Zündung: durch die Redaktion.
Funke: durch die Referenten!
Erkenntnisse: beim Publikum?
Nachfolgend ein solcher Publikums-Beitrag: ein sicherlich nicht immer fehlerfrei geschriebener Online-Bericht von einem der Tracks. Jenem am runden Tisch des Bayerischen Fussballverbandes vom zweiten ZUENDFUNK-Treffen in München, nachzulesen auf: http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/zuendfunk108.html oder http://www.br.de/presse/zuendfunk-netzkongress-vorverkauf-start-100.html.
Super Programm. Super Leute. Prima Stimmung. Spontan war die Entscheidung, an diesem Ort eine der Programmabfolgen durchzukommentieren gefallen, nachdem es schon schwer genug war, sich dort einen Strom-und einen W-LAN-Anschluss zu ergattern.
Was dann beim Schreiben zunächst nicht funktioniert, war die Möglichkeit, sich einfach nur im Netz das Programm aufzurufen, samt der Referenten und ihrer Vita. Daher kommt alles hier Nachgeschriebene zunächst einmal recht krude daher und wird dann - nach und nach und zunächst aus dem Programmheft abschreibend - nachgetragen: Sorry Folks. [1]
Außer Kontrolle: Wenn die Cloud zusammenbricht und der digitale Fallout droht
— Luca Caracciolo (Chefredakteur, tn3)
These dieses Vortrages von Papierjunge.de [2]: Der Kapitalismus habe sich mit dem Netz eine neue Basis gebaut, um sich so fit für die Zukunft reformieren zu können. Schon unter dieser Prämisse sei es notwendig, das Netz am Laufen zu halten. Aber diese notwendige technische Kontrolle des System, um seine Funktionalität zu garantieren, führe sogleich dazu, Möglichkeiten zu entwickeln, den Nutzer mit in diese Kontrolle einzubeziehen.
Die ARD will mehr Creative Commons
- auch wenn es gar nicht so einfach ist.
— Thomas Laufersweiler (Redakteur, ARD Onlineredaktion)
Zur Intro wird darüber berichtet, wie schwer es sei, die zu sendenden Beiträge auch gegenüber der GEMA fach- und sachgerecht zu erklären.
Thomas "von der ARD" - ein ehemaliger TV-Reporter - ist heute ist bei der ARD-Online-Koordination tätig. Und insgesamt 4 Leute kümmern sich heute um das Thema [3]
Die These: Wenn das Material nicht kommerziell genutzt wird und nicht verändert wird, dann könnte es unter diesem Bedingungen unter einer CC-Lizenz weitergegeben werden.
Das sind weltweite, kostenlose, nicht exklusive Rechte, die da weitergegeben werden könnten.
Der Vorteil, mit einer solchen Lizenz wäre, dass der Nutzer weiss, was er darf und was er nicht. Und der Vorteil für die ARD: die Beiträge können für das Embedden freigestellt werden - und damit neues Publikum ziehen.
— BR-Beispie: #brwiesn: "Prosit der Gemütlichkeit"
— ZDF-Beispiel: der elektrische Reporter
Aber: diese Lizenz kann aber nur dann vergeben werden, wenn der Produzent selber aller Rechte (für sich beanspruchen kann) hat. Und das ist bei den grossen Produktionen nicht möglich. Und das ist bei der Nutzung der meisten deutschen Künstler, die alle bei der GEMA sind, nicht möglich.
Und: die Beiträge, die alle vom Sender selber produziert wurden. Unter der Voraussetzung, dass sie dafür einer eigenen CC-Lizenz zustimmen. Wird dieses im Vorgriff für den Beitrag geklärt, ist eine weitere entsprechende Nutzung möglich.
Crowd-Working: Vom Entstehen der digitalen Arbeiterklasse
— Sebastian Strube (Bayern 2 / Zündfunk)
... als Zuverdienst für staatliche Leistungen.
Der Referent berichtet über seine Erfahrungen auf und mit diesen Plattformen, und gibt darüber hinaus einen Überblick über das Geschäftsgebaren hinter diesen Plattformen.
Interessant: Es gibt inzwischen Foren, in der sich die Crowdworker untereinander vernetzen. Zum Beispiel die Plattformen wie Turkernation, auf denen die Erfahrungen der Arbeit und den Arbeitgebern ausgetauscht werden.
Amazon Mechanical Turk
Seit 2005 in Beta: Und das ganz bewusst... nur so braucht man sich der Verantwortung nicht zu stellen, einen Arbeitsplatz für 500tausend Menschen geschaffen zu haben und zu betreuen.
