kameradschaftlichen Zusammenhalt und das Innere Gefüge der Bundeswehr.

2018:

Funktion
Die Tradition der Bundeswehr ist der Kern ihrer Erinnerungskultur. Sie ist die bewusste Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in gewachsenen Ausdrucksformen. Tradition ist damit Bestandteil des werteorientierten Selbstverständnisses der Bundeswehr mit ihren militärischen und zivilen Anteilen. Sie festigt deren Verankerung in der Gesellschaft. Als geistige Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft verbindet Tradition die Generationen und gibt Orientierung für das Führen und Handeln.

Im Kommentar des Tages sagt Gerwald Herter im Deutschlandfunk: "Die Richtung stimmt."

Am Folgetag, den 29. März 2018, kommte es in den "Informationen am Morgen" im Deutschlandfunk zu diesem Interview von Dirk Müller mit Michael Wolffsohn:

P.S.

© Bundeswehr / Sebastian Wilke

Dieses offizielle Bundeswehr-Foto von der Unterzeichnung spricht Bände: Die Ministerin unterschreibt mit einem Kugelschreiber. Und links, neben ihr, liegt noch ein Tintenlöscher bereit, der keine Verwendung (mehr) findet (sic!). WS.

Anmerkungen

[1einschließlich des Bundesministeriums der Verteidigung


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