Das Changement - Angebot

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 29. Dezember 2017 um 15 Uhr 10 Minutenzum Post-Scriptum

 

I.

Heute greifen wir die Werbung eines Verlages auf, in dem es um eine Publikation rund um das Thema Changemanagement geht:

Das Lese-Angebot

Hintergrund ist die Neuauflage des Themas/Titels des Changineers auf der persönlichen Webseite siegert.berlin, aber auch die nicht enden wollende Debatte über die Zukunft der Verlage - und des Journalismus’.

II.

Dazu aus aktuellem Anlass das Gespräch von Dr. Mathias (Oliver Christian) Döpfner mit Stefan Koldehoff, Kulturredakteur im Deutschlandfunk am 18. Dezember 2017 in der Sendung "in medias res":

Dieses ist eine Neuauflage der Erläuterungen, die er bereits in der letzten Woche im sogenannten "Get-together 2017" der versammelten Presse zum Besten gegeben hatte, und die ebenfalls ab heute in der Aufzeichnung der Sendung "Medienmagazin" auf Radio 1 vom 16. Dezember 2017 nachzuhören ist:

III.

Auf dem Hintergrund dieser Lobpreisungen Dr. Döpfners für das Einlenken des WdR in seinem Sinne sei hier nochmals auf die überraschende Aussage des BR-Intendanten - und ab 2018 ARD-Sprechers - Ulrich Wilhelm eingegangen werden, der im Medienmagazin des Bayerischen Rundfunks am 8. Dezember 2017 erklärt hatte, den zuvor lange erstrittenen Frequenztausch zwischen "BR Klassik" und "PULS" abzusagen - als "ein Signal an Verleger und Privatradios für ’ein besseres Miteinander’ ".

IV.

An gleicher Stelle zu hören, die Thesen von Cordt Schnibben und Co. zu dem, was er die "redaktionelle Gesellschaft" nennt:

"Wir Journalisten sind von Verkündern zu Empfängern geworden.“

„Wir sind auf dem Weg zu so etwas wie eine ‚redaktionelle Gesellschaft‘, die die Wirkungsweise klassischer Medien dramatisch und grundlegend verändern wird.“

Da sich diese Publikation weder in die hier publizierten Textmengen hineinreden lässt und darum bemüht ist, keine Art des Verlautbarungsjournalismus’ zu fördern, werden auch diese Thesen hier nicht nachgeplappert, sondern entweder nochmals als Aufzeichnung zum Nachhören angeboten

und/oder so in Kürze wiedergegeben, wie sie hier verstanden wurden.

V.

Cordt Schnibben auf dem Deutschen Reporterpreis 2017 in Berlin mit 18 Thesen zur "redaktionellen Gesellschaft":

1. Es gibt immer mehr Vielfalt und es beginnt sich „so etwas wie“ eine fünfte Gewalt zu etablieren: Der Bürgerjournalisums

2. Es gibt immer weniger Qualität

3. Journalisten profilieren sich auch ausserhalb der Redaktionen, Blogger sind Partner

4. Der Leser liest nicht nur, er füttert auch das Netz

5. „Die soziale Medien spinnen eine Gegenöffentlichkeit zu den klassischen Medien“

6. Partizipation ist ein grosses Versprechen, an dem Benjamin und Brecht ihre Freude gehabt hätten

7. Die 4. und die 5. Gewalt sind b e i d e Teil des Fundaments für eine funktionierende Demokratie

8. In den sozialen Medien werden die Fehler der klassischen Medien an den Pranger gestellt

9. „Heute wissen zu viele zu wenig über die Medien, um ihnen zu trauen“

10. Mit mehr Transparenz in der „Lückenpresse“ für die eigene Redlichkeit werben und an diesem Bemühen die Leser teilhaben lassen

11. „Fake News“ ist: 1. Propoganda, 2. Schund, 3. der Versuch, Enthüllungsjournalismus zu diskreditieren

12. „Es gibt heute keinen Konsens mehr über das, was ist.“

13. Sich zu informieren ist so leichter wie nie, aber auch, den Informationen zu misstrauen, in eine Parallelgesellschaft zu negieren

14. Die Skepsis gegenüber allen Autoritäten – „auch gegen uns“ – als Tugend

15. Journalisten m ü s s e n auch die sozialen Medien nutzen

16. Neue journalistische Formate tun dafür not, auch dann, wenn den Lesern „die Wut wichtiger ist als die Wahrheit“

17. Es geht um den Kampf um die Qualifizierung der veröffentlichten Meinung im Netz durch Mitgestaltung der „Redaktionellen Gesellschaft“

18. Wir wollen im Netz mit der "Reporterfabrik" eine Art „Webakademie“, einen „Kontakthof“ schaffen, in dem sich 4. und 5. Gewalt begegnen, um: Transparenz herzustellen, Grundlagen des journalistischen Handwerks zu vermitteln, und zur Fortbildung von Journalisten beizutragen.

P.S.

Einen Beitrag zur "Reporterfabrik. Journalismus für alle" hatte Pauline Tillmann bereits am 8. Dezember 2017 im Medienmagagzin des Bayerischen Rundfunks abgeliefert. Die ausführliche Version dieses Gespräch fndet sich aber in der Dezember-Ausgabe von Paulines Podcast:


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