Hier treten auch die Auftraggeber direkt auf. Oder sie beauftragen einen Subunternehmer, der für sie diese "Crowd" aktiviert. Ein Modell, dass bislang in Deutschland das einzige Modell ist, und Anwendung findet auf Plattformen wie:
Clickworker
CloudGuru
Crowdflower
Für 50 Euro als Student zu sagen, ob einem nun Spiegel-Online besser gefällt oder Stern-Online, dass geht schon ganz und gar in Ordnung. Das sei keine Arbeit im klassischen Sinne sondern eine gute Möglichkeit für einen Nebenverdienst, der bestenfalls auch noch Spass macht.
Es gibt also schon unterschiedliche Ansätze: den hier zuvor genannten, aber auch jene, die darauf wirklich angewiesen sind um ihre Existenz zu sichern.
News Games
Der Journalismus der Zukunft wird ein Spiel. Marcus Bösch
Stellt die BuzzFeed-Seite vor und sagt, dass sie 850 Millionen Dollar wert sei. Und dort arbeite man an einem News-Games-Studio.
Und das sei die am meisten besuchte Seite auf der New York Times.
How Y’all: Youse and You Guys Talk
Marcus ist ein Supercleverer Entertainer und er erklärt das Spiel zum Leitmedium des 21. Jahrunderts.
Spiele, wenn sie gut sind, können sie Gefühle evozieren.
"Der muss nicht auf Toilette, der tötet gerade jemanden."
Geoguesser... und dann muss man raten, wo auf der Welt das sei.
Auch das Kreuzworträtsel in der Zeitung sei ein Vorläufer des Spieleements.
Beispiel der Westminster Gazette: mit Lobby Lott..
Kabul Kaboom Spiel... September der 12te ...
Arte. Refujee... Newsgames Vault...
Cutthroat Capitalism Game. Das Spiel zeigt, wie das System Piraterie funktioniert. Und es gibt den Einblick in einen systemische Ebene.
Das Spiel Profiler von ARTE und Deutschlandfunk .. die Packman -Game - Mechanik funktioniert so nicht.
Das Spiel VAX! dagegen aus den USA geht es um die Bekämpfung eines Virus.
zur ZuKunft:
— unglaubliche viele kleine quatische Games werden Konjunktur haben
— Datenvisualierung, die sieht so ähnlich aus wie die bei Guitar Hero oder bei Medrico
— Quantify Self um die Pushups am App zu messen
— Smarwatches werden von Bedeutung sein
— Google-Glass-Games
— Immersiver Journalismus wird die Zukunft sein
— danach werden die Roboter Übernehmen BOT-POET.. die Menschen werden gewinnen.
Bayern wird niemals ein gesegnetes Land für Startups. Und das aus Gründen.
— Tobias Schwarz von den Netzpiloten.de [4]
Diese These wurde bislang nicht öffentlich dargestellt. Die Argumente.
— global agierende Unternehmen brauchen Innovation, und von diesen gibt es recht viele in Bayern: addidas, Audi, BMW, Google, Microsoft, Siemens
— eben diese so guten Bedingungen führen dazu, dass das in Bayern nicht klappen kann.
— gegründet wird, weil es keine Alternativen gibt, und diese Gründe treffen für ein Drittel aller Gründungen zu
— Hamburg@work wurde vor schon über 10 Jahren gegründet, da man wusste, dass der Hafen in Zukunft Geschichte sein wird
— die digitale Wirschaft ist inzwischen - in Berlin - genauso wichtig wie der Tourismus
— Ben Scott: "Innovation entsteht, wenn man gemeinsam zusammen frühstücken kann" udn davon gibt es in München noch zu wenig
— hier in München muss nicht alles neu gegründet werden, aber Firmen wie BMW und audi werden sehr früh die potenziellen Start-ups
— Hubraum (Telekom) und plug&Play (Springer) werden in Berlin die Szene aufgreifen
— SERENDIPITÄT. Man findet etwas, was man nicht gesucht hat!
— Vorschlag: Für Investoren sollte die Einkommensteuer gesenkt werden.
— Vorschlag: CoWorking-Spaces sollten sich nicht nur aus kommerziellen Gründen konstituieren, zum Beispiel : Supermarkt-Berlin.net |
Einwände: neben den Uni’s gibt es auch solche Firmen wie Burda und ProSiebenSAT1 die durchaus relevant sein sollten.
Bücher hacken!
Was passiert, wenn Hacker-Kultur auf Bücher trifft?
Ole Reißmann [5]
Teil 1: Wie wird aus dem Text-Konvolut ein Datenstrom. Er beschreibt eine Reihe von Bemühungen, diesem Interesse nachzukommen.
Teil 2: Wir macht man aus einem Datenstrom wieder ein Buch? Oder zumindest zunächst einmal Kunst. Und Analyse-Tools, die zeigen, wie sich Grammatik-Stile im Verlauf der Zeit zu ändern. Oder wie oft in den Büchern über welche Krankheiten geschrieben wurde. Oder es gibt Mashups und Remixxes.
