DIS 2015 Day Two

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 29. März 2015 um 23 Uhr 43 Minuten

 

Nachfolgend ein Auszug aus den Veranstaltungen und Interviews aus dem zweiten Tag:

Panel: Paid Content – How to Really Make It Work

In this panel, we will hear some of the hottest paid content service companies discuss what approaches work for paid content and the technologies and tools that are available to publishers.

Moderator: Mike Hewitt, Managing Director, Adaugeo Media

Marten Blankesteijn, CEO, Blendle (The Netherlands) [1]
"Don’t give your jewels away for free".

Wir wollen, dass unsere Freunde in Zukunft für den Journalismus zahlen, so wie sie heute schon für die Musik - zum Beispiel spotify - zahlen.
Wir sind da auch für all jene, die kein Abo wollen, sondern nur gelegentlich eine Publikation lesen wollen, einen Artikel zu einem bestimmten Thema.
Die Zahlen: 225tausend Nutzer in Holland in weniger als einem Jahr. Und alles Leute im Alter von unter 35 Jahren.
Und diese Leute können heute in den Niederlanden auf diesem Wege die 5 besten Artikel über das Radfahren kaufen und lesen.
"You get always, what you want" - in Zukunft können auch Frauen-Magazine zumindest einen Artikel unterbringen, der auch für Männer von Interesse ist.

Philipp Graf Montgelas, Managing Director, Readly Deutschland (Germany)

Wurde vor einem Jahr angeheuert, um daran mitzuarbeiten, einen "Kiosk in der Tasche" zu haben.
Vorteile für die Verleger:
— die Ansprache von Ex-Pats weltweit
— die vielen Reader-Insights verraten viel über den Leser, seine Lese-Gewohnheiten
— "There ist no need for Bruxelles", also kein Grosse. Und so kann dieser elektronische Kiosk schon heute erfolgreich sein.
— Alles, was im Mülleimer landet, hat keinen Wert. aber es gibt auf elektronischem Wege die "recycled monetarisation"
— Es gilt die "five second rule": der Konsument will sofort lesen, was es für ihn zu wissen gibt.


Nikolay Malyarov, EVP, Chief Content Officer and General Counsel, PressReader (Canada)

Sie sind seit 10 Jahre im Markt. Und für alle da, die nicht auf ein bestimmtes Brand ausgerichtet sind.

Wir haben eine stark zersplitterte Leser-kund-schaft. Und dazu gehören auch die "Millennials", die ein immer grösseres Interesse an der "all-you-can-read"-Lösung haben.

Kelly Leach, CEO, Piano Media (USA)
 [2]

Ja, es ist absolut notwendig, etwas Neues auszuprobieren. Dazu gehört auch der Abschied vom klassischen Abo-Modell.

Die Verleger haben bisher die Seiten für die Werbung optimiert, nun sollten sie sich mehr um die bezahlbaren Inhalte konzentrieren.


 Justin Ferrell, Fellowships Director, d.school - Hasso Plattner Institute of Design at Stanford (USA)  [3]
Creativity is Everywhere – How to Harness It in Your Organization [4]

Sein Leitgedanke lautet: EMERGENCE. Wir brauchen eine Kultur der Kreativität.
Dazu bedarf es eines eigenen Organisationsmodells. Und das ist nicht mehr hierarchisch. Und das ist nicht mehr das der Industrie-Zeit-Alter-Konzeption.
als Beispiel wird gezeigt die Animation des Autodesk Organice Organiztion Chart.
In seinem Design-Modell werden immer wieder drei Bewegungsmotivationen zu Grunde gelegt: Avoiding Predators, Food, Maintain Distance.
Es folgen viele weitere Begriffe und Buzzwords wie: Break things up | look for a scale | articulate the behaviour | ...
Mit heute schon über 1400 Studenten ist das Ding geradezu explodiert. Und das unter Beibehaltung immer des gleichen Modells, der Interaktion von: Lerner - Teacher & Doer

Es folgt ein Rückbezug auf die Washington Post, vom Rücktritt Nixons am 8. August 8 1974 bis in das Jahr 2010, in dem die bieden Büros mit 100 digital writers 600 print writers zusammengelegt wurde. 40% der MitarbeiterInnen haben in diese Zeit das Haus in diesen Monaten verlassen.

Und dann wird die aktuelle iPad-App-Promo unter Beteiligung von Ben Bradlee und Bob Woodward vorgestellt.

Abgeschlossen wird der Vortrag mit der Aussage: "Die Art, wie man intern kommuniziert, ist der Weg, wie man mit seinen Lesern kommuniziert."

Und erverweist auf das für den Herbst diesen Jahres geplanten Washington Post Truthteller, in dem die Politiker-Reden auf ihren Wahrheitsgehalt. geprüft werden kann.


