31.026 Stimmen

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 25. Mai 2016 um 14 Uhr 26 Minutenzum Post-Scriptum

 

Schließlich gaben 31.026 Stimmen den Ausschlag: Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) verkündete am Montagnachmittag nach der Auszählung der Wahlkarten endlich das vorläufige Endergebnis der Stichwahl um das Bundespräsidentenamt. Danach stand fest: Alexander Van der Bellen wird am 8. Juli als neuer Bundespräsident im Parlament von der Bundesversammlung angelobt werden.

Michael Völker am 23. Mai 2016, 21:50 im Standard-Artikel:
50,3 %: Van der Bellen wird Bundespräsident

HIER die Details

Hier die Bilder aus dem Redoutensälen in der Wiener Hofburg:
Van der Bellen und Hofer besprechen das Wahlergebnis

Hier der Facebook-Eintrag des unterlegenen Norbert Hofer:

Interessant was der soeben neu gewählte Bundespräsident in Österreich und der zur Wiederwahl anstehende Bundespräsident in Deutschland zum Thema der Streitkultur heute zu sagen hatten:

 von der Bellen in seiner ersten Rede nach der Wahl::

 Joachim Gauck auf dem Empfang zum Tag des Grundgesetzes:

Selten habe ich ein so großes Bedürfnis nach Diskussion erlebt wie in den vergangenen Monaten. Im Land ist ein Unbehagen zu spüren. Das Gefühl der Unsicherheit oder Ungewissheit bei so vielen Themen: Schulden und Renten, Freihandel und europäische Einigung, Flucht und Einwanderung, Terrorismus und Kriege im Osten und im Nahen Osten. Das alles verbindet sich mancherorts zu einer brisanten Mischung. Plötzlich fliegen Streitworte immer schneller und manchmal unbedacht hin und her – in der Bürgerversammlung genauso wie am Abendbrottisch oder an der Theke. [...]

Lassen Sie uns also mit den vielen Verschiedenen und mit allen, die das Argument schätzen und nicht die Wutkeule schwingen, in das politische Gespräch eintreten. Wir sollten uns wieder stärker ins Bewusstsein rufen: Kontroversen sind kein lästiges Übel, sondern notwendige Voraussetzung für das Gelingen der Demokratie. Demokratie muss Unterschiede nicht glattbügeln, sondern Raum geben für Differenz und Widerspruch, vor allem in einer Zeit, in der das politische Meinungsspektrum in Deutschland wieder breiter wird. Nur im Disput der Verschiedenen können Alternativen geprüft und Kompromisse gefunden werden, kann Erneuerung in der Demokratie stattfinden.

P.S.

Und um nicht nur den Standard zu zitieren, hier eine Einschätzung von DIE PRESSE vom 24 Mai 2016:

"Der Wahlausgang mit Platz zwei bedeutet einen enormen Erfolg für Norbert Hofer und die FPÖ. Während Van der Bellen von einer Koalition von Prominenten und Vertretern mehrerer Parteien unterstützt wurde, stehen hinter Hofer nur die Freiheitlichen. Noch nie hat ein Kandidat der Oppositionspartei so viele Stimmen auf sich vereinigen können. Mit Sonntag ist Hofer eine Alternative zu Heinz-Christian Strache als Kanzlerkandidat. Wer schon einmal Hofer gewählt hat, könnte das auch bei einer Nationalratswahl leichter wieder tun"

und vom 25. Mai 2016:

"Das flache Land wählte überwiegend den freiheitlichen Kandidaten Hofer. Die Städte, allen voran Wien, stimmten mehrheitlich für den Grünen Van der Bellen. Die FPÖ-Wählerschaft bietet allerdings ein heterogenes Bild: Da ist vom Arbeiter bis zum Angestellten, vom Bauern bis zum Anwalt alles dabei. Gerade auf dem Land ist die FPÖ auch eine Partei der Mittelschicht. Es sind Menschen, die durchaus gut verdienen, mit Familie und Haus im Grünen. Die allerdings mit dem Weltbild der Grünen - und anderer Linker - nicht viel anfangen: Refugees welcome, Gender Mainstreaming, höhere Steuern, viele Gebote"


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