twitter-Blick ohne Zorn?!

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 22. Februar 2017 um 17 Uhr 30 Minutenzum Post-Scriptum

 

Heute einmal eine twitter-Tagebuch-Notiz, denn heute schlägt der twitter-Algorithmus vor, diese Teilnehmer in die watch- und read-list mit aufzunehmen:

Fehlt nur noch Markus Beckedahl auf https://twitter.com/beckedahl. Dass er nicht mit in dieser Liste steht hat seinen guten Grund:

This account’s Tweets are protected.
Only confirmed followers have access to @beckedahl’s Tweets and complete profile. Click the "Follow" button to send a follow request

Um sich als Interessent anzumelden ist ein Klick auf den "Follow"-Button notwendig. Dies getan, wird als Bestätigung daraus alsbald eine "Pending"-Anzeige.

Das ist von der twitter-Logik her nachvollziehbar, aber nicht unbedingt im Interesse des Autors, der auf diese Weise zwar gerne anzuklopfen bereit ist, aber nicht, um sich damit automatisch zu einem "Follower" zu erklären [1].

Anlass für den twitter-Besuch war die Nachricht von Mario Sixtus vom 20. Februar 2017:

Ich habe jetzt seit einer Woche das Huawei Mate 9 pro (China-Import) in Betrieb, und es ist das beste Stück Android, das ich jemals besaß

Der Dialog als Folge dieses Eintrags liest sich so:
https://twitter.com/sixtus/status/833748318832488450

Und aus redaktioneller Sicht hier der Verweis auf einen Artikel von Jochen Siegle in der Online-Ausgabe der NZZ, der in der Nacht zum 21. Februar 2017 auf dieses Gerät und auf die darin - in Zukunft - eingebundenen Sprachdienste Bezug nimmt: "Huawei entwickelt eigenen Sprachassistenten"

Dass es "Sixtus" um mehr geht, als nur darum, einen "China-Import" anzuzeigen, dafür steht sein chinesischer Name und der Hinweis auf den doppelten Wohnsitz:

Diese Anregung wird aufgegriffen und für das eigene, noch ganz junge Konto umgesetzt:

Schliesslich ist zu erkennen, dass auch er sein Account hat verifizieren lassen:
About verified accounts
Request to verify an account

Dieses Beispiel ist von Interesse: Wir sollten jemanden von twitter einladen - interessant, wer da nach dem Abgang von Rowan Barnett kommen wird - um den Mitgliedern des DJV zu erläutern, wie dieses Verfahren auch für andere Journalisten durchgeführt werden kann.

Dieses ist umso mehr von Interesse, da auch das twitter-Konto von "Donald J. Trump" mit einem solchen weissen Haken auf blauem Grund "verifiziert" ist:

Nach einem ersten, alsbald wieder gelöschten Beitrag vom 17. Februar 2017 - als Folge seiner der Pressekonferenz vom 16. Februar 2017 und der ersten Reaktionen bei CNN & Co:

taucht der gleiche Text alsbald erneut auf und liest sich nun so:

Nachdem das US-amerikanische Volk einen neuen Präsidenten gewählt hat, wird er sich ein neues Volk wählen müssen?

 Die Presse in Deutschland als "Lügenpresse" ?
 Die Presse in den USA als "Volksfeinde"?
 Die Presse in der VR China als "Parteiorgan"? [2]

P.S.

Als Reaktion auf diesen Beitrag die Frage, ob das Verzeichnis von "Reporter ohne Grenzen" über die Feinde der Pressefreiheit nicht ein update notwendig hätte...

Die ultimative Reaktion aber kommt aus New York. Und die lautet ebenso enfach wie verbindlich: "DtT" = [Don’t talk Trump!

Anmerkungen

[1Dazu an anderer Stelle auf Anfrage mehr: es geht um das nur scheinbar "soziale" in den so genannten "sozialen Medien", es geht um die gefährliche "Follower"-Funktion als Vorstufe einer sich reziprok gebärdenden Zwangsverfolgung, es geht um elektronisch behaupteten Freundschaften, die beileibe keine sind, und so weiter und so fort...

[2— Ruth Kirchner am 10. Juli 2014 im Deutschlandfunk:
"China schränkt Presse noch weiter ein"


— Steffen Wurzel am 21. Februar 2017 im Deutschlandradio Kultur:
"So unfrei wie nie zuvor: Ein Jahr verschärfte Pressegesetze in China."


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