In der Sonntagsausgabe der BILD-Zeitung, BAMS, wird auf Seite 10 links neben dem Artikel über den neuen indischen Premierminister Narendra Modi - "Der mächtigste Inder verzichtet auf Fleisch, Alkohol und Sex" - ein Angebot auf die digitale BILD + Ausgabe abgedruckt und versprochen
"Mit diesem Super-Ticket geht die Zeitung im Netz weiter"
Wird dieser pro Exemplar einmalige Code unter http://super-ticket.bild.de eingegeben, wird der Nutzer mit der folgenden Ansage begrüsst:
Super-Ticket - so funktioniert’s:
BILD schenkt Ihnen heute die kostenlose Nutzung von BILDplus. Nach zwei einfachen Schritten können Sie die BILDplus-Inhalte im Internet lesen sowie die Apps und die digitale Zeitung nutzen. Dazu einfach das persönliche Super-Ticket aus Ihrer heutigen Ausgabe eingeben und im zweiten Schritt über den von BILD.de genutzten Anmeldedienst myPass anmelden.*
Wir haben bereits an anderer Stelle darauf hingewiesen, was dieser "Freifahrtschein" konkret bedeutet und haben daher dieses Angebot auch dieses Mal nicht genutzt.
Umso spannender ist es zu verfolgen, was gerade mit diesem Hintergrund die BILD-Redaktion zum Thema Google zu sagen hat - online kann auf diesen Beitrag nicht verwiesen werden, da dieser Teil aus der Sonntags-Ausgabe auf der aktuellen Bild.de-Webseite nicht zu finden ist.
Die auf der Titelseite gestellte Frage lautete: Muss ich vor Google Angst haben?
Die wichtigsten Aussagen dazu auf Seite 21 von Martin Eisenlauer:
— G. sei in vielen Bereichen der "absolute Marktführer": Mit seiner Suchmaschine, mit dem Betriebssystem "Android", mit dem Internet-Browser "Chrome", mit dem Kartenprogramm "Maps", im Video-Bereich mit "Youtube".
— in der FR [1] habe nun selbst der Vizekanzler Sigmar Gabriel angeregt "über die Zerschlagung von Google nachzudenken".
Aber: "Sollte die Firma ihren Sitz aufs Meer verlegen, wäre sie keiner staatlichen Kontrolle mehr unterworfen."
— Zitiert wird "Google Boss Eric Schmidt": "Wir wissen wo du bist. Wir wissen, wo du warst. Und wir wissen mehr oder weniger, was du gerade denkst."
— Die Einstellung: "Wer nichts zu verbergen hat, muss sich auf keinen Fall Sorgen machen" sei "auf jeden Fall falsch."
— Was tun? "Deshalb machen jetzt 400 Unternehmen aus Deutschland und Frankreich (darunter auch Axel Springer) mit dem Open Internet Project (OIP) gegen die manipulierte Google-Suche mobil" und haben jetzt eine Wettbewerbsbeschwede bei der EU eingereicht.
Interessant, dass bei der Auflistung von "Alternativen" zu den Google-Angeboten auch alle Microsoft-Angebote zum Zuge kommen: "Bing" für die Suche, "Internet Explorer" als Internet-Browser, "Bing Maps" für die Karten, "Outlook.com" für die Mails, "Office.com" statt "Google Docs", Windows Phone statt "Android" und "Skype" statt "Google Hangouts".
Wahrlich interessant, sind doch bei der Eröffnung eines Microsoft-Kontos auch das Geschlecht und das Geburtsdatum in ein Pflichtfeld einzugeben, bevor all die Office-Online-Dienste wie "Word.Online" oder "OneDrive" genutzt werden können - samt Lokalisierungsfunktion und die Zustimmung zur Weitergabe der Daten als "default"-Einstellung.