Design Thinking SS 2017 (7)

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 17. April 2017 um 21 Uhr 01 Minutenzum Post-Scriptum

 

Nach den Hilfestellung und Hinweisen des vorangegangenen Tages gehen wir heute nochmals versuchen, den Kern der hier besprochenen Fragen zu erkunden.

Dazu werden den bisher schon benannten Quellen, vor allem dieser hier:

 "Dasein als Design"
In diesem Beitrag von Daniel Hornuff, * 1981, zur Zeit Vertretungsprofessor für Kunstwissenschaft an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe werden drei Kategorien von Design vorgestellt:"Selbst-Design", "Produkt-Design" und das sogenannte "unsichtbare Design". Sein im Deutschlandfunk am 7. Februar 2016 verlesener Beitrag: "Dasein als Design" ist vom Sender online gestellt worden und kann hier in 27:06 Minuten nachgehört werden:

diese beiden noch hinzugefügt:

 Ein Vortrag von Gerald Cupchik [1] zum Thema: "Smart as photography: The Thinking-Eye and Being-I" gehalten Anfang November 2016 auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Photographie in Mannheim:

Vortrag: "The Thinking-eye and Being-I Behind Smartphone Photography".
Smart- wie Kameraphotographie verkörpern komplementäre Beziehungen zwischen dem Thinking-Eye, das mit Absicht sein Motiv umrahmt, und dem Being-I, das ohne Absicht einen Sinn ausdrückt. Dies spiegelt die Unterschiede zwischen Veritas und Aletheia wider. Veritas, mit dem Denkenden Auge in Verbindung gebracht, setzt einen selbstbewussten Schwerpunkt auf „Fakten“, die der vermuteten „Wirklichkeit“ entsprechen. Aletheia, auf das intuitive Existierende Ich bezogen, ist auf die Enthüllung des Sinns in einer ganzheitlich strukturierten Welt gerichtet. Sie bietet Perspektive, die Kerngehalte aufdecken, indem sie Schichten des Verdeckten und Vermuteten abziehen. Das Paradox der spontanen Smartphonephotographie liegt darin, dass man außerhalb der Situation stehen muss, um Intuitionen auszudrücken. Zugespitzt verwandeln „Selfies“ den Menschen in ein Objekt, das dem Fluss des Lebens entfremdet ist.

 Ein Vortrag von Georg Seeßlen [2], der im Rahmen des Kölner Kongress’ 2017 [3] gehalten und am Sonntag, den 9. April 2017 in der Reihe "Essay und Diskurs" ab 9.30 Uhr im Deutschlandfunk ausgestrahlt / gesendet wurde. Der Titel: "Was bisher geschah, wird wieder geschehen".
Dieser Vortrag kann HIER als Skript nachgelesen und auch nachgehört werden.

P.S.

Der oben zitierte und verlinkte Vortrag von Gerald Cupchik"The Thinking-eye and Being-I Behind Smartphone Photography" ist nicht nur eine theoretische Herausforderung. Sondern schärft auch den Blick für die eigene Selfie-Praxis, so wie sie dann auch zum Ende dieser Woche mit diesem Bild umgesetzt wurde:

Anmerkungen

[1

Gerald Cupchik studierte an der University of Michigan (BA, 1967), erwarb seinen Master (1970) und sein PhD (1972) an der University of Wisconsin. Nach der Promotion studierte er an der University of Toronto, wo er seit 1974 Professor für Psychologie ist. Er arbeitete mit Gelehrten aus vielen Bereichen zusammen, mit Fokus auf die ergänzende Anwendung von quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden, um die Erfahrungen in der Kunst, in der Gestaltung, in der Literatur und im Film zu untersuchen. Er war Präsident der Society for the Psychology of Aesthetics, Creativity and the Arts (APA) Division 10, der International Association for Empirical Aesthetics sowie der International Society for the Empirical Study of Literature. 2010 gewann er den Rudolf Arnheim Award der APA. Sein Buch The Aesthetics of Emotion: Up the Down Staircase of the Mind-Body ist kürzlich bei Cambridge University Press erschienen. Eine Serie von neun Vorträgen über Gefühle und Ästhetik ist auf www.utsc.utoronto.ca/publications/aestheticsofemotion zu lesen.

[2

Georg Seeßlen, geboren 1948 in München, Studium der Malerei an der Kunsthochschule München, ist freier Journalist, Filmkritiker, Autor und lebt in Kaufbeuren. Sein Blog heißt "Das Schönste an Deutschland ist die Autobahn". Zuletzt veröffentlichte er im Suhrkamp Verlag mit Markus Metz "Geld frisst Kunst - Kunst frisst Geld. Ein Pamphlet."

[3Das Interview von Michael Langer mit Barbara Schäfer (09:17 min) vom 4. März 2017 wird vom Sender nicht als Podcast-File bereitsgestellt und kann daher leider an dieser Stelle auch nicht wiedergegeben werden. Stattdessen gibt es einen Mitschnitt von dem Live-Feature: "Freitagabend um zehn nach acht in Deutschland."


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