Teil 3: Hier werden - wenn auch nur kursorisch - eine Reihe von Möglichkeiten und Projekten vorgestellt, wie diese (Buch-)Daten "befreit" werden können. Als Beispiele werden genannt: Erwin Schwartz. Und er befreit die Bücher und stellt sie im Internet Archive ein. LibraryGenesis ist eine tatsächlich öffentliche Bibliothek mit Rechnern, die in Russland stehen (Das Pirate-Bay für Bücher). Tobias Leingruber hat eine Webseite programmiert, die zeigt, welche Amazon-Titel wo auch als Raubkopien zu bekommen sind - und wo!
Spiegelbest... TorBoox... ebookspender Forum...
These: die eBook-Flatrates tun vielleicht sogar dem Buchhandel etwas gutes.
Hoax-Kampagnen
Opium fürs Empörungsvolk.
Christian Schiffer und Deef Pirmasens
Es geht um "Zeitungsenten" in der digitalen Welt. Und um die Emotionalisierung der Themen. Und darum, dass selbst die BBC darauf hineinfällt und damit erst eine solche Verbreitung "verantwortet".
Die gibt es sowohl aus "just for fun" aber auch, um eine politische Stimmung zu promoten. Oder man kann damit Werbung machen oder auf Produkte aufmerksam machen. Oder jetzt die "fals-flags-hoakx". Und auch hier wieder das Problem, dass "die Presse" das aufgreift? Aktuelles Beispiel ist VICE-Germany, die auf die "free-bleading" Initiative aufspringt.
Wie man das macht: die beiden entgegengesetzten Positionen schon im vornherein aufbauen und erst dann, wenn sie glaubwürdig wirken, "zünden" und mit "Trollen" und "Elfen" zu füttern.
Buchempfehlung: Trust me Online von Ryan Holiday
Lügen in Zeiten der Denkmaschine
Machen kognitive Rechner wie der “IBM Watson” unsere Manager und Politiker ehrlicher?
Stefan Holtel [6]
Seine Eingangsthese: Lüge bedeutet Vertrauensverlust - und bewusstes Täuschen. Die Schlusslichter sind die Journalisten mit 37% und Politiker mit 15%. Aber: Das Vertrauen ist die Basis für den Medienkonsum.
Seine Thesen, die neuen (IBM-) Computer werden mehr Veränderungen bewirken als die Sozialen Netze in den letzten zehn Jahren. 2011 hat der "Watson" am 17. Februar 2011 die beiden weltbesten Jeopardy-Spieler geschlagen. [7]. Wichtig, das System musste auch entscheiden, ob es überhaupt antworten sollte oder nicht. Und es musste in der Lage sein, versteckte Wortspiele zu deuten.
Heute arbeiten schon in 25 Ländern Firmen mit diesem System von cognitive computing. Denn es gilt nicht nur, die Nadel im Heuhaufen zu finden, sondern diesen auch zu verstehen.
Die These, dass 2023 so ein Watson in jedem Smart-Phone stecken könnte.
Das Thema lautet: "Leadership in a New Era of Computing".
Kognitives Computing bedeutet zu verstehen, was gerade geschieht und ist dialogorientiert in natürlicher Sprache. Sie sollen intuitive klar machen, wie sie bedient werden wollen. Und zwar nur dann, wenn es notwendig ist.
Nun sind 85% aller Daten nicht strukturiert. Und es ist der Versuch angesagt, auch die nicht strukturierten Daten im kognitiven Computing mit zu erfassen - und das ganze kontextbezogen. Gartner behauptet, dass 2017 dieser Systeme kognitiv ausgelegt sein werden. Ihre Rolle wird es sein, Vermutungen dazu anzustellen, was in Zukunft sein wird.
Aber: der Nutzer muss in der Lage sein zu verstehen, was Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung bedeutet. Er muss in der Lage sein, die Sprache zu beherrschen, die alsbald die Maschine besser sprechen könnte als man selber. Und: Er muss gelernt haben, abstrakt denken zu können. Und: er muss in der Lage sein, mit dem Überangebot an Lösungen umzugehen.
Die Folge: Zweckbehauptungen können sehr viel schneller durch einen Fakten-Check entlarvt werden. Und transmediale Erzählformate zu neuer Blüte bringen.
Wie das Internet die Kunst befreit
Ein Blick auf digitale Hochkultur.
Christian Gries
Kann es nicht auch andersherum sein? Es wird auf eine von aktuell tätigen Künstlern und Kuratoren verwiesen, die heute schon "in ziemlich entscheidender Weise" im Digitalen agieren. Und das wird illustriert am Beispiel von den Instagram-Accounts von Ai WeiWei und vielen Anderen.