 Justin Ferrell, Fellowships Director, d.school - Hasso Plattner Institute of Design at Stanford (USA)
Fireside Chat on Design and Innovation [5]

Justin lässt sich ein Problem vortragen. Ich bin Marktführer, ich habe Kunden. Und ich darf diese nicht verprellen. Aber ich muss mich auf für die neuen Märkte öffnen. Was tun?
Nicht aus der Firma heraus erneuern, selbst wann man sich denen neuen Herausforderungen stellt: Das Verfahren heisst: "Incremental innovation".
Aber die Alternative lautet: "Disruptive Innovation." Und in diesem Umfeld gibt es ganz andere Lösungen, wenn die Probleme neu definiert werden.

Welche Techniken gibt es, FRagen zu stellen?
— die offensichtlichen Bedarfe
— die weniger offen

— Standord 2025? "The futur of the on campus experience" Mit der Mozilla-Foundation entwickelt: "What does an open loop University look like?" "What about the Alumni experience?"
— D global? The Unresasonable Institute. wurde gegründet. Und auf ein Schiff gepackt. Nun gibt es ein Nachfolge-Institut? George... fährt durch die Welt und will nun einen Arbeitsebene zwischen diesen Personen herstellen?

Wurde von einer Zeitung engagiert, als Designer, obwohl er eigentlich Artikel schreiben wollte. Was bedeutet das: Es liegt nicht an mir, was der nächste Job sein wird. Sondern es geht um die Leute, nicht um die Positionen. Und jetzt unterrichtet er dort, obwohl er kein "Academic" sei.

Mike:

Vieles von dem, was in dieser Konferenz gesagt wurde, wird Wirklichkeit werden.
"We’ve crossed the big bump"


Zum Nachhören:

Stephan Scherzer, Hauptgeschäftsführer des VDZ, im Gespräch mit Sissi Pitzer vom BR, ausgestrahlt am Sonntag, den 29. März 2015 auf B5 aktuell im Medienmagazin.

http://www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/medienmagazin/dis-interview-stephan-scherzer-vdz100.html

Aus den USA war u.a. Matt Crystal da, Head of International, von Pinterest, die auch in Berlin ein Team haben, das mit den Verlagen in Deutschland zusammenarbeitet.auch mit ihm ist ein Gespräch auf der DIS im BR dokumentiert:
http://www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/medienmagazin/dis-interview-matt-crystal-pinterest102.html

Und aus Kanada war Nikolay Malyarov mit dabei, CCO von PressReader "the spotify for content ... curated by the crowd", hier ebenfalls im B5-aktuell-Gespräch:

http://www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/medienmagazin/dis-interview-nikolay-malyarov-press-reader100.html

Anmerkungen

[1marten@blendle.com

[2

Paid Content is an increasingly valid part of digital business models for more and more publishers. But what approaches work best, when and how is selling digital content successful? Kelly Leach shares insights and best practices as well as the possibilities that publishers might not be tapping into enough just yet.

[3jferrell@standford.eu

[4During his 15 years in news, lastly as the Director of Digital, Mobile & New Product Design at the Washington Post, Justin did one of the things he does best: Bring together people of different disciplines to come up with new products that are much more interesting and innovative than anything any one of them could have created on their own. At Stanford’s “d.school”, he still does that - and more. In his talk, he will convey some of the key elements that can help media organizations be more innovative, such as fostering a creative culture, applying design thinking and the idea of creative confidence.

Der Gründer David Kelley spricht von "smart students, but in their silos" und sucht nach anderen Möglichkeiten der Kommunikation nach dem Motto: "First you have to be an innovator" um herauszufinden, was die Innovation für sie sein kann. Das Ziel ist es. etwas zu finden, das vorher noch niemand gesehen hat. Dafür braucht man Empathie. Und bedarf Kraft um die Fragen zu stellen, für die es noch keine Antworten gibt. Man muss mit den Nutzern reden, herauszufinden, wer sie sind, was ihre Bedürfnisse sind. Erst danach ist das Problem zu definieren. Das Ford-Auto war eben nicht das, was "a faster horse" bedeutet hätte.

Die Geschichte des Newsreaders puls wird erzählt - von seiner Entstehung bis zum Verkauf an LinkedIn [[Sorry: Der Link: https://press.linkedin.com/News-Releases/295/LinkedIn-Acquires-Pulse ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Textes nicht mehr aktiv. Daher stattdessen der Verweis auf die Bloomberg-Seite vom 18. April 2013: Why LinkedIn Is Buying Newsreader App Pulse.

[5Intrigued by what you heard from Justin Ferrell before lunch, and want to know more about Justin’s and the d.school’s approach to design? Then join us in this intimate and interactive session. Justin will take a quick poll to see what people are most interested in and dive into an informal discussion to expand on the subject or topics of interest.


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