Medientage München 2017 (2)

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 26. Oktober 2017 um 22 Uhr 56 Minutenzum Post-Scriptum

 

Beginnen wir diesen Text sogleich mit einem Ausblick auf das Ende dieses Tages: der Nacht der Medien.

Nach der echt fürchterlichen Location im vergangenen Jahr und dem endlich, endlich zuvor verlassenen Justiz-"Palast" wird es Zeit, dass mit dieser neuer Location auch ein neuer Geist einzieht: das ist nicht nur entscheidend für die
Sponsoren und Gastgeber der Nacht der Medien,

sondern auch für das Publikum dieser Veranstaltung. Zumal und zuförderst für jene, die für dieses Ticket den stolzen Betrag von Euro 240.- auszugeben bereit waren.

Vom Abend ist zu berichten, dass es tatsächlich gelungen ist, mit diesem Standort eine Alternative anzubieten, die nicht nur gefällig ist sondern auf ihre Art auch gross-art-ig. Und möglicherweise sogar preiswerter. Die grossen Esstische mit festem Personal werden durch Fingerfood-Personal ersetzt und die grossen Automobilfirmen, die früher mit ihren Flotten für einen Shuttle-Dienst gesorgt hatten, sind auch schon längst von der Bildfläche verschwunden.

Es gibt nach wie vor die einst von Kabel-Deutschland und jetzt von der Vodafone betriebene Lounge, aber der POMMERY-Champagner wird jetzt auch für jedermann und jede Frau auf der AMAZON-PRIME-Bar ausgeschenkt. Und - ganz im Gegensatz zum Justiz-Palast - müssen die VIP-Gäste der Vodafone-Lounge nun nicht mehr in die Niederungen des Erdgeschosses hinabsteigen, um sich mit den Gästen dieses Abends ins Benehmen zu setzen. Sondern können sich ihnen auf gleicher Ebene - und Augenhöhe - zum Dialog stellen.

"Ich habe ganz bewusst diese Tour durch das gesamte Gebäude dreimal gemacht" - verriet mir einer von diesen VIP’s, direkt auf diese durchaus auch wahrnehmbare Veränderung angesprochen.

Die amüsanteste Idee aber, sich mit dieser neuen Location auch neu in Szene zu setzen, hatte das Team vom Discovery Channel: Indem sie kurze snippets aus ihren Film-Szenen auf kleine und mittlere Screens projezierten, die alle von bewusst altbackenen Bilderrahmen eingefasst waren... schliesslich ist man ja an diesem Abend im "Haus der Kunst" zu Gast.

Sollte auch im nächsten Jahr wiederum dieser Ort bespielt werden, könnte doch für eine kleine Gruppe von Interessierten vorab schon eine Art Führung durch eine der dann aktuellen Ausstellungen avisiert werden. Und dieses unter einem Aspekt, der auch für die Medienmacher von heute und morgen von Interesse sein könnte.

Als Arbeitstitel einer von vielen anderen möglichen: "Vom Portal zur Portabilität des Bildes." Oder: "Das Bild im Zeitalter n a c h seiner technischen Reproduzierbarkeit."

WS