Jetzt findet auch mehr Bewegung statt: in den Museen, aus denen heraus getwittert wird u.v.a.m. - ein WiFi im Museum ist hier noch lange kein Standard. Das betrifft den Besucher, aber in gleicher Weise auch die Künstler - und die Kuratoren.
Das Vitoria & Albert Museum fragt 2012 nach dem "Understanding the mobile User." und findet heraus, dass die Besucher ihre Smartphones auch bereit wären, dafür einzusetzen, um ihre Erlebnisqualität zu verbessern.
Und das Rijksmuseum in Amsterdam hat ein eigenes Studio aufgemacht mit 80.000 Bildern zum Download anbietet - und zum Bearbeiten
Die Tate-Galerie in London pflegt schon lange diese Kultur der digitalen Angebote. Und macht heute schon am Vorabend eine twitter-tour zu der zu eröffnenden Ausstellung.
[...]
Heute gibt es viele Wege vom Museum aus den Dialog mit dem Publikum neu zu organisieren. Zum Beispiel:
#askacurator oder #myrembrandt
Frage - auch an die Kulturkonsorten: Warum gibt es noch keine in der Crowd kuratierten Selfies, die in den Museen aufgenommen wurden?
Netzjournalismus im Wandel
Wie verändert das Internet die Medienlandschaft? Diskussion.
Juliane Leopold [via Twitter], Alexander von Streit, Marcus von Jordan, Sandra Zistl, Andreas Unger (fehlt, da er zum zweiten Mal Vater wird. Herzlichen Glückwunsch!)
Juliane vorab per Video-Zuschaltung: "Wir berichten nicht über’s Netz sondern sind Teil des Netzes..." diese Position muss "nach deutschem Rezept" neu gebraut werden. Die Deutschen wollen das Ganze eher etwas ernsthafter. Und sie schauen sich eh’ auch die US-Seite an. "Buzzfeed ist nicht vom Mars. Wir machen Journalismus."
Und warum haben wir so was nicht aus eigener Kraft gestemmt? "Weil wir Experimente noch belächeln. Weil wir Geduld haben müssen und Lust und gelassener werden... Medien wie die unseren, das ist kein Nullsummen-Spiel. Es ist genug für alle dar."
Alexander von Streit: Durchaus mit einem "gewissen Grad an Dilettantismus" in die Kampagne gestartet. Aber der Satz von dem kaputten Online-Journalismus habe dann doch un-erwartet viel Echo zur Folge gehabt.
Das Grundproblem sei die Fixierung auf Reichweite, weil die Werbung das so verlangt, die wiederum die Publikation finanzieren soll. Und wir wollen einen Ort schaffen, der sich von dieser Fixierung befreit.
"Ich war selber 5 Jahre Redakteur bei Focus online" - Lacher - "was damals noch ein gutes Journal war."
17.500 Mitglieder können sich schon auf die noch geschlossene Seite einloggen und Kommentare abgeben. Und diese Reaktionen seien durchaus wohlwollend.
Der autarke Weg, gestützt auf den Erfahrungen von Sebastian Esser, ergibt sich zwangsläufig, wenn man nachhaltiger erfolgreich sein will. Und das nächste Ziel sei es, aus der jetzt gegründeten GmbH in Zukunft eine Genossenschaft zu machen.
Die neue Software zu schreiben sei schon eine grosse Herausforderung, zumal das Geld vor allem für die journalistischen Aufgaben ausgegeben werden soll.
Sandra Zistl: Hostwriter ist nicht entstanden, weil was falsch läuft, sondern aus der Erfahrung, die besagt, dass Kooperation möglich ist.
Gute Geschichten können nur entstehen, wenn dafür auch jemand vor Ort ist, und das sei bei dem klassischen Netz der Korrespondenten immer weniger der Fall.
Snowfall, Go Deeper, Buzzfeed, Krautreporter... das alles sei doch ein Plus für die eigene Entwicklung.
Über "relevanten Geschichten" wird man nach wie vor in der Lage sein, sich auf dem Markt zu profilieren.
Marcus von Jordan... schliesst sich der Forderung nach Gelassenheit an. Wir sind eine Stiftung für Journalisten. Aus dem Vertikalen wird es das Horizontale geben. Und das ist ein Kulturwechsel. Die Leute sollen sich schnell finden aufgrund ihrer Expertise, und nicht nur, weil man sich schon mal kennengelernt hat.
"Ich als Brand", das allein wird es in Zukunft nicht sein können. Viele Journalisten sind auch sowas wie Künstler.
Es gibt draussen viele, die Snowfall noch gar nicht kennengelernt haben. [8]