Unglaublich: dass das Fest aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des Rundfunks Berlin Brandenburg solch eine Attraktion hat.
Schon zum Morgen, es ist gerade mal zehn Uhr vorbei und die letzten Regenwolken haben sich eben erst verzogen, gibt es ein reges Treiben auf dem gesamten Gelände vor dem Haus der Rundfunks.
Einen Tag zuvor noch aus beruflichen Gründen zu Gast im Fernsehzentrum des Hauses, heute in Begleitung eines Gastes aus Westdeutschland im gleichen Gebäude, um wie viele andere Neugierige auch die TV- und Radio-Studios kennenzulernen.
Jede(r) in der Gruppe darf Fragen stellen und fotografieren. Also wird in diesem Falle erstmals die eingebaute "Handy"-Kamera des HTC Google Nexus One aktiviert und so eingestellt, dass das Klickgeräusch - das sonst bei jeder Aufnahme als Default-Einstellung zu hören ist, obwohl keinerlei mechanische Teile mehr aktiviert werden - auf Dauer deaktiviert wird. [1]
Gleich zu Beginn der Führung finden wir alle Aufnahme im Raum der Redaktionskonferenz:
und wenig später werden wir in die Regie geführt:
und sodann ins Studio:
Nachdem einmal mehr der ewig währende Irrglaube ausgeräumt werden musst, dass "Rundfunk" das Gleiche sei wie "Radio", konnte in aller Ruhe auch ein Einblick in die Hörfunkstudios genommen werden.
In aller Ruhe, da angesichts der obwaltenden Gefahren
die einzigartigen 5 plus 1 Lautsprecher leider nicht zum Einsatz gebracht wurden.
Besondere Aufmerksamkeit fand ein Vergleich der unterschiedlichsten im "Wohnzimmer"-Studio aufgebauten Mikrophon-Typen: darunter auch ein 4-Kammer-Kohle-Mikrophon auf den frühen zwanziger Jahren.
Hier die Abbildung eines fast baugleichen Gerätes, wie es in der Sammlung des Deutschen Rundfunk-Museums zu sehen ist. Wie allerdings die Seite mit den Terminen ausweist, ist auf einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung des Deutschen Rundfunk-Museum e.V. am 6.12.12 die Auflösung des Vereins zum 30.6.2013 beschlossen und am 20.03.2013 entschieden worden, die Mittel und Sachwerte des Vereins an das Deutsche Rundfunkarchiv DRA zu übergeben. [2]
Auf der Online-Seite des Deutschen Rundfunkarchivs wiederum wird das Deutsche Rundfunkmuseum mit seinem einzigartigen Archiv für über 80 Jahre Rundfunk in Deutschland gepriesen und zugleich festgestellt, dass im Juni 2000 "die Gerätesammlung vom Trägerverein Deutsches Rundfunkmuseum e.V. nach der Schließung des Museumsgebäudes dem Deutschen Rundfunkarchiv übereignet" worden sei.
Verstehe das, wer will...
Draussen vor der Tür geht der Trubel aber erst richtig los: Wie auf einem Jahrmarkt will jeder Sender und jedes Programm in ganz besonderer Weise auf sich aufmerksam machen.
Das Team vom Kultur-Radio hat es sich sogar nicht nehmen lassen, den Strand-Effekt bis vor das Sendezentrum zu holen, und darin eine Reihe von Persönlichkeiten für Interviews platziert ... bekannt durch Film, Funk und Fernsehen :-)
Und in einer solchen Umgebung kommt es auch schnell zu dem einen und anderen informellen Kontakt, der sich für die Zukunft als durchaus hilfreich erweisen könnte...
Auch am Nachmittag ist dann erneut das Radio-Programm angesagt.
Dieses Mal auf den "Wellen" von Deutschlandradio mit
– dem Beitrag über das Notfalltelefon für Motorradfahrer 0180-44 333 33 von Julia Weigelt auf Deutschlandradio Kultur ab 16:05 Uhr:
Bikers Helpline
– den Beiträgen zum Thema Datensammlung der US-Behörden, so wie sie von der Washington Post am 6. Juni 2013 aufgedeckt wurden - u.a. im Rahmen der Sendung COMPUTER UND KOMMUNIKATION [3]
– dem Beitrag zur Langen Peter-Rühmkorf-Nacht von Charlotte Drews-Bernstein "Hochseil" [4] in der es zu Beginn der zweiten Stunde kurz nach Mitternacht heisst in einem Interview mit Eva Schobel [5]:
Du sollst nicht so wie alle sein,
doch manchmal musst Du viele sein,
allein, allein [...]
Dieser Satz, mit Rückblick auf den 2008 verstorbenen Publizisten und Literaten zitiert, ist er nicht jenseits solcher Fest-Tage wie ein Leitmotiv zum Thema "die Zukunft des Journalisten" zu lesen?
Nachtrag: Beim erneuten Öffnen der Abendschau-Seite poppt ein Fenster auf mit der Anfrage:
Liebe Besucherin, lieber Besucher!
Wir möchten gerne mehr über die Zuschauer des rbb erfahren: Je mehr wir Ihre Bedürfnisse kennen, desto besser können wir Ihnen ein interessantes Programm bieten. Helfen Sie uns bitte, indem Sie unseren kurzen Online-Fragebogen gleich ausfüllen!
Vielen Dank im Voraus
Ihr rbb!
Auf die Antwort: Ja, ich mache mit! folgen diese Fragen:
— Wissen Sie, zu welcher Uhrzeit die Abendschau ausgestrahlt wird?
— Um wieviel Uhr beginnt die Sendung?
— Wie oft sehen Sie die Abendschau?
— Zu welchen Zeiten sehen Sie die Abendschau?
— Bewerten Sie bitte die einzelnen Bestandteile der Sendung mit Schulnoten
— Bewerten Sie die gesamte Sendung in Bezug auf folgende Eigenschaften: sachlich
kritisch
glaubwürdig
unterhaltsam
informativ
aktuell
sympathisch
— Über welche Themen sollte die Abendschau mehr/weniger berichten als bisher?
— Was gefällt Ihnen besonders gut/ wenige gut an der Abendschau?
— Können Sie die Abendschau empfangen?
— Auf welche Arten schauen Sie zuhause fern?
— Nutzen Sie über Ihren Kabelanschluß auch Digitalfernsehen?
Es folgt ein offener Kasten in den man eintragen kann, was man der Redaktion der Abendschau immer schon mal hätte sagen wollen:
Es folgen Fragen zum Geschlecht, zum Alter, zur Ausbildung, zur Anzahl der Personen im Haushalt, zur Arbeit, zur PLZ des Wohnorts und ob der Befragte oder ein Angehöriger beim rbb arbeitet.
Nach der Absendung erfolgt die Rückmeldung:
Vielen Dank für Ihre Teilnahme, Sie haben uns sehr geholfen!